Von guten Sounds kann man eigentlich nie genug bekommen. Und Speicherplatz ist heute auch nicht mehr unbedingt ein Problem. „Pimp my Soundarchive“ lautet daher die Devise, wenn es darum geht, sein Klangsortiment den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Und Native Instruments sorgt mit einem stetig wachsenden Angebot an Kore Soundpacks dafür, dass niemand auf dem Stand von gestern bleiben muss.
Ein Soundpack ist ein Klangerweiterungspaket für Kore 2, den Workstation-Controller und das virtuelle Instrument von Native Instruments – oder auch für den kostenlosen Kore-Player. Bei bonedo gibt es übrigens Testberichte mit detaillierten Informationen zu Kore2 und Kore-Player!
Jedes Soundpack besteht aus einer Sammlung von Presets, die die Soundengine von Kore ansprechen. Jedes davon beinhaltet acht Soundvariationen, und dank vordefinierter Controller-Pages lassen sich feste Klangparameter der Presets in Kore nach Herzenslust verändern und morphen. Die Packs bedienen die unterschiedlichsten Genres und richten sich an Kunden, die ihren Klangfundus gezielt erweitern wollen. Sie sind ausschließlich im Native Instruments Onlineshop als Download erhältlich und kosten zwischen 49 und 99 Euro.Einige Soundpacks bringen zudem eigene Sample-Libraries mit, die allerdings durch ihre Dateigröße auch die Downloadzeiten erhöhen.
Derzeit stellt NI insgesamt 26 Soundpacks zum Download bereit, und das Angebot wächst ständig. Die Installation auf dem Rechner verläuft einfach, und nach Registrierung und Aktivierung sind die neu erworbenen Klänge sofort in Kore spielbereit.
Acht auserwählte Kandidaten wollen wir in diesem Test genauer unter die Lupe nehmen.
Zu jedem Soundpack gibt es fünf kurze Klangbeispiele. Damit man die Qualität im Einzelnen besser bewerten kann, haben wir bewusst auf das Erstellen von Songs oder das Layern von verschiedenen Sounds verzichtet.
Alle Fans des Absynths kommen hier voll auf ihre Kosten. Für kleines Geld kann man sich ein Soundpack herunterladen, das ausschließlich von der Engine dieses überaus komplexen Synthesizers Gebrauch macht.
Die Zip-Datei landet mit einer Größe von maximal 32 MB schnell auf dem Rechner. 200 Presets bieten einen Querschnitt durch die Absynth-Welt: Da gibt es Bässe, Leads, Pads, Soundscapes und Bells in Hülle und Fülle. Aber auch Pianos oder Orgeln sind vertreten, die nicht besonders authentisch, dafür aber einzigartig klingen und gerade deshalb zu gefallen wissen.Für die Presets gilt auch hier: Alles ist auch in der Absynth-Vollversion spielbar. Und diese Tatsache macht das Soundpack auch für all diejenigen interessant, die gerne die Klangpalette ihres Absynths mit frischem Material erweitern möchten, ohne in die tiefen Programmierabgründe eines so komplexen Synthies hinabsteigen zu müssen. Die Qualität der Presets ist Absynth-like durchaus ansprechend: Die Sounds klingen frisch und druckvoll, besonders die Pads haben es mir angetan. Der Genuss des gleichnamigen Getränkes soll im 19. Jahrhundert ja auch bekanntlich so manch berühmten Künstler zu kreativen Höchstleistungen getrieben haben…
Anzahl Presets:200
Dateigröße: 32 MB Mac / 28 MB PC
Bewertung: 3,5 Sterne
Preis: 49 €
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Acoustic Refractions
Der amerikanische Sounddesigner Jeremiah Savage zeichnet für dieses außergewöhnliche Soundpack verantwortlich. Er zog in die Welt hinaus, um Klänge von Alltagsgegenständen oder alltägliche Geräuschkulissen zu sampeln.
