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Mooer Prime P2 (BL) Test

Mit dem Mooer Prime P2 stellt der chinesische Hersteller einen Amp- und Effekt-Modeler im Hosentaschenformat vor, der einiges unter der Haube hat! Satte 52 Verstärkermodelle, 57 Effekte und 25 Cab-Simulationen sind an Bord, und auch das Laden eigener IRs wird unterstützt. Das Pedal lässt sich via Touchscreen oder App kinderleicht bedienen, wobei der wiederaufladbare Akku eine beachtliche Laufzeit bietet. Wie das Ganze klingt, erfahrt ihr hier.

Mooer Prime P2 (BL) Test

Mooer Prime P2 – das Wichtigste in Kürze

  • Amp- und Effekt-Modeler in kompaktem Taschenformat
  • 52 Amp-, 57 Effekt- und 25 Cabmodelle
  • kostenlose Prime P2 App für Android und iOS
  • Lithium-Ionen-Akku mit bis zu 6 Stunden Laufzeit
  • unterstützt das Laden eigener IRs
  • Made in China

Das Gehäuse des Mooer Prime P2

Der Mooer Prime P2 erscheint in einem schwarzen, rechteckigen Kunststoffgehäuse mit den sehr kompakten Maßen von 120 x 64 x 20 mm. Auch wenn die Haptik etwas „plastikmäßig“ wirkt, macht das Kästchen insgesamt einen recht robusten Eindruck. Auf der Oberseite befindet sich ein 1,3″ Touchscreen, an dem sich die Presets oder Effektbänke umstellen lassen. Schiebt man die Hauptansicht mit dem Finger nach oben, erhält man Zugang zur Wi-Fi- oder Bluetooth-Konnektivität, zum Tuner und zur Ausgangslautstärke. Soundeinstellungen können hier nicht vorgenommen werden, aber dazu später mehr. Unterhalb des Screens erkennt man einen LED-Balken, der den Eingangspegel anzeigt. Sämtliche Anschlüsse präsentieren sich an den Seiten, rechts der On/Off-Knopf, der USB-Anschluss, ein versenkter Reset-Taster und eine MIDI-Buchse im Miniklinkenformat. Die USB-Buchse erlaubt den Anschluss an einen Rechner, mit dem man über die Mooer Studio Software-Updates vornehmen oder eigene IRs aufspielen kann. Auch das Aufladen des internen Lithium-Ionen-Akkus geschieht hier, der laut Herstellerangaben eine Laufzeit von ca. 6 Stunden verspricht. An der Stirnseite befindet sich der Instrumenteneingang, eine Kopfhörerbuchse sowie ein TRS-Stereoausgang. Der Phones-Out ist übrigens mit einer TRRS-Buchse ausgestattet, sodass auch Headsets mit Mikrofon angeschlossen werden können. Zum Lieferumfang gehören ein USB- sowie ein Miniklinke-auf-MIDI-Kabel.

Mooer Prime P2 Gehäuse
Fotostrecke: 4 Bilder Der Mooer Prime P2 erscheint in einem schwarzen, rechteckigen Kunststoffgehäuse mit den sehr kompakten Maßen von 120 x 64 x 20 mm.

Das Editieren des Mooer Prime P2 erfolgt über die sehr intuitive App

Das Editieren der Sounds wird beim Mooer Prime P2 über eine kostenlose App realisiert, die sowohl für Android als auch für iOS zur Verfügung steht. Hier hat man Zugriff auf die 80 Presets, die in 4 Bänken angeordnet sind. Die Aufmachung des GUI ist extrem attraktiv und die Bedienung erweist sich als äußerst benutzerfreundlich. Das Prime P2 bietet 52 verschiedene Ampmodelle, wobei noch 10 weitere Slots für GNR Files bereitstehen. Hierbei handelt sich quasi um „Profiles“, die mit Mooers MNRS Technologie erstellt wurden und aus der Cloud geladen werden können. Neben den Amptypen bietet das Kästchen 57 Effekte und 25 Cabmodelle. Im Cabblock werden weitere 10 freie Slots bereitgestellt, die man mit eigenen Faltungen oder Mooers GIR-Files füllen kann. Die Effektmodule lassen sich frei belegen und über das Add Icon zusätzliche Module hinzufügen. Deren Reihenfolge kann via Drag-and-Drop superleicht verschoben werden. Im Mixer-Menü werden die Pegel angepasst und auch der Output kann vom Mono- in den Stereobetrieb umgeschaltet werden. Das Setting-Menü erlaubt grundlegende und globale Geräteeinstellungen sowie den Zugang zu den MIDI-Settings. Über das Tool-Icon gelangt man zu einem kalibrierbaren Tuner, einem 8-Minuten-Looper und dem synchronisierbaren Drumcomputer bzw. Metronom. Durch die Anbindung an die Cloud lassen sich nach Erstellung eines Accounts Presets herunterladen und man kann eigene Kreationen teilen. Das Mooer Prime P2 unterstützt auch den Anschluss des F-Series Wireless Fußschalters zum Schalten der Presets sowie der Steuerung des Loopers und der Drum-Machine. Via Bluetooth lassen sich auch Audio Playbacks in Stereo zum Üben oder Jammen abspielen und selbst ein direktes USB-OTG-Recording über Smartphone, Computer oder Tablet ist möglich.

