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Roland E-X10 Test

Mit dem E-X10 veröffentlicht Roland in 2023 ein preisgünstiges Arranger-Keyboard, dessen Konzept sich speziell an Anfänger und Wiedereinsteiger richtet – hier im Test. Während sich im Feld der Keyboards mit Begleitautomatik eigentlich nur noch Korg, Yamaha und Ketron tummeln, hat Roland in diesem Bereich schon lange eine Pause eingelegt. Noch im vergangenen Jahr brachte der Hersteller mit dem E-X50 ein ebenfalls preisgünstiges Arranger-Keyboard auf den Markt, um sich auch in diesem Instrumentensegment Marktanteile zu sichern.

Roland E-X10 Test / Review
Roland E-X10 Test. (Quelle: Bonedo)

Das in diesem Jahr vorgestellte E-X10 ist eine abgespeckte Variante des größeren E-X50 und für knapp unter 200 Euro zu haben. Ob sich das Roland E-X10 als ideales Geschenk oder als günstige Anschaffung für sich selbst lohnen könnte, klären wir in unserem Test.

Details

Roland E-X10 das Wichtigste in Kürze

  • Günstiges Einsteiger-Keyboard mit 61 anschlagdynamischen Tasten und 64-stimmiger Polyphonie
  • 601 Sounds und 207 Styles
  • 4 One Touch Settings pro Style und 4 Quick Memories
  • 140 Songs mit je drei Übungen und Score-Bewertung
  • Aufnahmefunktion (1 Song), um das eigene Spiel zur Kontrolle aufzuzeichnen
  • Monochromes LC-Display
  • Interne Effekte: 10 x Reverb, 8 x Chorus
  • Eingebauter Mikrofoneingang
  • Lautsprechersystem mit 2 x 2,5 Watt Ausgangsleistung
  • 3,9 kg Gewicht
  • Mobiler Einsatz durch Batteriebetrieb möglich

Roland E-X10 Test – erster Blick auf das Keyboard

Im Karton befinden sich das Roland E-X10 Keyboard, ein Netzteil, das aufsteckbare Notenpult sowie eine mehrsprachige gedruckte Bedienungsanleitung. Optisch präsentiert sich das E-X10 in einem aufgeräumten Design mit einer überschaubaren Anzahl an Bedienelementen. Das mit 61 Tasten ausgerüstete Keyboard ist mit seinem Gewicht von 3,9 kg auch leicht zu transportieren. In der Mitte des Bedienpanels informiert noch ein monochromes LC-Display über die wichtigsten Einstellungen. Die eingebauten Lautsprecher links und rechts bilden schließlich den Abschluss des Schnellrundgangs auf der Gehäuseoberfläche des E-X10. Die Unterseite des Keyboards ist zweckmäßig mit Gummifüßen versehen, um ein Verrutschen auf dem Tisch zu verhindern. Dort befindet sich auch das Batteriefach, das sechs AA-Batterien für den mobilen Einsatz aufnimmt.

Roland E-X10 Test: Schrägansicht links
Fotostrecke: 6 Bilder Das Roland E-X10 ist ein preisgünstiges Einsteiger-Keyboard …

Das Bedienfeld des Roland E-X10

Die Bedienoberfläche des Roland E-X10 ist übersichtlich gestaltet. Sie bietet neben in Weiß gehaltenen Buttons für die wichtigsten Funktionen – darunter auch der Ein-/Aus-Schalter – noch eine numerische Tastatur (inkl. Cursortasten) mit schwarzen Buttons. Letztere dient sowohl dazu, Styles, als auch Tones und Songs auszuwählen. Alle möglichen Eingaben dokumentiert zudem das in der oberen Mitte des Bedienpanels liegende LC-Display ohne Hintergrundbeleuchtung. Dieses spiegelt ferner relevante Funktionen zum jeweils gewählten Betriebsmodus. Die Legenden für Styles, Tones (Sounds) und Songs sind links und rechts auf dem Bedienfeld mit weißer Schrift aufgedruckt, während die Beschriftung aller Taster auf dem Panel mit roter Schrift aufgebracht ist. Um zu wissen, was sich hinter den jeweiligen Zahlenbereichen der jeweiligen Segmente befindet, ist es sinnvoll sich die als PDF vorliegende Kurzbedienungsanleitung auszudrucken. Diese gibt dann genau darüber Auskunft, mit welcher Nummer beispielsweise das Acoustic Piano (Tone), der 8 Beat 1 (Style) oder El Condor Pasa (Song) aufgerufen werden.

