Novation Launchkey 37 MK4

Das Novation Launchkey 37 MK4 ist ein preiswertes und zugleich hochfunktionales USB/MIDI-Keyboard, das nicht nur – aber insbesondere – mit Ableton Live hervorragend zusammenarbeitet.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Exzellente DAW-Integration, besonders in Ableton Live
  • Drum-Pads mit Aftertouch in Preisklasse selten
  • Viele DAW-unabhängige Spielhilfen
  • Acht hochwertige Encoder
  • Gute Klaviatur
Contra
  • kein Aftertouch an der Klaviatur
Artikelbild
Novation Launchkey 37 MK4
Für 199,00€ bei

In Anlehnung an das Launchpad trägt es nicht nur den Namen, sondern auch das Konzept weiter: 16 multifunktionale Pads übernehmen zahlreiche Aufgaben, vom Starten und Stoppen von Clips, über das Umschalten der Encoder, bis hin zu den Performance-Funktionen Arp und Chords. Und natürlich eignen sie sich die Pads hervorragend zum Spielen von Drums!

Novation Launchkey 37 MK4 Highlights

  • Günstiges USB/MIDI-Keyboard mit angenehmer Größe
  • Gute Integration in die DAWs: Ableton Live, Apple Logic, Steinberg Cubase & Propellerhead Reason
  • 8 Encoder für Plugin, Mixer und DAW-Steuerung – inklusive guter Skripte für Mehrfachbelegug
  • 16 beleuchtet Drum-Pads zum Umschalten und Spielen (inklusive Poly-AT)
  • Integrierte Spielhilfen für Chords, Arpeggiator

Familiäre Angelegenheiten: wie ordnet sich das Launchkey 37 MK4 ein?

Die Novation Launchkey-Serie liegt in vierter Generation (MK4) vor und umfasst sechs Keyboard-Größen in drei verschiedenen Varianten: Mini-Keys, Synth-Action und Leicht-Gewichtet. Neu hinzugekommen ist eine weiße Farbvariante, die frischer auftritt und aktuell sogar deutlich günstiger als Schwarz gehandelt wird.

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Novation Launchkey 49 MK4 WH
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Novation Launchkey Mini 37 MK4 WH
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In ihrer Bedienlogik sind alle Modelle weitgehend identisch – die Unterschiede liegen primär in der Klaviatur, sprich eher Art und Größe. So bieten die größeren Varianten ab 49 Tasten leicht gewichtete Tasten, zusätzlich auch neun Fader sowie eine praktische Split-Funktion direkt am Gerät. Allerdings sind die Gehäuse auch spürbar schwerer bzw. sperriger/höher. Eine Version mit 88 Tasten wie bei MK3 gibt es nicht.

Optimum der Mitte

Unser Testkandidat, das Novation Launchkey 37 MK4, ist mit normalgroßen und nicht gewichteten Tasten ausgestattet – eine klassische Synth-Action-Klaviatur mit leichtem Federwiderstand.

Sie spielt sich sich angenehm direkt und ist präzise. Dem leicht gewichteten Keybed der 49- und 61-Tasten-Varianten steht sie in nichts nach, im Gegenteil die Unterschiede sind gering. Anders gesagt: der Aufpreis für die größeren Modelle lohnt der Klaviatur wegen nicht unbedingt.

Die Navigation am Launchkey 37 ist gelungen, selbst die Platzierung der Wheels geht klar.

Subjektiv empfinde ich das 37er als die angenehmere Lösung – schlicht weil es handlicher ist und leiser arbeitet. Gerade im Wohnzimmerbetrieb mit Kopfhörer ist das kein zu unterschätzender Faktor. Außerdem passt es gut in den Schoß! Allesamt sind die Gummi-Taster leuchtend beschriftet, was sie gut im Schummerlicht lesbar macht.

Zusätzlich gibt es eine zweite 37-Tasten-Variante mit Mini-Keys, die noch kompakter ausfällt. Funktional unterscheiden sich beide Versionen nur minimal, spielerisch indes schon mehr: Die Mini-Tasten wirken spürbar fummeliger und sind auch weniger präzise. Selbst die Encoder sind kleiner und enger beinander, hier und da sind außerdem wenige Funktionen ins Menü gewandert. Meine persönliche Faustregel daher:

  • Wenn kaum Platz vorhanden ist, nur dann Mini 25
  • Wenn es halbwegs passt, ganz klar das 37er mit den normalen Tasten
  • Und nur wenn Platz keine Rolle spielt und das Keyboard nicht ständig transportiert werden soll, kann ein 61er die komfortablere Wahl darstellen