Laufende Waschmaschinen, Verkehrsgeräusche auf der Golden Gate Bridge, Regen auf einer Windschutzscheibe, Propantanks oder zerreißende Teppiche. Doch es handelt sich hier nicht etwa um ein Geräuscharchiv im herkömmlichen Sinn, denn Savage kreiert aus diesem Material neue, tonal spielbare Instrumente. Die aufgenommenen Samples werden in Kontakt geladen und mit Hilfe von Absynth, Massive oder der Kore Effektsektion weiterverarbeitet.
Entstanden sind daraus 100 neue „Instrumente“, die man so mit Sicherheit noch nicht gehört hat. Im Handbuch erklärt der Sounddesigner höchstpersönlich die Entstehung und die Intention jedes einzelnen Klangs – sehr schön!
Dieses Soundpack ist besonders für Leute geeignet, die nach neuen, lebendigen Sounds suchen, die nicht allzu synthetisch klingen. Komponisten von Filmmusik werden voll auf ihre Kosten kommen!
Anzahl Presets:100
Dateigröße: 511 MB Mac / 385 MB PC
Bewertung: 3,5 Sterne
Preis: 69 €
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Deep Reconstructions
Das Besondere an dem Deep Reconstructions Soundpack ist, dass es sich um ein reines Effekt-Soundpack handelt, das keine eigene Klangerzeugung enthält. Ähnlich wie beim Vorgänger Deep Transformations (auch in Kore Electronic Experience enthalten) können hier andere Signale kräftig in die Effektmangel genommen werden.
Damit lässt sich eher unspektakulärem Soundmaterial ordentlich auf die Sprünge helfen. Deep Reconstructions bedient sich dabei der Sound-Engines von Guitar Rig, Reaktor und Absynth.
Kreiert wurde Deep Reconstructions von dem Produzenten und Sounddesigner Dennis Gökdag aus Hannover, der auch zur Entwicklung von Spectral Expansion und Urban Arsenal 2 beigetragen hat. In den Klangbeispielen hört ihr zunächst einen Drumgroove aus der Kore 2 Factory Library, darauf folgen einige auf den Groove angewendete Effektsettings aus Deep Reconstructions.
Aufgepasst: Dieses Soundpack stellt eine Compilation aus sechs weiteren Kore Soundpacks dar. Es enthält:
– Best of Absynth
– Massive Expansion Vol 1 – Best of Reaktor Vol 1 – Deep Transformations
– FM8 Transient Attacks
– Synthetic Drums Reloaded
Mit knapp 1000 Presets bietet Electronic Experience einen Querschnitt durch die in Kore enthaltenen Sound-Engines Absynth, Massive, FM8 und Reaktor. Die Namen „Best of“ oder „Expansion“ implizieren, dass besonders die Stärken dieser Native Instruments Flaggschiffe herausgestellt und erweitert werden sollen. Das Deep Transformations Soundpack ist ein reines Effekt-Soundpack und sozusagen verwandt mit Deep Reconstructions.
Die Soundpacks kosten einzeln bestellt insgesamt über 300 Euro. Electronic Experience eignet sich also für alle diejenigen, die schon mit der Anschaffung von einigen der darin enthaltenen Soundpacks geliebäugelt haben – oder für die, die ihren Kore-Soundbrowser erheblich mit hochwertigen Synth-Sounds erweitern möchten.
Tipp: Wer sich die Boxed-Version, also die Presets auf CD per Post kommen lässt, spart zurzeit noch 10 € gegenüber dem Download. Darüber hinaus enthält das Päckchen noch einen Gutschein für den Download eines weiteren Soundpacks im Wert von 49 Euro. Das lohnt sich also in jedem Fall.
Anzahl Presets: 960
Bewertung: 3,5 Sterne
Preis: Download 199 € / 189 € Boxed Version
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Best Of AbsynthBest Of Massive Expansions Vol. 1Best Of Reaktor Vol. 1Deep TransformationsFM8 Transient Attacks
Reaktor Animated Circuits
Mit dem Soundpack, das grob übersetzt „animierte Schaltungen“ heißt, erhält man ein breites Set an synthetischen Klangtexturen, düsteren Drones und abgefahrenen Effekt-Sounds.