Roland E-X10 Test: Aufsicht
Fotostrecke: 5 Bilder Blick auf die Bedienoberfläche des Roland E-X10 Keyboards.

Die Tastatur des E-X10

Das Roland E-X10 verfügt über eine Tastatur mit 61 Tasten in Normalgröße, die zudem anschlagdynamisch spielbar sind! Ein wichtiger Punkt, an den man beim Kauf eines Keyboards denken sollte. Gerade für Anfänger, die erst ein Gefühl für die besonderen Eigenschaften der Klanggestaltung durch unterschiedliche Anschlaghärten entwickeln müssen, ist die Anschlagdynamik ein sehr wichtiges Kriterium. Die Anschlagdynamik kann man zudem über die MENÜ-Taste in drei Kurven an die eigenen Vorlieben anpassen oder auch ganz abschalten. Die Tasten des Roland E-X10 spielen sich allerdings sehr leichtgängig was in dieser Preisklasse keine Ausnahme ist.

Roland E-X10: Tastatur
Die Tastatur des Keyboards ist anschlagdynamisch, aber die Tasten sind sehr leichtgängig. (Quelle: Bonedo)

Roland E-X10 – eingebaute Lautsprecher

Das Keyboard verfügt über zwei Lautsprecher mit je 12 cm Durchmesser, die nach oben und unten abstrahlen. Diese sind durch die robuste Kunststoffschale des Gehäuses gut vor äußeren Beschädigungen geschützt. Betrachtet man die Größe der Lautsprecher und den Preis des Keyboards, wird allerdings schnell klar, dass diese keine klanglichen Wunder vollbringen. So klingt das Roland E-X10 im Test eher mittig, nasal und ohne sattes Bassfundament, was aber in der Natur der Sache liegt. Auch die Verstärkerleistung von 2 x 2,5 Watt reißt die Welt nicht aus den Angeln, reicht aber aus, um zu Hause Spaß mit dem Instrument zu haben. Wer es lauter mag, schließt das E-X10 über die PHONES/OUTPUT-Buchse einfach an ein externes Verstärker-/Lautsprechersystem wie z. B. die eigene Stereoanlage an. Einen besseren Klangeindruck erhält man jedoch bereits durch die Verwendung von Kopfhörern.

EX-10: Einer der beiden Lautsprecher
Die Lautsprecher des E-X10 befinden sich hinter einer schützenden perforierten Abdeckung. (Quelle: Bonedo)

Anschlüsse am Roland E-X10

Auf der Rückseite des Roland E-X10 befinden sich alle Anschlüsse. Hier liegen (von links nach rechts) ein USB-Anschluss zum Verbinden des Roland E-X10 mit einem Computer, zum Senden und Empfangen von MIDI-Daten, eine PEDAL-Buchse für den Einsatz eines Sustainpedals sowie eine kombinierte PHONES/ OUTPUT-Buche. Letztere ermöglicht neben dem Anschluss eines Kopfhörers auch die Verbindung zu einem externen Verstärker/Lautsprechersystem. Den Abschluss bilden eine AUX-In-Buchse für das Anschließen eines externen Audiogerätes (z. B. eines MP3-Players), die MIC INPUT-Buchse für die Verwendung eines Mikrofons sowie die Anschlussbuchse für das externe Netzteil.

E-X10: Anschlüsse
Fotostrecke: 2 Bilder Die Rückseite des Roland E-X10 mit allen Anschlüssen.