Zur besseren Einordnung eine tabellarische Übersicht:

Mini 25 MK4Mini 37 MK425 MK437 MK449 MK461 MK4
339 mm breit478 mm breit461 mm breit557 mm breit730 mm breit895 mm breit
49 mm hoch49 mm hoch78 mm hoch78 mm hoch93 mm hoch93 mm hoch
25 Mini-Tasten37 Mini-TastenSynth-StyleSynth-StyleLight-WeightedLight-Weighted
VelocityVelocityVelocityVelocityVelocityVelocity
Kein AftertouchKein AftertouchKein AftertouchKein AftertouchKein AftertouchKein Aftertouch
keine Faderkeine Faderkeine Faderkeine Fader8+1 Fader8+1 Fader
kein Split-Modekein Split-Modekein Split-Modekein Split-ModeSplit & LayerSplit & Layer
€ 144€ 144€ 178€ 199€ 243€ 295

Aftertouch & Spielgefühl – Wie gut spielen die Keys?

Keines der Keyboards der aktuellen Launchkey MK4-Serie bietet Aftertouch auf der Klaviatur. Alle Tasten sind lediglich anschlagsdynamisch (velocity-sensitiv). Bei einem kompakten MIDI-Keyboard ohne Piano-Anspruch ist das vollkommen okay, denn in der Regel ist Aftertouch in dieser Preisklasse eher fragwürdig und maximal “binär” umgesetzt.

Aftertouch steht hier also ausschließlich den beleuchteten Pads zur Verfügung: Die 16 Drum-Pads unterstützen dabei sogar polyphonen Aftertouch und eignen sich so hervorragend für ausdrucksstarkes Triggern von Drums, ausgewählten Synths und Effekten. Ich persönlich spiele auch Beats lieber auf einer Klaviatur als Drum-Pads ein, was auch hier gut gelingt!

Encoder & Bediengefühl – wie drehen sich die Regler ?

Ein Highlight der MK4-Serie sind die acht hochauflösenden Encoder, die dank unterschiedlicher Modi schnell in ihrer Funktionsweise wechseln: Mixer-Volumes, Sends sowie auch reichlich Plugin-Parameter. Sie arbeiten sogar beschleunigungssensitiv: langsame Bewegungen ermöglichen also feine Parameteränderungen, während schnelle Drehungen dann größere Werte-Sprünge erlauben.



Gegenüber klassischen Potis gib es außerdem ein weitere Vorteil: keine Parametersprünge nach den Umschaltungen! Touchsensitiv sind die Encoder allerdings nicht – Parametername und Wert erscheinen somit erst nach minimalen Bewegung im kleinen Display, was in der Praxis und beim Musik-machen aber kein wirkliches Problem darstellen. Im Bühnenbetrieb mögen fix zugeordnete Displays indes die besser Wahl darstellen.

Chords ´n Arp

Das MIDI-Keyboard bietet integrierte Spielhilfen, die mit der DAWals auch mit externen MIDI-Geräten funktionieren. Dazu zählen ein musikalischer Arpeggiator, ein umfangreicher Skalenmodus sowie die Chord-Modes FixedUser und Chord Map, die sich teilweise kombinieren lassen.

Mit der Chord-Map-Funktion stehen vordefinierte Akkordsets zur Verfügung. Die Akkorde werden über die linken Drum-Pads gespielt, während sich über weitere Pads das Spielverhalten in Echtzeit verändern lässt – etwa als Arpeggio, Umkehrung oder als kombinierter Chord-/Bass-Trigger. Die Möglichkeiten sind vielfältig und wirken spürbar ausgereifter als bei vielen Mitbewerbern.

Zusätzliche Parameter lassen sich über die Encoder steuern und beeinflussen Dynamik und Komplexität der „automatischen“ Akkorde. Zur Auswahl stehen unter anderem Adventure, Explore, Spread und Roll, mit denen sich das harmonische Verhalten schnell und intuitiv formen lässt.

Details Display
Die Spielhilfen befinden sich auf der linken Seite. Die Encoder können mit PLUGIN, MIXER, SENDS & TRANSPORT gemapped werden.

Besonders gelungen ist der User Chord Mode: Eigene Akkorde lassen sich speichern und jederzeit abrufen. So entstehen schnell individuelle Akkordfolgen – auch dann, wenn die eigenen Klavierspiel-Skills begrenzt sind oder man bewusst harmonisch experimentieren möchte.

Was macht Novation Components ?

