Output Arcade 2.0 Test

Der kalifornische Software-Hersteller Output steht für Instrumente und Effekte mit individueller Soundästhetik. Angesprochen werden nicht traditionell orientierte Musiker, sondern überwiegend Producer, die es kreativer und trendbewusster mögen.

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Auch konzeptionell sind die Plugins ein wenig anders: Exhale spezialisiert sich auf spielbare Vocals, während Signal beispielsweise pulsierende Synthesizer liefert und die Instrumente für Bläser und Streicher einen modernen hybriden Touch haben. Für futuristische Klanggebilde sehr empfehlenswert ist auch Output Portal, ein Effekt-Plugin auf Basis der granularen Synthese.

Details

Output Arcade ist eine preiswerte All-in-One-Variante.

All die Software hat ihren Preis. Wenn man etwas günstiger in den Soundkosmos von Output eintauchen möchte und sich noch mehr musikalisch inspirierende Vorlagen für ein „Instant Composing“ wünscht, sollte man unbedingt Output Arcade kennen. Es ist ein Software-Instrument, das auf einzelnen Samples und Audio-Phrasen aus der Cloud basiert, die per Browser schnell auffindbar sind und von den Output-Entwicklern ständig erweitert werden – ein kreativer und ständig wachsender Output sozusagen. 

Im User Account finden sich alle Zahlungsmodalitäten und auch Upgrade-Angebote.
Im User Account finden sich alle Zahlungsmodalitäten und auch Upgrade-Angebote.

Kreatives Looping mit vorhandenen Audio-Phrasen macht Spaß.

Normalerweise lässt man die Standalone-Version beiseite und betreibt Arcade 2.0 als Plugin innerhalb der DAW. Man lädt ein Kit aus der Cloud und triggert bis zu 15 Phrasen gleichzeitig über die weißen Tasten (von C2 bis C4) des Keyboards. Sie laufen tempo-synchron zum Song und nach Eingabe des Session Keys auch in der jeweiligen Tonart. Über die schwarzen Keyboard-Tasten lässt sich die Wiedergabe der Audio-Phrasen spontan manipulieren für ein kreatives Effektdesign. Auf dem GUI warten schon vier Macro Slider für die internen Effekte (Reverb, Tape-Delay, Spread etc.) auf ihren Einsatz. Unter der Haube lässt sich jedes Sample detailliert etwa mit Filter, LFO und Effekten bearbeiten. Ein Mischpult und Modulationsmöglichkeiten sind ebenfalls dabei.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf dem GUI erlauben vier Macros die Kontrolle über Soundparameter.

Das neue Feature sind chromatisch spielbare Instrumente

Output Arcade 2.0 ist mehr als ein Loop-Player im aufgehübschten Look. Neben Sampler Kits gibt es jetzt auch Note Kits. Das sind Instrumente aus Multisamples, die sich über 88 Tasten des Controller-Keyboards chromatisch und dynamisch performen lassen. Man kann sowohl einzelne Noten als auch beliebige Akkorde anspielen. Ein schöner Nebeneffekt: Loop-Phrasen lassen sich in ebenso Halbtonschritten verändern, was mithilfe von Triggernoten in Echtzeit geschieht. Die tonalen Loops werden also kompositorisch noch flexibler verwendbar. Und der Kit Generator ermöglicht noch das automatische Slicing und Mapping für eigene neue Kits. Man kann also seine eigene Library aufziehen. Es empfiehlt sich, schon für den Sample Content, den man von der Cloud herunterlädt, ein externes Speichermedium zu nutzen. Nach einiger Zeit sammeln sich so eigene Gigabytes an Samples an.

Keyboard spielen ist möglich: Die neuen Play Kits machen Arcade zu einem chromatisch spielbaren Sampler.
Keyboard spielen ist möglich: Die neuen Play Kits machen Arcade zu einem chromatisch spielbaren Sampler.

Praxis

Welchen Content bietet Output Arcade 2.0?

Auch wenn Arcade möglichst viele Genres bedienen möchte, finden sich einige inhaltliche Akzente. Am besten schaut man im Browser nach den Lines. Dies sind Sammlungen für bestimmte Soundtypen oder Stilrichtungen. Auf ihre Kosten kommen Retro-Fans: Nicht nur typische Muster aus den 60er oder 80er Jahren oder Vintage-Synths/Keyboards, auch hippe LoFi-Sounds und -Grooves sind mehr als ausreichend vorhanden.
Ein weiterer Schwerpunkt sind die Bereiche Cinematic mit teilweise abstrakteren orchestralen Gebilden sowie Ethno mit Klängen und Phrasen aus verschiedenen Kulturkreisen. Wer allein im Studio arbeitet und kaum singen kann, wird auch das breitgefächerte Angebot an Vocals schätzen. Mitunter sind packende Hooklines zu finden. Nicht zuletzt punktet der Content bei bisweilen originellen Percussions und Beat-Elementen.