Anschließen eines Mikrofons an das E-X10

Roland hat dem E-X10 einen Mikrofonanschluss spendiert, an den man handelsübliche Gesangsmikrofone über eine Klinkenbuchse anschließen kann. Sinn und Zweck ist es, neben dem Spielen auch die eigene Stimme über die eingebauten Lautsprecher zu hören. Zum Test habe ich ein gerade greifbares Sennheiser E845 S Gesangsmikrofon mit dem passenden Kabel (XLR weiblich auf 6,3mm Monoklinke) an das E-X10 angeschlossen. Dies funktionierte auf Anhieb. Allerdings wird das Audiosignal des Mikrofons völlig trocken und ohne Effekte (Hall/Chorus) über die Lautsprecher wiedergegeben. Leider habe ich auch keine Möglichkeit gefunden – weder im MENU noch im MIXER – über eine entsprechende Funktion Effekte einzuschleifen. Auch die Bedienungsanleitung schweigt sich diesbezüglich aus.

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Praxis

Roland E-X10 Test – Bedienung

Nach dem Einschalten ist das Roland E-X10 im Test praktisch sofort spielbereit. Die eigentliche Bedienung erschließt sich demjenigen, der schon etwas Erfahrung mit Arranger-Keyboards hat, schneller als dem blutigen Anfänger. Insgesamt erweist sich die Handhabung als nicht sonderlich intuitiv. Der starke Kontrast zwischen den weißen Funktionstasten und der schwarzen Geräteoberfläche sowie dem ebenfalls schwarzen Ziffernblock ist dabei nicht das eigentliche Problem. Das Problem liegt in der roten Beschriftung der Taster, die bei abnehmender Raumbeleuchtung sehr schlecht lesbar ist. Hinzu kommen fehlende Indikatoren der teilweise mit Mehrfachfunktionen belegten Buttons und ein nicht hintergrundbeleuchtetes LC-Display mit kompakten Darstellungsrastern, welche den gesamten Bedienvorgang zusätzlich einbremsen.

E-X10: Beschriftung
Die rote Beschriftung der Bedienelemente ist bei schlechteren Lichtverhältnissen kaum lesbar. (Quelle: Bonedo)

Roland E-X10 Test – Spielen von Klängen

Auch ohne Verwendung der Begleitautomatik kann man mit dem Roland E-X10 einfach Klänge auf der Tastatur spielen. Dazu drückt man die Taste TONE und wählt mit den Zifferntasten oder den </>-Tasten den gewünschten Klang aus. Dabei ist es hilfreich, den Ausdruck der TONE-Liste vor sich zu haben, was die Auswahl wesntlich erleichtert. Es ist aber auch möglich, zwei Klänge übereinander (Dual) oder geteilt (Split) zu spielen. Hierzu dient im ersten Fall die DUAL-Taste, deren Funktion auch im Display – wenn auch sehr klein – angezeigt wird. Nach Anwahl des zweiten Klangs erklingen nun beide Klänge gleichzeitig. Alternativ kann man mit der Split-Funktion auch zwei verschiedene Klänge nebeneinander legen und gleichzeitig spielen. Dafür drückt man die Taste SPLIT, die den Splitpunkt zunächst auf den Ton F#3 festlegt. Diesen kann man dann später, allerdings etwas fummelig, über die Taste MENU beliebig verändern.

Audiobeispiele DUAL / SPLIT

Audio Samples
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Roland E-X10 / DUAL: Piano und Strings Roland E-X10 / SPLIT: Strings und Harmonium

Das Extra – der Piano-Modus

Das Drücken der PIANO-Taste versetzt das Roland E-X10 in den sogenannten Piano-Modus. Hier sind alle Parameter des Instruments für ein optimales Klavierspiel eingestellt. Hier steht auch nur ein Sound „Piano“ zur Verfügung, der nicht verändert werden kann. Spielt man gerade mit einem anderen Sound, bietet der Piano-Modus also eine schnelle Möglichkeit, auf einen Piano-Klang umzuschalten. Im Bereich der Begleitung spielt in diesem Modus allerdings nur der Rhythmusteil der Begleitautomatik ohne die Akkordbegleitung (CHORD-Modus), um das Piano über die gesamte Tastatur spielen zu können.

