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Sire Larry Carlton H7 Test

Mit der Sire Larry Carlton H7 stellt sich das Semiakustik-Modell aus der mit Spannung erwarteten neuen Gitarrenserie vor, das nach den Vorgaben von Fusion-Legende Larry Carlton designt wurde. In Zusammenarbeit mit Marcus Miller sorgt der indonesische Hersteller Sire Guitars schon seit 2016 mit seinen erschwinglichen und toll klingenden Instrumenten in der Bassgemeinde für Aufsehen.

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Mit Larry Carlton konnte Sire Guitars nun einen weiteren prominenten Spieler gewinnen, der nicht von ungefähr den Spitznamen Mr. 335 trägt, da er im Laufe seiner Karriere mit dem gleichnamigen Gibson-Modell am meisten zu hören war. Umso höher sind die Erwartungen an die erste bei uns zum Test eingetroffene Gitarre. Denn auch dieses Modell geht für einen erstaunlich moderaten Preis über die Ladentheke. Wie viel “Semiakustik” man dafür bekommt, soll der folgende Test zutage fördern.

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Details

Lieferumfang

Geliefert wird die Sire Larry Carlton H7 in einem einfachen Pappkarton, den das Konterfei des Namensgebers ziert. Für diese Preisklasse nicht weiter ungewöhnlich, kommt die Gitarre ohne Tasche, hat aber das obligatorische Werkzeug zum Nachjustieren dabei. Optional bietet der Hersteller auf seiner Website aber auch ein passendes Gigbag an. Bei der ersten Begutachtung macht die Gitarre mit ihrer geflammten Ahorndecke im Sunburst-Look einen sehr schicken Eindruck und wirkt gut verarbeitet. Nur bei ganz genauem Hinsehen weist das Binding am Hals kleine Unsauberkeiten am Übergang zum Griffbrett auf. Unser Testmodell bringt knapp vier Kilo auf die Waage, womit es nicht zu den leichten Modellen dieser Gattung gehört, aber noch im Rahmen bleibt.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Sire Larry Carlton H7 trägt die Handschrift von Fusion-Gitarrist Larry Carlton…

Korpus

Der Korpus der Sire Larry Carlton H7 kommt mit den klassischen und bewährten Zutaten des Vorbilds und wird aus gesperrtem Ahorn gefertigt. Wie schon erwähnt, ist die Maserung der gewölbten Decke dabei wirklich schön anzuschauen. Uns liegt das Modell in Vintage Sunburst vor. Alternativ ist die Gitarre auch in den Farben See Through Red und Cherry Sunburst erhältlich. Ebenfalls typisch sitzt im Korpus ein Sustain-Block, der für eine geringere Feedback-Anfälligkeit bei höheren Lautstärken sorgt, weshalb dieser Modelltyp auch bei Rockgitarristen sehr beliebt ist. Das Double Cutaway ist etwas spitz zulaufender als beim historischen Vorbild. An dieser Stelle soll der Genauigkeit halber aber auch nicht unerwähnt bleiben, dass Gibsons “Mickey Mouse Ears” in den Anfangsjahren noch breiter und runder ausfielen. Das Double-Cutaway-Design der Sire Larry Carlton H7 erinnert mich wiederum mehr an die späteren Modelle aus dem Hause Ibanez. Ansonsten verzichtet die Sire auch nicht auf das obligatorische Schlagbrett, das im Zusammenspiel mit dem cremefarbenen Binding den klassischen Look des Instruments unterstreicht.

Fotostrecke: 4 Bilder Eine klassische Tune-O-Matic Bridge mit Stop-Tailpiece weist den Saiten ihren Weg in Richtung Kopfplatte.

Hals

Auch beim eingeleimten Hals bleibt man dem gewohnten Ansatz treu und vertraut auf Mahagoni. Für das Griffbrett mit seinen 22 sauber eingesetzten Medium-Jumbo-Bünden und einem 12″ Radius kommt Ebenholz zum Einsatz. Das C-Halsprofil liegt dabei mit seinen dezent abgerundeten Griffbrettkanten wirklich sehr geschmeidig in der Hand. Mehr dazu gleich in der Praxis. Die Mensur beträgt typischerweise 24.75″ (628 mm) und die Breite des Sattels misst 40 mm, was den historischen ES-335 Modellen ab ca. 1966 entspricht.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Sire Larry Carlton H7 verfügt über zwei Cutaways und lässt sich so auch in hohen Lagen gut bespielen.