Im Browser startet die neue Musikproduktion. Es lassen sich etliche inspirierende Loops und Instrumente aufspüren.
Im Browser startet die neue Musikproduktion. Es lassen sich etliche inspirierende Loops und Instrumente aufspüren.

Testweise haben wir einige Lines heruntergeladen und die jeweiligen Note Kits angespielt. Es kommt das Gefühl auf, mit einem herkömmlichen Sample-Player für trendige Klänge zu arbeiten. Output serviert spielfertige Sounds inklusive Effekt-Settings. Die Audioqualität stimmt, sofern man bei den Phrases in Tempo und Tonhöhe nicht so stark von der ursprünglichen Aufnahme abweicht. Diese Gefahr lauert bei der bequemen Nutzung von Output Arcade ständig. Die Stärken liegen bei LoFi und Sounddesign und weniger bei hochaufgelösten Portraits klassischer Instrumente.

Audio Samples
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Output Arcade 2.0 Note Kit, Line „Hooked“ Linked Up, live auf der Tastatur gespielt Output Arcade 2.0 Note Kit, „Taped“ Reminiscent, live auf der Tastatur gespielt Output Arcade 2.0 Note Kit, Line „Particles“ Glimmering Organ, live auf der Tastatur gespielt Output Arcade 2.0 Note Kit, Line „Field Of Sounds“ Solar Breath, live auf der Tastatur gespielt Output Arcade 2.0 Sampler Kit, Line „Sazon“ Nos Fuimos

Lässt sich Arcade 2.0 gut bedienen?

Ein klares Ja! Man schlängelt sich vergnügt durch den Browser nach Kategorien. Lines oder Kits lassen sich bequem vorhören – allein dies kann schon inspirieren für einen neuen Song. Ab Version 2.0 lassen sich alle Lines auf einmal herunterladen, was richtig praktisch ist: Nach dem Download lassen sich die Note Kits beziehungsweise Instrumente zügig der Reihe nach anspielen. Man muss nicht die zahlreichen Edit-Funktionen nutzen, um mit diesem Software-Produkt rundum glücklich zu werden. Wer aber in die Tiefe gehen möchte, findet Wege zum persönlichen Sounddesign. Für den smarten Preis ist das Angebot an Loops und Instrumenten schon jetzt beachtlich – und frische Ware ist quasi immer im Zulauf. Leider kam es unter Apple Logic 10.6 zu sporadischen Abstürzen. Sicherlich wird das Plugin bald so stabil wie bisher laufen, denn Output aktualisiert nicht nur den Sound Content regelmäßig.

Mit dem Browser-System des Mercury-4 hat man seine Sounds gut im Blick.
Mit dem Browser-System des Mercury-4 hat man seine Sounds gut im Blick.

Fazit

Schluss mit purem Instant Composing: Alle neuen Features machen den Loop-Synthesizer deutlich musikalischer und insgesamt noch etwas sympathischer. Output Arcade bleibt in Version 2.0 eines der spannendsten Abo-Modelle für Musiker und Produzenten. Wenn man sich vor allem mit aktuell klingendem Content inspirieren lassen möchte, ist dies bei monatlich zehn Euro ein absolut fairer Deal. Insofern vergeben wir die volle Punktzahl, freuen uns auf neue zusätzliche Instrumente aus der Cloud und verbleiben mit dem Tipp, einmal die 30-Tage-Demo von Output Arcade selber zu probieren.
 

Pro
  • einmaliges Abo-Konzept
  • sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • musikalische Inspiration
  • aktuell klingende Sounds und Loops
  • ständig wachsender Content
  • einfaches Handling
Contra
  • kein Conra
Output_Arcade2_B01_Test_Lines
Features Output Arcade 2.0
  • Software-Instrument mit Sampler Kits und Note Kits
  • automatische Anpassung der Samples nach Tonart und Tempo
  • ständig aktualisierte Lines, Kits und Samples per Cloud-Browser
  • interne Effekte, vier Macro Slider für klangliche Manipulation
  • eigene Sample Kits möglich
  • VST2/3, AU, AAX Standalone
Preis
  • EUR 10/Monat (Abo-Modell, monatlich kündbar)
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • einmaliges Abo-Konzept
  • sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • musikalische Inspiration
  • aktuell klingende Sounds und Loops
  • ständig wachsender Content
  • einfaches Handling
Contra
  • kein Contra
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Output Arcade 2.0 Test
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