Fotostrecke: 7 Bilder Effektansicht
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So werden die Klangbeispiele des Mooer Prime P2 in der Praxis aufgezeichnet

Für die Soundfiles spiele ich den Prime P2 zunächst direkt in mein Audio-Interface, eine RME Fireface UFX. Für die Klangbeispiele ohne Cab-Block verbinde ich das Mooer-Kästchen mit dem Return meines Peavey 5150. Die Gitarren werden jeweils angegeben und die Settings könnt ihr dem Video entnehmen.

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Mehr Informationen

Als Erstes verschaffe ich mir einen grundlegenden Eindruck des Klangs und steppe durch ein paar Factory Presets. Diese sind überwiegend praxisnah programmiert und liefern eine breite Palette an unterschiedlichen Gitarrensounds. Die Ansprache wirkt überraschend gut. Auch wenn man hier nicht die Modeling-Qualität der Platzhirsche erwarten kann, finde ich das Ergebnis für ein so handliches Übe- und Recordingtool doch beachtlich. Was bedauerlicherweise auffällt, ist ein leises, hochfrequentes Surren bei ca. 5,4 kHz – unabhängig davon, ob ich per USB verbunden bin oder nicht. Nach längerem Tüfteln konnte ich das Problem isolieren und feststellen, dass das Nebengeräusch bei voll aufgedrehter Bildschirmhelligkeit stärker auftritt. Ob es sich hier um ein Abschirmungsproblem oder um einen Software-Bug handelt, ließ sich leider nicht eruieren. Mich persönlich würde das bei der Verwendung als reines Übe-Tool „on the go“ allerdings nicht wirklich stören, bedauerlich ist so etwas trotzdem.

Audio Samples
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0A Dumb CL – Stratocaster 3B USDrive – Stratocaster 17C USA Metal – Les Paul 13D Galaxy – Les Paul
Die Amp-Vorlagen sind überwiegend gut getroffen und das Spielgefühl übertrifft die Erwartungen, die man üblicherweise an preiswerte Multis stellt.

Das Erstellen eigener Presets am Mooer Prime P2 verläuft sehr intuitiv

Kommen wir nun zur Erstellung eigener Presets, wobei ich mich zunächst auf die Amp-Modelle fokussiere. Hier erhält man wirklich eine große Spielwiese an Sounds und die berühmten Vorlagen sind überwiegend gut getroffen. Von Fender über Vox, Marshall, Mesa Boogie, Engl und auch Peavey ist hier alles dabei. Die cleanen Modelle bietet schön fendrige Mitten, der Vox kommt mit seinem typischen Klangcharakter und die High-Gain-Modelle liefern Punch mit relativ transparentem Bassbereich. Der Plexi geht ganz schön zur Sache und hier hätte ich mir in puncto Gain etwas mehr Spielraum nach unten gewünscht, aber das sind Detailfragen. Grundsätzlich fühlt sich alles, gemessen an den Dimensionen und dem Preis, absolut gut an und klingt!

Audio Samples
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65 US DLX – Les Paul UK 30 OD – Stratocaster PLX 100 – Stratocaster Slow 100 DS – Les Paul Powerbell DS – Les Paul

Kommen wir nun zu den Effekten! Auch hier bietet sich eine Fülle an Modellen mit guter Qualität. Die Drive-Effekte liefern den vertrauten Sound und die Delays sowie Modulations-Modelle klingen ausgesprochen gut. Bei den Reverbs und dem Pitch-Shifter-Algorithmus ist man von hochpreisigen Modelern sicherlich Besseres gewohnt, aber wir dürfen hier wirklich nicht den Preispunkt vergessen. Um seinem Grundsound etwas Wohlfühl-Raumanteile hinzuzufügen, reichen die Hallsimulationen allemal. Das Laden eigener Faltungen geht sehr unkompliziert vonstatten und wertet aus meiner Sicht die Klangqualität noch einmal deutlich auf.

Audio Samples
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808 Tube Screamer + Spring Reverb – Stratocaster Compressor – Stratocaster Tri Chorus + Ping Pong Delay – Stratocaster Tremolo + Shimmer + Reverse Delay – Stratocaster Eigene Faltung – Celestion Pre Rola GB – Les Paul

Zu guter Letzt deaktiviere ich den Cab-Block und spiele in den Return meines Peavey 5150. Auch dieser Einsatzbereich funktioniert tadellos und die Röhrenendstufe verleiht dem Mooer Prime P2 zusätzlich Druck und Tiefe. Somit steht der Verwendung in Kombination mit einem Echtamp plus Cabinet nichts im Wege!