Novation Components dient als Schaltstelle zur Konfiguration des Controllers. Die Software ist sowohl browserbasiert als auch als Desktop-App verfügbar und ermöglicht Firmware-Updatesindividuelle MIDI-Zuweisungen sowie auch das Sichern und Wiederherstellen eigener Patches. Damit lässt sich das Launchkey schnell und unkompliziert an den eigenen Workflow anpassen.


Tolle DAW-Integration, vor allen in Live

Die mitgeliefert Scripts sorgen für eine nahtlose Integration in DAWs wie Ableton Live, Logic Pro, Cubase oder FL Studio – vorausgesetzt, Firmware und DAW sind aktuell. In Verbindung mit Ableton Live spielt das Launchkey seine Stärken aber besonders aus, schließlich basiert das Konzept auf dem erfolgreichen Launchpad, einem der ersten dedizierten Ableton-Controller überhaupt.

Besonders überzeugend ist das Live-Script mit seiner schnellen und umfangreichen Parametersteuerung. Neben frei adressierbaren Sends von A bis L bietet das MK4 eine erweiterte Transportsektion inklusive Zoom-Funktion sowie eine klar strukturierte Makro-Steuerung. Darüber hinaus lassen sich komplette Parameter-Bänke von Ableton-Plugins durchschalten – nicht selbstverständlich in dieser Preisklasse!

Capture MIDI ist auch integriert und erlaubt Festhalten musikalischer Ideen, selbst wenn die Aufnahme noch nicht aktiv war. Sogar auf Funktionen wie Undo/Redo, Quantisierung oder Metronom muss man nicht verzichten! Abseits davon gilt: Neben Push und Move bietet derzeit kein anderer Ableton-Controller eine vergleichbar tiefe Integration – vor allem nicht in Kombination mit einer klassischen Klaviatur. Genau hier positioniert sich das Launchkey MK4 als praxisnahe und musikalisch flexible Lösung.

FAZIT: Novation Launchkey 37 MK4

Das Novation Launchkey 37 MK4 erweist sich als durchdachtes, preislich attraktives und gut spielbares USB/MIDI-Keyboard, das vor allem im Zusammenspiel mit Ableton Live seine Stärken ausspielt. Die Kombination aus direkter Bedienung, sinnvoll belegten Encodern, tollen Pads und einer angenehm spielbaren Synth-Action-Klaviatur macht es zu einem der ausgewogensten Controller seiner Klasse.

Zwar fehlt Aftertouch auf der Tastatur, doch ist das in dieser Preisklasse kaum ein echter Nachteil – zumal die Pads polyphonen Aftertouch bieten und sich musikalisch expressiver nutzen lassen als bei Konkurrenzmodellen. Selbst die fehlende Touch-Erkennung der Encoder fällt im Alltag weniger ins Gewicht, als man vermuten würde.

Besonders überzeugt das 37er-Modell: Es trifft den besten Kompromiss aus Größe, Spielkomfort und Mobilität. Die Tastatur spielt sich leiser und wirkt handlicher. Die größeren Modelle bieten zwar Fader und mehr Platz, liefern spielerisch aber keinen echten Mehrwert. Das Mini-Modell wiederum ist funktional, fühlt sich jedoch spürbar fummeliger an.

Unterm Strich gilt: Wer ein vielseitiges, gut integriertes MIDI-Keyboard sucht, das wenig Platz benötigt und preislich fair bleibt, findet im Launchkey 37 MK4 aktuell eines der ausgewogensten Angebote am Markt. Für viele dürfte es der Sweet Spot der Serie sein.

Features

  • USB MIDI-Keyboard mit 37 anschlagdynamischen Tasten
  • 16 Drum-Pads mit polyphonem Aftertouch, 8 Endlos-Drehregler
  • Pitchbend- und Modulations-Rad, OLED-Display
  • Scale- und Chord-Modus, Arpeggiator
  • Capture MIDI Funktion, MIDI Mappings, Device Lock
  • NKS-Unterstützung
  • inklusive NI Komplete 15 Select Bundle, Ableton Live Lite, GForce Bass Station Plugin und Novation Play
  • Maße: 557 x 79 x 251 mm, Gewicht: 2,18 kg
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Profilbild von MartY ATARI

MartY ATARI sagt:

#1 - 29.12.2025 um 15:37 Uhr

0

37 tasten in Normalgröße sind ein guter Kompromiss finde ich. man kann einfache Akkorde spielen, trotzdem Recht kompakt. sehr interessant. früher gab's mehr Angebot mit 37 tasten.

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