Die 200 Presets greifen auf die Klangerzeugung des Native Synth-Giganten Reaktor zu. Die Klänge basieren auf den Reaktor-Ensembles Metaphysical Function, Screwell, Newscool, Spacedrone und dem neuen, exklusiv produzierten Spiral. Sie finden besonders dort Anwendung, wo synthetische Sound-Effekte und Atmosphären gefragt sind: Bei der Postproduktion von Multimedialem und Filmscores, aber natürlich auch in der Musikproduktion oder im Sounddesign. Da Reaktor Animated Ciruits keine eigenen Samples enthält, ist das Soundpack mit 25MB oder 27 MB schnell auf den Rechner geladen. Alle Presets sind natürlich auch zur Vollversion von Reaktor kompatibel. Was die Animated Circuits auf der einen Seite so einzigartig macht, hat auf der anderen Seite auch einen Nachteil, denn die Sounds sind im herkömmlichen, tonalen Sinne kaum „spielbar“. Dafür können die Klänge aber sehr inspirierend sein, und für echt abgedrehte Effekte sind sie allemal gut. Wie die Sounds genau klingen können, hört ihr am besten selbst in unseren Klangbeispielen. Beachtet dabei, dass es sich hier tatsächlich nur um einen einzigen Kore-Sound handelt, der durch seine verschiedenen Soundvariationen gemorpht wird!
Anzahl Presets:200
Dateigröße: 25MB Mac / 27 MB PC
Bewertung: 4 Sterne
Preis: 49 €
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Reaktor Spark
Reaktor Spark ist ein neu designtes Ensemble, das sich sowohl in Reaktor als auch in Kore spielen lässt. Mit einer Dateigröße von nur 6 MB ist Spark wohl das kleinste aller Soundpacks.
Doch die Dateigröße sagt noch lange nichts über die Qualität des Sounds aus. An Bord hat Spark stattliche 200 Presets, deren Klangkategorien breit gefächert sind: Vertreten sind Bässe, Leads, Pads, Soundscapes, Drums, Percussions, Chords, SFX und mehr. Die Sounds klingen dabei durch die Bank herrlich rau und ungehobelt. Sie zeugen von einer aggressiven Durchsetzungskraft und werden sich deshalb überall dort zu Hause fühlen, wo es ordentlich zur Sache geht. Wer gerne schnulzige Popballaden schreibt, wird mit diesem Soundpack keine große Freude haben. Für alle Anderen sind die 49 Euro gut angelegt. Spark wurde übrigens von Native Instruments Gründer und Reaktor-Erfinder Stephan Schmidt höchstpersönlich entwickelt. Als er vor drei Jahren wieder anfing, Musik zu machen, entwickelte er für sich das Spark-Ensemble, das auf seine live-orientierte Spielweise zurechtgeschnitten war. Die Native-Sounddesigner wurden darauf aufmerksam und überzeugten Schmidt, Spark als Soundpack zu veröffentlichen.
Anzahl Presets: 200
Dateigröße: 6 MB
Bewertung: 3 Sterne
Preis: 49 €
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True Strike Tension
Mit True Strike Tension hält Hollywood Einzug in Kore, denn dieses Soundpack enthält eine handverlesene Auswahl der „True Strike 2 Library of Percussion Sounds“ der niederländischen Firma ProjectSAM.
