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Roland Cloud JX-3P Test

Der Roland Cloud JX-3P emuliert den polyfonen Budget-Synthesizer aus dem Jahr 1983. Er war damals für viele Musiker so etwas wie die bezahlbare Alternative zum Roland JX-8P. Klanglich sind die beiden JX-Modelle verschieden. Während sich der große Bruder viel sanfter gibt, überrascht der JX-3P mit deutlich mehr Pep und Punch.

Roland Cloud JX-3P: Test.
Klanglich und optisch überzeugt er auf voller Linie: Der Roland Cloud JX-3P ist ein praktischer Retro-Synth für die DAW.

Im Herbst 2023 stellte der japanische Konzern ein größeres Update zum virtuellen Roland JX-3P in die Cloud. Damit zeigte sich der beliebte analoge 80s-Synth noch einmal attraktiver. Als Vintage-Synth wird er sowieso immer teurer. Unter 1.000 Euro bekommt man kaum noch ein gut erhaltenes Exemplar mit Programmer. Bereits ausverkauft ist auch das 2015 erschienene Desktop-Modell JX-03 aus Rolands Boutique-Serie. VST-Tipps zum Roland JX-3P gibt es ebenfalls nicht. Kurz und gut: Den Roland Cloud JX-3P müssen wir probieren.

Checkliste zum Kauf von Roland Cloud JX-3P

  • Emulation des Vintage-Synth Roland JX-3P
  • Programmierbar mit virtuellem Programmer PG-200
  • Zwei- bis achtstimmige Klangerzeugung mit zwei DCOs
  • Arpeggiator, interne Effekte mit Chorus und mehr
  • Einfaches Synth-Programming
  • Factory Library und weitere Sounds

DETAILS & PRAXIS

Dicht am Roland JX-3P

Wie bei allen Emulationen nutzt Roland die ACB-Technologie und hält sich ziemlich strikt ans Original. Der Roland Cloud JX-3P verfügt über zwei DCOs mit den klassischen Wellenformen plus Noise. Sie sind synchronisierbar und auch zur Pulsbreiten- wie zur Crossmodulation fähig. Damit bekommt man eine deutlich flexiblere Klangbasis als beim Roland Juno-6/60/106. Und nebenbei kann man auch den Grundsound per Condition- und Circuit Mod-Funktion verändern. Auf Wunsch klingt das Plugin außerdem richtig alt und abgenutzt.

Die Filtersektion besteht aus einem resonanzfähigen 24-dB-Tiefpass, dem ein Hochpass-Filter nachgeschaltet ist. Zwei separate ADSR-Hüllkurven sowie ein tempo-sychronisierbarer LFO mit drei Wellenformen stehen bereit. Portamento und Legato erweitern die spielerischen Möglichkeiten.

Roland Cloud JX-3P: Panel.
Fotorealistisch liegt der Roland Cloud JX-3P auf dem Schirm. Ohne Programmer geht hier zunächst nicht viel.

Effekte und mehr

Die Zugaben beim Roland Cloud JX-3P setzen sich hauptsächlich aus Arpeggiator und erweiterten Effekte zusammen. Anders als beim betagten JX-3P kommt man beim Plugin nun zwar in den Genuss eines Arpeggiators, doch kann der leider nicht mehr als ein Auf und Ab über zwei Oktaven.

Der originale Synthesizer verfügt über einen guten Stereo-Chorus. Noch einiges mehr gibt es beim Roland Cloud JX-3P. Hier kommen drei FX-Blöcke simultan zum Einsatz: Effect (Overdrive, Dist, Fuzz, Crusher, etc.), Delay/Chorus und Reverb mit sechs verschiedenen Typen.

Einfache Bedienung

Das umständliche Editieren und die mickrigen 32 Speicherplätze hat man schon Mitte der 80er beim originalen Roland JX-3P bemängelt. Das Plugin geht anders vor. Es integriert den damals optional erhältlichen Programmer PG-200. Er bringt die gesamte Parametrisierung auf den Schirm. Das ist nicht nur immens praktisch fürs Preset-Design, sondern sieht auf dem skalierbaren GUI auch richtig schick aus.

Roland Cloud JX-3P: Programmer.
Der virtuelle Programmer PG200 ist beim Roland Cloud JX-3P die Eintrittskarte fürs Soundtüfteln.

Für einige Roland-User sicher interessant: Der Roland Cloud JX-3P ist plug-out-kompatibel zum System-8 Hardware-Synthesizer. Außerdem soll man ihn auch mit dem Roland Boutique JX-03 editieren können. Die gesamte Performance ist gut. Apple-User brauchen aber unbedingt MacOS11, mit einem älteren Betriebssystem gibt sich das Plugin offenbar nicht ab.

Roland Cloud JX-3P: PlugOut.
Zusammen mit dem Plug-out-Synthesizer Roland System-8 ist der Cloud JX-3P eine Traumkombination aus Soft- und Hardware.

