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Shure PGA27 Test

Shure PGA27 im Test – Shure hatte auf der NAMM 2015 angekündigt, seine PG-Serie zu veredeln und die neuen Budget-Mikrofone künftig “PG Alta” zu nennen.

Shure_PGA27

Neben diversen dynamischen Mikros tummeln sich auch Kondensator-Mikrofone in der PG-Alta-Serie. Das PGA27 besitzt eine Großmembran, die feste Richtcharakteristik Niere und einen günstigen Preis. 
Ist das Shure PGA27 somit der Einstieg in die Welt der professionellen Studiomikrofone für die Aufnahme von Gesang und das Recording von Instrumenten? Wir haben uns das preiswerte Studiomikrofon noch vor der Frankfurter Musikmesse kommen lassen und auf Herz und Nieren überprüft.

Details

Richtcharakteristik Niere Wie bei nicht sehr teuren Studiomikrofonen üblich, ist die Richtcharakteristik des PGA27 fest, nämlich Niere. Nicht, dass es nicht auch teure derartige Großmembran-Kondensatormikrofone gäbe, das Neumann U 47 fet i sei hier genannt, aber so verzichtet man als Hersteller zumindest auf einen Teil der Elektronik und einen Schalter.

Fotostrecke: 4 Bilder Das “Siebenundzwanzig” ist eines der preiswertesten Großmembran-Kondensatormikrofone von Shure.

Pad und Tiefensperre

Mit 17,8 mV/Pa ist die Empfindlichkeit eher gering, der maximale Schalldruckpegel für ein Mikrofon dieser Preisklasse in Ordnung. Er liegt bei 130 dB(SPL), allerdings für 1% THD, nicht wie eher üblich für nur 0,5%. Mit eingeschaltetem Pad liegt dieser um 15 dB höher, was auch für die meisten Instrumentenanwendungen ausreichend sein sollte. Ein weiterer Schalter aktiviert die Tiefensperre, deren Grenzfrequenz bei etwas über 100 Hz liegt. Die Kapsel nutzt zwar eine Vorspannung durch die Elektret-Backplate, trotzdem wird eine Phantomspeisung von 48 Volt aus Mischpult, Mikrofon-Vorverstärker oder Audio-Interface benötigt, damit das PGA27 betrieben werden kann.

Schaltfunktionen auf der Rückseite: HPF und Pad
Schaltfunktionen auf der Rückseite: HPF und Pad

Gehäuse

Es gefällt mir, dass das Shure PGA27 nicht in einem Plastik-, sondern einem Zink-Druckgussgehäuse beheimatet ist. Das ist nicht unwichtig für die Einstreuungsempfindlichkeit! Und das gute, alte SM58 scheint auf andere Shure-Mikros abzufärben, denn das PGA27 ist wie eigentlich alle Shures ziemlich robust, so kann auch das äußere Korbgitter wahrscheinlich einiges vertragen.

Fotostrecke: 3 Bilder PGA27 aus ungewöhnlichem Winkel
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Praxis

Für ein Budget-Mikrofon schnell, klar und überraschend präzise

Klanglich zeigt sich sofort deutlich, dass man von einem 2015 erschienenen Budget-Mikrofon wie dem Shure PGA27 durchaus eine Menge erwarten kann. Das gilt vor allem dann, wenn es nicht an der Untergrenze des Machbaren kratzt und von einem Markenhersteller kommt, der ja immer auch einen Ruf zu verlieren hat. 

Audio Samples
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Shure PGA27, 10 cm Shure PGA27, 40 cm Shure PGA27, 10 cm, 45 Grad Shure PGA27. HPF AKG C 214, 40 cm Mojave MA-201FET, 40 cm

Vergleich mit teureren Mikros

Sicher, stellt man Vergleiche mit höherwertigen Mikros an, wird deutlich, dass ein Studio-Kondensatormikrofon dieser Preisklasse natürlich nicht mit den großen Kindern mitspielen kann. Wie so häufig zeigt sich dies besonders dann, wenn größere Eingriffe mit dem EQ nötig werden oder stark komprimiert wird. Besonders im Bass wird das Shure dann schnell etwas inkonsistent. Kräftigere Boosts in den Hochmitten und Höhen lassen das Mikrofon leicht kratzen. Im Vergleich mit teureren Mikros muss man damit rechnen, dass die Detailzeichnung in den Mitten etwas geringer ist und das Signal insgesamt etwas weniger „vorne“ und präsent ist – allerdings insgesamt mehr als nur vertretbar, wenn man den Preis nicht außer Acht lässt. 