E-X10: PiANO-Taster
Die PIANO-Taste schaltet das Roland E-X10 in den Piano-Modus. (Quelle: Bonedo)

Der Arpeggiator des Roland E-X10

Drückt man die Taste TONE ein zweites Mal wird der Arpeggiator (ARP.) aktiviert. Dieser startet dann verschiedene Patterns (Spielmuster), die hinter den einzelnen Tones (Sounds) hinterlegt sind. Auf diese Weise begleitet man sich mit Arpeggios im Klang des gewählten Sounds ohne die eigentliche Begleitautomatik, die in diesem Moment nicht nutzbar ist. Die Akkordsteuerung der Arpeggios erfolgt dabei über den linken Tastaturbereich, in dem man normalerweise auch die Begleitautomatik steuert. Ein kleines Gimmick des E-X10.

Audiobeispiel Arpeggiator

Audio Samples
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Roland E-X10 / ARP. mit Piano-Sound

Mit dem Roland E-X10 das eigene Spiel aufnehmen und wiedergeben

Roland hat dem E-X10 auch einen kleinen MIDI-Recorder mit einer Spur spendiert mit dem man das eigene Spiel aufnehmen und wieder abspielen kann. Zum Einspielen steht praktischerweise auch ein Metronom bereit, dessen Tempo frei einstellbar ist. Leider kann man den aufgenommenen Song weder geräteintern noch extern speichern, was bedeutet, dass er nach dem Ausschalten des Keyboards gelöscht ist.

Roland E-X10 Test – die Begleitautomatik

Die Begleitfunktionen des Roland E-X10 lesen sich auf dem Papier – und für ein Instrument dieser Preisklasse – recht gut. Neben dem obligatorischen Intro/Ending bietet die Begleitsektion zwei Fills – FILL A und FILL B –, wobei FILL B eine zweite Variation des gewählten Styles abruft. Zusätzlich kann man mit dem FADE-Taster das gesamte musikalische Geschehen in der Lautstärke ein- oder ausblenden. Die Akkordsteuerung (CHORD) selbst kennt drei Möglichkeiten: eine Ein-Finger-Steuerung, das Spielen von Akkorden im linken Tastaturbereich und eine weitere Möglichkeit, welche die Akkorderkennung auf der gesamten Tastatur erlaubt. Letztere Variante gestattet beispielsweise das Spielen eines bestimmten Klangs auf der gesamten Tastatur, der von der Begleitautomatik unterlegt wird. Ein Akkordwechsel erfolgt erst dann, wenn mindestens drei Töne gleichzeitig gespielt werden.

E-X10: Display und Bedienelemente
Unterhalb des Displays sind sechs kleine weiße Tasten zu sehen, die zum einen die Modi QUICK MEMORY und O.T.S. aufrufen und zum anderen mit 1 – 4 beschriftet, die dort gespeicherten Settings aufrufen. (Quelle: Bonedo)

4 One Touch Settings (O.T.S.) und 4 Quick Memories im EX-10

Obendrein bietet das Roland E-X10 vier sogenannte O.T.S. (One Touch Settings), die pro Style vier werksseitig voreingestellte Sounds abrufen. Auf diese Weise kann man beim Spielen der Styles schnell zwischen den Sounds wechseln, muss sich aber mit den vorgegebenen Varianten begnügen. Mit der Quick Memory-Funktion kann man außerdem alle Einstellungen, die man über das Bedienfeld des Roland E-X10 vorgenommen hat, als Registration in einem von vier Quick Memories abspeichern. Das ist theoretisch praktisch, um mühsam eingestellte Einstellungen schnell wieder abrufen zu können. In der Praxis entpuppt sich dieses Feature allerdings nur auf dem Papier als tolles Ausstattungsmerkmal, denn der Speicher des E-X10 ist flüchtig. Nach dem Ausschalten sind alle Quick Memory-Einstellungen unwiederbringlich gelöscht. Auch eine gleichzeitige Nutzung von One Touch Settings (O.T.S.) und Quick Memories ist nicht möglich.