Audio Samples
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In Peavey 5150 Return – Clean – Les Paul In Peavey 5150 Return – Crunch – Les Paul
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Fazit

Das Mooer Prime P2 erweist sich als durchdachtes und handliches Tool, wenn es darum geht, unterwegs zu üben oder mal auf die Schnelle Ideen festzuhalten. Die Verarbeitung ist gut und die Bedienung ist dank des Touchscreens extrem intuitiv. Das Spielgefühl übertrifft die Erwartungen, die man üblicherweise an preiswerte Multis wie dieses stellt. Natürlich kommen Dynamik und Ansprache nicht wie bei High-End-Modelern, aber das würde bei einem solchen Winzling auch niemand annehmen. Die Amp-Vorlagen sind gut getroffen und die Effekte sowie die OnBoard-Cabinets klingen überzeugend. Durch die Option, eigene Faltungen zu laden, wird das Prime P2 zusätzlich flexibilisiert und deutlich aufgewertet. Die App funktioniert tadellos und dank des sehr anschaulichen GUIs ist das Editieren kinderleicht. Dass man über MIDI sogar einen Footcontroller anschließen kann, ist ein zusätzlicher Bonus. So eignet sich das Prime P2 nämlich auch für Livegigs oder Proben. Das einzige Manko ist bedauerlicherweise ein leises, hochfrequentes Summen bei ca. 5400 Hz, das in Abhängigkeit von der eingestellten Bildschirmhelligkeit auftritt. Beim Üben würde mich das persönlich nicht stören und ich wage zu bezweifeln, dass das P2 für hochprofessionelle Aufnahmen eingesetzt wird. Abgesehen davon erhält man hier ein absolut powervolles Übe-Tool mit Traummaßen, guten Sounds, toller Akkulaufzeit und vorbildlicher Bedienung!

Das Mooer Prime P2 erweist sich als powervolles Übe-Tool mit Traummaßen, guten Sounds, toller Akkulaufzeit und vorbildlicher Bedienung.
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • kompakte Maße und Portabilität
  • Touchscreen
  • Sound gemessen am Preis
  • intuitive und grafisch ansprechende App
Contra
  • hochfrequentes Summen bei ca. 5400 Hz in Abhängigkeit von Bildschirmhelligkeit
Artikelbild
Mooer Prime P2 (BL) Test
Für 189,00€ bei
  • Hersteller: Mooer
  • Name: Prime P2
  • Type: Kompakt-Ampmodeler und Multieffekt
  • Herstellungsland: China
  • Farbe: Schwarz (auch in Weiß erhältlich)
  • Regler: keine
  • Schalter: On/Off
  • Bedienung: 1,3″-Touchscreen
  • Anschlüsse: In- & Output (je 6,3 mm Klinke), Phones, MIDI (Miniklinke), USB Type-C
  • Batteriebetrieb: Lithium-Ionen-Akku (3.000 mAh)
  • Abmessungen (L x B x H): 120 x 64 x 20 mm
  • Gewicht: 149 g
  • Ladenpreis: 239,00 Euro (März 2024)
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Kommentieren
Profilbild von Tobias

Tobias sagt:

#1 - 23.03.2024 um 08:24 Uhr

0

Eigendlich ist dieses Gerät genau das was ich mir lange ersehnt habe. Kaufen ich es mir trotzdem nicht. Warum? Das Problem sehe ich bei der App. Ich habe es schon oft genug erlebt das Apps nicht weiterentwickelt oder auch nur an neue Betriebssystemversionen angepasst wurden und dann einfach den Dienst einstellten. zum Beispiel die App für die xAir Mischpulte. Dann hab ich vielleicht in 2 oder 3 Jahren ein 250€ Gerät das ich nicht mehr voll nutzen kann. Aber klar ich soll dann ja auch wieder die nächste Version kaufen. Also die Appgebundenheit sehe ich mittlerweile als großen Nachteil bis hin zur red flag.

    Profilbild von Lars

    Lars sagt:

    #1.1 - 23.03.2024 um 11:30 Uhr

    0

    @tobias gut erkannt und genau meine Meinung. Deswegen setze ich eher auf Line6 , die ihre Geräte über Jahre hinaus, immer weiter entwickeln. Bestellt habe ich mir den Mooer trotzdem, wegen "des einen" Lead Sounds .

Profilbild von Lars

Lars sagt:

#2 - 31.03.2024 um 14:06 Uhr

0

Gerät ist bei mir eingetroffen, wurde getestet. Ganz nett, allerdings ist die Registrierung über die App, bei Mooer, ein absoluter Graus und für mich ein Grund diese Firma nicht zu unterstützen

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