Elektronik /Hardware

Die beiden Humbucker kommen aus Sires eigener Fertigung, wurden dabei nach Larry Carltons Vorstellungen abgestimmt und laufen demzufolge unter der Bezeichnung Larry Carlton Vintage Humbucker. Wie gewohnt stehen ein Dreiwegschalter und zwei Volume- und Tone-Potis für die klangliche Ausrichtung der Pickups bereit. Die gesamte Hardware ist verchromt und stammt ebenfalls aus eigener Fertigung. Im Detail haben wir es mit einer klassischen Tune-O-matic-Bridge samt Stop-Tail-Piece und sogenannten Sire Premium-Diecasting-Stimmmechaniken zu tun.

Fotostrecke: 5 Bilder Zum Wandeln der Saitenschwingungen…
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Praxis

Als gleichermaßen großer Fan von semiakustischen E-Gitarren und des Spiels von Larry Carlton bin ich nun sehr gespannt, was mich bei der Sire Larry Carlton H7 erwartet. Wie sich zeigt, macht die Gitarre schon beim ersten Anspielen einen guten Eindruck. Ich hatte schon einleitend das etwas erhöhte Gewicht von knapp 4 kg erwähnt. Nun ist es so, dass Semiakustik-Modelle, die leichter sind, am Gurt durchaus zur Kopflastigkeit neigen können. Das Gewicht unseres Testmodells sorgt aber wiederum dafür, dass die Gitarre wirklich perfekt ausbalanciert am Gurt hängt, wonach sich das Gewicht in diesem Zusammenhang auch weniger bemerkbar macht. Das Setup der Sire Larry Carlton H7 ist ansonsten gelungen und ermöglicht eine leichte und flüssige Bespielbarkeit. Nicht unerwähnt sollen an dieser Stelle auch noch einmal die dezent abgerundeten Griffbrettkanten bleiben, die für eine sehr angenehme Haptik beim Umfassen des Halses sorgen. Der ab Werk aufgezogene 010-046 Saitensatz ermöglicht einen flexiblen Einsatz des Instruments. Persönlich spielt Larry Carlton aber übrigens Saiten in den Stärken 010-052, also mit dickeren Basssaiten, was ich vor einiger Zeit auf meinen Semiakustik-Modellen übernommen und wirklich schätzen gelernt habe. Im akustischen Grundklang wirkt die Gitarre verhältnismäßig hell und spritzig. An dieser Stelle kann man schon den Unterschied zu manch hochpreisigen ES-Modelltyp ausmachen, der hier einfach eine Spur runder, weicher und holziger ertönt.

Jetzt wird es aber endlich Zeit die Gitarre am Amp zu hören. Für die Aufnahmen steht ein klassisches Trio, bestehend aus einem 74er Fender Silverface Bassman für die Cleansounds sowie einem Vox AC15 und einem Marshall Mini Silver Jubilee für die verzerrten Sounds bereit. Alle Signale laufen über eine Universal Audio OX Box für die Speaker-Simulationen und werden anschließend über ein Universal Audio Apollo Interface aufgezeichnet.
Los geht’s im Clean-Betrieb mit einer ersten Bestandsaufnahme der drei Pickup-Einstellungen.

Audio Samples
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Clean: PU Check
Die Pickups der Sire Larry Carlton H7 verleihen dem Gesamtklang etwas Luftiges und Transparentes.
Die Pickups der Sire Larry Carlton H7 verleihen dem Gesamtklang etwas Luftiges und Transparentes.

Das kann sich hören lassen! Larry Carlton, der für seinen geschmackvollen Sound geschätzt wird, konnte scheinbar auch hier seine Expertise gewinnbringend beisteuern. Dabei weisen die Pickups eine gewisse Brillanz auf, die niemals scharf klingt, sondern dem Gesamtklang eher etwas Luftiges und Transparentes verleiht. Gleichzeitig sorgt diese Ausrichtung dafür, dass der Hals-Pickup zwar voluminös wirkt, aber nicht Gefahr läuft, den Bass überzubetonen. Am meisten angetan hat mir die Mittelstellung mit beiden Humbuckern. Mit diesem Sound kann die Gitarre im Popmusik-Kontext wirklich in den unterschiedlichsten Disziplinen bestehen. Dabei wird wieder einmal klar, warum die 335 in so vielen Studios über die Jahrzehnte ein gern gesehener Gast war und ist. Wie zu erwarten, ist die Gitarre aber natürlich auch im Jazz-Kontext sehr gut aufgehoben. Hier lohnt es sich, das Tonpoti ein wenig zurückzudrehen. Es folgen dazu drei weitere Hörbeispiele im Clean-Channel.