Die Mixer-Funktion im Roland E-X10

Der MIXER-Taster des Roland E-X10 aktiviert die Möglichkeit, die Lautstärken der einzelnen Spuren der Begleitautomatik sowie der Spielsounds individuell anzupassen bzw. stumm zu schalten. Dies ist sowohl sinnvoll als auch notwendig, da die werksseitige Balance bei einigen Styles und deren Spielsounds stellenweise aus dem Ruder läuft. Allerdings sind diese Einstellungen nach dem Ausschalten des Instruments wieder verloren. Schade!

Wie klingt das Roland E-X10?

Mit 601 Klängen (Tones) aus allen Instrumentenfamilien ist das Roland E-X10 Arranger-Keyboard zahlenmäßig üppig ausgestattet. Es sind allerdings auch viele unterschiedliche Sounds nötig, um die Styles der Begleitautomatik mit den für jede Stilistik benötigten Klänge zu füttern. So hat man aber auch für das reine Spielen auf der Tastatur schon eine große Auswahl. Das E-X10 bietet Klänge (Tones) aus den folgenden Rubriken:

PianoBassPipeWorld
Chromatic PercussionStrings & OrchestralSynth LeadPercussion
OrganBrassSynth PadSFX
GuitarReedSynth FXDrums

Wie man sieht, ist das Sound-Angebot vielschichtig. Hören wir doch einfach einmal in ein paar der Klänge hinein. Bei der Auswahl der Sounds liegt das Augenmerk dieser Auswahl bereits auf den besser klingenden Exemplaren.

Audiobeispiele Tones

Hier kommt das Grand Piano aus der Rubrik “Piano”, das für einen ersten Eindruck ganz brauchbar erscheint.

Audio Samples
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Roland E-X10: Grand Piano

Ein paar Speicherplätze weiter trübt das “Acoustic Piano (wide)” den positiven Eindruck den das eben gehörte Grand Piano hinterlässt, mit deutlich hörbaren Loops, die in der Ausklingphase ungefiltert zu hören sind. Leider tritt dieses Phänomen beim E-X10 nicht nur bei diesem Sound auf.

Audio Samples
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Beispiel für deutlich hörbare Loops: hier 011 Acoustic Piano (wide)

Das folgende E.Piano versucht den Klang eines klassischen Rhodes E.Pianos darzustellen.

Audio Samples
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Roland E-X10: E.Piano 1

Leider gelingt das nicht sonderlich. Ein Merkmal der Preisklasse? Nicht unbedingt, denn auch im unteren Preissegment gibt es lobenswerte Ausnahmen.

Um einen Eindruck vom Gesamtklang des Roland E-X10 zu erhalten, folgt eine Auswahl weiterer Klänge aus verschiedenen Instrumentenfamilien.

Audio Samples
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Roland E-X10: Harpsichord Roland E-X10: Organ Roland E-X10: Church Organ Roland E-X10: Accordion 1 Roland E-X10: String-Ensemble 2 Roland E-X10: Acoustic Steel Guitar Roland E-X10: Trumpet 2 Roland E-X10: Sharp Brass Roland E-X10: Warm Pulse

Die Styles des Roland E-X10

207 Styles befinden sich im Roland E-X10, die zudem viele unterschiedliche Musikgenres bedienen, denn das Arranger-Keyboard wird weltweit verkauft. Egal, ob Walzer, Pop, Disco, Quick Step oder Merengue, es ist alles drin. Wie schon bei den Klängen (Tones) nutzt das E-X10 auch im Bereich der Styles unterschiedliche Rubriken, welche die diversen musikalischen Genres bedienen:

8 Beat16 BeatBallad & 6/8DanceSoul & FunkJazz
LatinCountryTraditionalWorldPianist
Hören wir einmal in ein paar Styles verschiedener Genres hinein.