Roland Cloud JX-3P klingt authentisch

Der Roland Cloud JX-3P kommt mit einem übersichtlichen Browser. Er organisiert Sounds in Bänke zu je 64 Patches. Man braucht sich nur unsere Auswahl mit den 16 Audio-Demos anzuhören und schon merkt man: Das Plugin ist vom Original nicht weiter zu unterscheiden. Es liefert den ewig jungen Sound: volle Pads, warme Strings, druckvoller Bass, punchige Leads, Plucks und Synth Comps. Als DAW-Producer kann man also getrost auf das Original verzichten.

Das Plugin bleibt aber nicht in den 80ern hängen. Auch aktuellere elektronische Brot-und-Butter-Sounds könnt ihr konsumieren. In der Roland Cloud findet man entsprechende Angebote.

Roland Cloud JX-3P: Browser.
Roland stattet den virtuellen JX-3P mit einem sehr praktischen Patch Browser aus.
Audio Samples
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Roland Cloud JX-3P 1984 Pop Bass Roland Cloud JX-3P String 1 Roland Cloud JX-3P Syn Brass 2 Roland Cloud JX-3P 1984 Pluck Sharp Roland Cloud JX-3P Pin Tweaks Roland Cloud JX-3P Plucky Leader Roland Cloud JX-3P Sour Bass Roland Cloud JX-3P Werky Arp Roland Cloud JX-3P Classic Poly Roland Cloud JX-3P Pluck Bass Roland Cloud JX-3P Touchy Saw Roland Cloud JX-3P Planet Roland Cloud JX-3P Bizi Arpeggio Roland Cloud JX-3P Sometime Ago Roland Cloud JX-3P Sometime Ago Roland Cloud JX-3P FX Space Girl

Kleinere Wünsche

Ein bisschen konstruktive Kritik sollte zu guter Letzt erlaubt sein: Die Polyfonie reicht von zwei bis acht Stimmen. Vielleicht bringt Roland in einem kommenden Update ja noch eine bis zu 16-fache Polyfonie? Stimmen kann man nie genug haben. Der LFO könnte noch ein paar weitere Wellenformen vertragen. Auch der Arpeggiator darf gern um rhythmische Muster erweitert werden. Unser letzter Wunsch lautet: Modulationsmatrix.

Roland Cloud JX-3P: Cloud.
Updates, Patches und weitere Daten für den JX-3P finden sich in der Roland Cloud.

FAZIT – Roland Cloud JX-3P

Der Roland Cloud JX-3P ist ein angenehm solider Software-Synth. Mit ihm fühlen sich die analogen Patches authentisch nach 80ern und außerdem vielseitig unter den Fingern an. Tatsächlich ist er als Plugin wesentlich besser bedienbar als das Original. Dabei punktet er mit mehr Funktionalität als ein Roland Juno-60/106. So zeigt sich der JX-3P als willkommene Alternative zu den bekannten wie preiswerten Juno-Emulationen und zum JX-8P.

Wer Retro-Musik, emulierte Vintage-Synths und die 80ies mag, sollte den Roland Cloud JX-3P nicht verpassen. Das geht vorab sogar über ein Roland-Cloud-Test-Abo für 30 Tage. Für 5 Sterne reicht es aber dann doch nicht aus. Einen halben Punkt ziehen wir für den happigen Preises ab: Der Lifetime Keys kostet regulär über 200 Euro. Ein richtiger Tipp ist der virtuelle JX-3P daher nur für Abonnenten der Roland Cloud.

Roland Cloud JX-3P: Test.
Klanglich und optisch überzeugt er auf voller Linie: Der Roland Cloud JX-3P ist ein praktischer Retro-Synth für die DAW.

Features

  • Emulation des Roland JX-3P von 1983
  • Bis zu acht Stimmen
  • 2 DCOs. Tiefpass- und Hochpassfilter, VCA, LFO und zwei Hüllkurven
  • Programming mit dem virtuellen PG-200
  • Programmierbar mit Roland System-8 und Roland JX-03
  • Zusätzliche Effekte (Delay. Reverb, Overdrive, Flanger, Chorus)
  • Tempo-synchronisierbarer Arpeggiator
  • Factory Patches
  • Skalierbares GUI
  • Im Roland Cloud Pro und Ultimate Abo enthalten
  • Als Lifetime Key erhältlich
  • Systemvoraussetzungen
  • Ab Windows 10
  • Ab MacOS 11 (M1 Support)
  • Online-Aktivierung
  • VST2, VST3, AU, AAX
  • PREIS: 225 Euro (regulär) oder Abo-Preise (Roland Cloud pro und Ultimate)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Überzeugende Emulation
  • Einfache Soundprogrammierung
  • Vielseitig nutzbarer DCO-Synth
  • Interne Effekte, Arpeggiator
  • Gute Preset Library
  • PlugOut mit Roland System-8
Contra
  • Als einzelnes Plugin zu teuer (Lifetime Key)
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Roland Cloud JX-3P Test
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