Audio Samples
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Clean: Jazz (Neck-PU mit etwas geschlossener Tonblende) Clean: Smooth Funk (beide PUs + Kompressor) Clean: Funk Chords (beide PUs)

Spätestens beim zerrenden Amp wird es Zeit, einen genaueren Blick auf den Steg-Pickup zu werfen. Und auch hier klingt die Gitarre wirklich toll. Besonders bei den Low-Gain bis Medium-Gain-Sounds über den Vox-Amp geht die klangliche Ausrichtung der Gitarre in meinen Ohren voll auf. Rocken kann man mit der Sire Larry Carlton H7 aber auf jeden Fall auch. Für High-Gain-Anwendungen bräuchten die Pickups vielleicht etwas mehr Biss, aber das ist auch nicht die Heimat dieses Modells und daher nicht als Kritik zu verstehen. Hier kommen jeweils zwei Beispiele über den Vox und den Marshall-Amp.

Audio Samples
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Overdrive: Powerchord-Riffing (Steg-PU) Overdrive: Dynamic Fingerpicking (Steg-PU) Overdrive: Blues Rock (Steg-PU) More Gain: Heavy Rock (Steg-PU)

Abschließend gibt es noch einen kleinen Beispielsong mit der Gitarre zu hören. Ich habe dafür wieder den Fender-Amp genutzt. Für die Rhythmusgitarre kam zudem ein Dunlop Cry Baby Wah-Pedal zum Einsatz. Im Falle der Lead-Gitarre hing ein MXR Dyna Comp-Pedal vor dem Amp.

Audio Samples
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Sire Larry Carlton H7 Song
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Fazit

Mission geglückt! Trotz ihres verhältnismäßig günstigen Preises erweist sich die Sire Larry Carlton H7 als authentische, sehr gut bespielbare und schön anzuschauende semiakustische E-Gitarre. Besonders hervorzuheben sind dabei die geschmackvoll abgestimmten Pickups. Wer auf der Suche nach einem Modell dieser Art ist, sollte die Sire Larry Carlton H7 auf jeden Fall anspielen!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • saubere Verarbeitung (mit kleinen Abstrichen -> Siehe Contra)
  • schickes Design
  • sehr gute Bespielbarkeit
  • toll klingende Pickups
  • gutes Preis-Leistungsverhältnis
Contra
  • kleine Unsauberkeiten bei der Hals-Lackierung
Artikelbild
Sire Larry Carlton H7 Test
Für 558,00€ bei
Das Sire Larry Carlton H7 Semiakustik-Modell ist authentisch und besitzt toll klingende Pickups - Anspieltipp!!!
Das Sire Larry Carlton H7 Semiakustik-Modell ist authentisch und besitzt toll klingende Pickups – Anspieltipp!!!

Technische Spezifikationen

  • Hersteller: Sire Guitars
  • Modell: Larry Carlton H7
  • Typ: E-Gitarre (Semi-Hollow)
  • Herkunftsland: Indonesien
  • Finish: Vintage Sunburst
  • Decke: geflammtes Ahorn
  • Boden & Zargen: Ahorn
  • Hals: Mahagoni
  • Halsprofil: C-Shape
  • Griffbrett: Ebenholz
  • Griffbrettradius: 12“
  • Bünde: 22 Medium Jumbo Bünde
  • Mensur: 24.75“ (628 mm)
  • Tonabnehmer: 2x Larry Carlton Vintage Humbucker
  • Bedienung: 2 Volume-Potis, 2 Tone-Potis, Dreiwegschalter
  • Hardware: Chrom-Hardware, Sire Premium Diecasting Tuner, Sire Standard Tune-O-
  • matic & Stop Tail Piece
  • Gewicht: 3,99 kg
  • Ladenpreis: 599,00 Euro (Oktober 2020)
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…und kommt als Semiakustik mit einem Ahornkorpus und einer geflammten Ahorndecke.

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Profilbild von Sianturi Saleh

Sianturi Saleh sagt:

#1 - 24.03.2021 um 19:06 Uhr

1

Ich konnte die H7 einige Tage testen. Der Sound ist super, sehr flexibel einsetzbar und die Verarbeitung und Anmutung hervorragend. Einziger Nachteil dass die Bünde sich beim Benden sehr kratzig anfühlen.

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