Audiobeispiele Styles

Audio Samples
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E-X10 Style: BigBand E-X10 Style: Phil Pop E-X10 Style: PopBallad 2 E-X10 Style: Unplugged E-X10 Style: Piano 8 Beat

Während des Roland E-X10 Tests habe ich immer wieder festgestellt, dass Quantität vor Qualität geht. Dieser Grundgedanke zieht sich wie ein roter Faden durch das Konzept des Keyboards. Gerade bei den Styles, bei denen mehrere Soundkomponenten zusammenspielen müssen, wird die reduzierte Klangqualität durch wenig Sample-Speicher und Reduktion der Sample-Rate sehr deutlich.

Roland E-X10: 140 Songs zum Zuhören und Nachspielen

Das Roland E-X10 bietet neben seinen Sounds und Styles auch 140 interne Songs, die sowohl zum reinen Anhören als auch im Lesson-Modus zum Üben verwendet werden können. Dazu stehen im Lesson-Modus zu jedem Song drei Übungen zur Verfügung: Lesson 1, Lesson 2 und Lesson 3. Während Lesson 1 das Spielen im richtigen Timing lehrt, lernt man in Lesson 2 die richtigen Noten zu spielen. Lesson 3 schließlich vereint die Ziele der beiden vorangegangenen Lessons. Wenn eine Übung abgeschlossen ist, wird sie schließlich noch vom Keyboard bewertet. Auf dem Display des Instruments erscheinen dann Bewertungen wie OK, Good, Very Good und Excellent. Lernfunktionen wie diese bieten auch die Instrumente der Konkurrenz, deren Konzepte ebenfalls sehr ähnlich sind. Wer mit dem E-X10 arbeitet, wird die Lesson-Funktion sicher nutzen. Hier ist nur auf ausreichende Beleuchtung zu achten, da man sonst die entsprechenden Einträge im Display nur schlecht erkennen kann.

Hier eine Auswahl von vier Songs (140 insgesamt) des Roland E-X10 die man sich anhören sowie im Lesson-Modus zum Üben verwenden kann:

Audiobeispiele Songs

Audio Samples
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E-X10 Song: When The Saints Go Marching In E-X10 Song: Aura Lea E-X10 Song: Twinkle Twinkle Little Star E-X10 Song: I’ve Been Working On The Railroad

Roland E-X10 Test – Zwischenfazit

Während des Tests zeigt sich schnell, dass das Roland E-X10 im untersten Preissegment der Keyboards mit Begleitautomatik zu Hause ist. Viele Samples und Multisamples auf geringem Speicherplatz unterzubringen war schon immer eine Kunst, die auch viele klangliche Abstriche mit sich bringt. So hört man stellenweise ganz deutlich Loops, oder die Samples sind so kurz, dass man das Instrument kaum erkennt, was sich dahinter verbirgt. Kurzum: die Klangqualität ist nicht das, mit dem sich das Roland E-X10 rühmen kann.

Roland E-X10 – das sind die Alternativen

Der Aspekt der Klang-Authentizität, sprich die Wiedererkennbarkeit digital verarbeiteter Instrumentenklänge spielt auch bei einem Einsteiger-Keyboard eine Rolle. Hier kann das Roland E-X10 nur mit einem Bruchteil von Klängen innerhalb des großen Klangfundus punkten. Da sollte man sich für den direkten Vergleich einmal das Startone MK-400, das Yamaha PSR-273, oder auch das Casio CT-S300 anhören. Die können das deutlich besser und sind bis auf das Yamaha-Keyboard noch günstiger als das E-X10.