S-Laute verkraftet das PGA27 gut

Bewegt man sich mit den Pegeln vor dem Mikrofon im Normbereich, zeigt das Shure-Kondensatormikro eine nicht zu einengende Dynamik, welche im Zusammenhang mit dem wichtigsten aufzunehmenden Signaltyp gut harmoniert: Gesang. Den kritischen Bereich der S-Laute verkraftet das PGA gut, allerdings kann es bei höheren Pegel schnell kratzig werden. Gute Arbeit verrichtet das Hochpassfilter. Dafür, dass es sehr weit oben ansetzt, ist es im kritischen Grenzbereich sehr sauber.

Das Hochpassfilter arbeitet angenehm sauber.
Das Hochpassfilter arbeitet angenehm sauber.

Nahbesprechungseffekt zurückhaltend

Selbst bei sehr naher Besprechung wird das Audiosignal nicht allzu mulmig und bassig, sondern behält seine Klarheit und Verständlichkeit. Das ist insofern nicht unwichtig, als dass das PGA27 sicher häufig nah besprochen wird – etwa am typischen Computerarbeitsplatz. Wenn man sich aus der Hauptaufsprechrichtung heraus bewegt, bleibt das Signal bis etwa 45 Grad recht konstant, dahinter bricht es aber stark zusammen. Wirklich wichtig wird das dann, wenn man viel mit Raumanteilen arbeitet, etwa bei der Aufnahme von Akustikgitarren. Hier muss man damit rechnen, dass die Raumrückwürfe etwas gefärbt vielleicht sogar leicht phasig klingen. Aber genau dieser Umstand rechtfertigt die Anschaffung teurerer Mikrofone, die ja auch Shure im Angebot hat, etwa aus der Beta-Serie.

Audio Samples
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Vocals mix-ready, mit Begleitung
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Fazit

In Relation zum Kaufpreis bleibt ein positives Bild des Shure PGA27. Klar: Wunder gibt es nicht. In den hart umkämpften Budget-Markt hat Shure mit dem PG Alta 27 ein durchaus stimmiges Mikrofon eingebracht, denn es erfüllt die wichtigsten Kriterien: Das Kondensatormikrofon ist robust, sinnvoll ausgestattet und liefert einen guten, manchmal jedoch etwas kratzigen Klang, wenn man im Anschluss das Signal nicht zu viel verbiegt. Preiswert ist es obendrein. Hat man nur wenige hundert Euro für ein Großmembran-Kondensatormikrofon zur Verfügung, ist das Shure PGA27 besonders für Einsteiger eine ganz klare Empfehlung.

    Pro
    • pegelfest
    • rauscharm
    • schnell
    Contra
    • neigt dazu, etwas kratzig zu klingen
    Shure_PGA_2712
    Features und Spezifikationen
    • Wandlerprinzip: Kondensator (Backplate-Elektret)
    • Empfängerprinzip: Druckgradient
    • Membrangröße: groß
    • Frequenzgang: 20 Hz – 20 kHz
    • Empfindlichkeit: 17,8 mV/Pa
    • maximaler Schalldruckpegel: 130 dB(SPL) (1% THD)
    • Pad: 15 dB
    • Hochpassfilter
    • Preis: € 221,– (UVP)
    Unser Fazit:
    4 / 5
    Pro
    • pegelfest
    • rauscharm
    • schnell
    Contra
    • neigt dazu, etwas kratzig zu klingen
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    Shure PGA27 Test
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