Hier findet sich eine exzellente, 750 MB große Auswahl an mysteriösen Drums, Percussions und Sound-Effekten, wie man sie von den großen Blockbustern kennt. Die Klänge wurden direkt in großen Kirchen und Konzerthallen aufgenommen, was ihnen eine extra Portion Ambience und Authentizität verleiht. Manche Sounds treiben einem dabei förmlich die Angst in den Nacken. Alle Samples sind auf zehn Kits verteilt und wie bei Drumkits üblich auf der Tastatur von C1 bis C3 gemappt. Basierend auf diesen zehn Kits erhält man noch drei verschiedene „Flavours“, Controller Pages, die verschiedene Effekte zum Reinschrauben bereithalten. Zudem gibt es drei weitere Kits, die jeweils nur Drums, Effekte und metallische Percussion bereithalten. Nebenbei können alle Drumkits auch in Kontakt 3 benutzt werden. Alles in allem ist True Strike Tension eine kleine, aber feine Library an perkussiven Sounds und Effekten, die qualitativ voll überzeugen. Das Original von Project Sam umfasst zwar eine 12 GB große Library, kostet dafür aber auch knapp das Fünffache.
Anzahl Presets: 33
Dateigröße : 750 MB
Bewertung: 4 Sterne
Preis: 69 €
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Urban Arsenal 2
Wie die “2” im Namen schon signalisiert, handelt es sich hier um den Nachfolger der erfolgreichen ersten Version. Mit diesem Soundpack erhalten Freunde des zeitgenössischen urbanen Sprechgesangs alles, was ihr Herz begehrt.
Das Paket umfasst 87 Massive-Presets und 80 eigens für Kontakt gesampelte Instrumente. Wem Massive oder Kontakt als Vollversion zur Verfügung steht, kann die Presets auch hier nutzen. Im Focus stehen vor allem analoge Lead-Synths, warme Flächen und fette Bässe. Darüber hinaus enthält Urban Arsenal 2 eine Auswahl von 29 modernen Drumkits mit 40 Groove-Sets. Für den ambitionierten Beatschrauber geht hier wahrlich die Sonne auf, denn die Drums sind ein echtes Highlight! Natürlich sind auch witzige Beatbox-Samples vertreten, Pianos, Strings, Gitarren oder Glöckchen wissen ebenfalls zu gefallen. Das Soundpack klingt durchweg „fett“ und druckvoll. Zur Entwicklung der Klänge haben Chris de Luca vs. Phon, Montana Beats und Cinemagic Sound Sculptors beigetragen. Manche der urbanen Sounds wurden eigens auf eine Dubplate graviert und mit einer Extraportion analoger Vinylwärme wieder gesampelt. Dass diese aufwendig gesampelte Produktionen sich ein wenig mehr auf den Preis auswirken als reine Instrumenten-Presetsammlungen anderer Soundpacks, sollte wohl jedem klar sein. Trotzdem sind die 99 Euro mit Urban Arsenal 2 gut angelegt, das Preis/Leistungs-Verhältnis stimmt.
Die Soundpacks liefern durchweg überzeugende Ergebnisse in guter Qualität. Das passende Software-Instrument gibt’s mit dem Kore-Player gratis dazu. Und die wichtigsten Effektparameter stehen in Kore ebenfalls schon zum Verbiegen bereit. Auch für Besitzer der Native-Vollversionen sind die Soundpacks geeignet, da die Presets sich auch hier laden lassen. Wer keine Lust auf tiefgehende Programmierungen seiner virtuellen Instrumente hat oder sich einfach nur von den Sounds inspirieren lassen will, liegt hier goldrichtig. Zudem kommt man durch das Online-Kaufverfahren extrem schnell an ein neues Soundpack ran. Was will man also mehr? Einen möglichst günstigen Preis! Und der liegt bei diesen getesteten Soundpacks zwischen 49 und 99 Euro durchaus im erschwinglichen Bereich. Verglichen mit den Anschaffungskosten einer Sample-CD, die zusätzlich noch einen – zumindest virtuellen – Sampler erfordert, ein absolut fairer Preis.
Wer jetzt neugierig auf das bereitgestellte Angebot geworden ist, dem sei noch das kostenlose Free Compilation Soundpack empfohlen. Dieses Pack gewährt mit seinen 100 anspielbereiten Presets einen weiteren Überblick über das Soundpack-Angebot. Daumen hoch!
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