FeaturesRoland E-X10Yamaha PSR-E273Casio CT-S300Startone MK-400
Tasten61616161
Anschlag-Dynamikjajajaja
Sounds601622400580
Samplingja (5 Sounds)
Styles20720577180
Interne Songs14015460180
Layer & Splitjajaneinja
Speicher-MediumFlash MemoryInternUSB to HostSD-Card
USB Audio-Recorderja (Chordana-App)ja
MIDIjajajaja
Mikrofon anschließenjaja
Polyphonie64484864
Speaker2 x 2,5 W2 x 2,5 W2 x 2,5 W2 x 15 W
Pitchbend-Radjaja
Test-Bewertung3/53,5/5 (Yamaha PSR-263)3,5/54,5/5
Preis189 €249 €185 €169 €
Produkt bei ThomannRoland E-X10 kaufen (Affiliate)Yamaha PSR-E273 kaufen (Affiliate)Casio CT-S300 kaufen (Affiliate)Startone MK-400 kaufen (Affiliate)
Roland E-X10 Alternativen
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Fazit – Roland E-X10 Test

Das Roland E-X10 erweist sich im Test als multifunktionales Einsteiger-Keyboard mit anschlagdynamischer Tastatur und einer großen Anzahl an Sounds und Styles (Rhythmen). Zusatzfunktionen wie Split und Dual, vier One Touch Settings pro Style und Quick Memories runden neben einer Vielzahl von Songs mit angeschlossener Lernfunktion die Ausstattung ab. Die Klangqualität ist allerdings für die Preisklasse des Keyboards nicht zeitgemäß. Besonders störend sind neben den stellenweise deutlich hörbaren Loops auch die vielen ähnlichen Sounds, die sich durch alle Instrumentenfamilien ziehen. Positiv hervorzuheben sind demgegenüber die Anschlussmöglichkeit für ein Sustainpedal, der integrierte Mikrofonanschluss sowie der USB-unterstützte MIDI-Anschluss für die Arbeit mit dem Computer. Praktisch ist auch der Audio-Eingang (AUX-IN) zum Anschließen eines Audio-Players. Alles in allem ist das Roland E-X10 ein günstiges Einsteigerkeyboard mit reichhaltiger Ausstattung, bei dem man allerdings Abstriche bei der Klangqualität und der etwas hakeligen Bedienung machen muss. Ein Blick auf die Konkurrenz kann bei der Kaufentscheidung nicht schaden. 3 Sterne.

Roland E-X10: Frontansicht
Roland E-X10 Einsteiger-Keyboard. (Quelle: Bonedo)

Features

  • 61 Tasten mit Anschlagsdynamik
  • 601 Sounds
  • 9 Drum Sets
  • 207 Styles
  • 4 One Touch Settings pro Style
  • 64-stimmig polyphon
  • Aufnahmefunktion
  • Effekte: EQ (6 Typen), Reverb (10 Typen), Chorus (8 Typen)
  • Lautsprechersystem: 2x 2,5 Watt
  • 6,3 mm Klinke Mikrofoneingang
  • 6,3 mm Klinke Kopfhörerausgang
  • USB to host
  • Abmessungen ohne Notenpult (B × T × H): 947 × 317 × 100 mm
  • Gewicht: 3,9 kg
  • Inkl. Notenständer, Netzteil und Bedienungsanleitung

Preis

Roland E-X10: ca. 189 € (Straßenpreis am 19.12.2023)

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Profilbild von prutz

prutz sagt:

#1 - 29.01.2024 um 18:22 Uhr

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Die größeren Modelle E-X20, 30 und 50 sind nicht von Roland, sondern vom chinesischen Hersteller Medeli. Hier klebt nur der Name Roland drauf. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn z.B. der Arpeggiator die Begleitung ausschaltet. Schon mein Yamaha PS-20 aus den frühen 80ern konnte Arp und Begleitung simultan. Es war natürlich im Vergleich viel teurer als das E-X10 und hatte viel weniger Funktionen und Klänge.

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