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Solid Gold FX Surf Rider IV – Spring Reverb Test

Das Solid Gold FX Surf River IV Reverb-Pedal ist mittlerweile in der vierten Version erhältlich und hat sich voll und ganz den klassischen Federhall-Sounds verschrieben. Im Gegensatz zu den vorherigen Versionen sind nun gleich drei verschiedene Spring-Reverb-Emulationen an Bord, die wahlweise zusätzlich mit einer eiernden Tonhöhen-Modulation versehen werden können.

Solid Gold FX Surf Rider IV - Spring Reverb Test

Solid Gold FX Surf Rider IV – das Wichtigste in Kürze

  • authentische Spring-Reverb-Sounds
  • 3 unterschiedliche Federhall-Emulationen
  • Flutter-Funktion für Pitch-Modulation auf der Hallfahne
  • kompaktes, solides Pedalgehäuse

Das Surf Rider IV auf den Spuren des klassischen Federhalls

Ursprünglich für Hammondorgeln entwickelt, kamen die ersten Hallspiralen bereits in den 40er-Jahren des letzten Jahrhunderts zum Einsatz. Nachdem Fender zu Beginn der 60er-Jahre begann, die von Accutronics lizensierten Hallgeräte in die eigenen Gitarrenverstärker einzubauen, wurde auch der spezielle flirrende Reverb-Sound unter Gitarristen sehr beliebt. Heutzutage gibt es einige Hersteller, die praktischerweise mit ihren kompakten Pedalen die Klänge der doch recht wartungsanfälligen Federhallgeräte digital nachbilden. Wie authentisch das Surf Rider IV aus dem Hause Solid Gold FX dabei agiert, erfahrt ihr im folgenden Test.

Schlicht und funktional – das Surf Rider IV im Detail

Das Solid Gold FX Surf Rider IV liegt sanft gebettet in einem Stoffsäckchen im Karton. Mit im Lieferumfang ist außerdem eine kompakte englische Bedienungsanleitung, die auch gleich ein paar Einstellungsvorschläge der Kanadier bereithält. Das ordentlich verarbeitete Pedal misst 123 x 66 x 62 mm und bringt  leichte 276 g auf die Waage. Gummifüßchen für einen stabileren Halt auf dem Boden sind auf der Unterseite bereits vormontiert.

Solid Gold FX Surf Rider IV - Spring Reverb Stoffbeutel
Fotostrecke: 5 Bilder Der Solid Gold FX Surf Rider IV – Spring Reverb ist zunächst noch verhüllt…

Das Spring-Reverb-Pedal verfügt über eine einfache Mono-Signalführung. Dabei sitzen sowohl der Eingang und Ausgang als auch der Netzteilanschluss pedalboardfreundlich an der Stirnseite. Betreiben lässt sich das Solid Gold FX Surf Rider IV ausschließlich mit einem 9-V-Netzteil, das separat erworben werden muss. Der Hersteller gibt die Stromaufnahme mit ca. 65 mA an.

Solid Gold FX Surf Rider IV - Spring Reverb Stirnseite
Fotostrecke: 2 Bilder Die Integration ins Pedalboard oder der Anschluss an den Verstärker erfolgt…

Mehr Sein als Schein – das Surf Rider IV bietet drei Federhall-Varianten 

Auch wenn die Bedienung des Pedals auf den ersten Blick sehr übersichtlich wirkt, schlummern dennoch ein paar zusätzliche Optionen unter dessen Haube. Bevor es an die Feinabstimmung geht, wird aber zunächst über einen kleinen Kippschalter einer der drei Spring-Reverb-Typen mit den folgenden Eigenschaften angewählt:

Rocket (linke Position)

Nachbildung einer kleinen und kompakten Federhall-Einheit. Der Rocket ist sowohl eine Hommage an Vintage-Combos mit geringer Leistung als auch an Tape-Units mit eingebautem Federhall.

So-Cal (mittlere Position)

Emulation der Spring-Reverb-Unit aus einem Fender Super Reverb, die den klassischen Federhall-Sound der 60er Jahre aufgreift. Dick Dale lässt grüßen!

Super Tank (rechte Position)

Eine Art Fantasy-Reverb, der mit seiner scheppernden, langen Hallfahne über die Grenzen des Klassikers hinausgeht.

Solid Gold FX Surf Rider IV - Spring Reverb Bedienelemente
Fotostrecke: 3 Bilder Das Bedienfeld auf der Oberseite des Pedals umfasst vier Potis mit silbernen Potiknöpfen, einen MIni-Schalter und einen Fußschalter.

Gesteuert wird der jeweilige Modus über vier Potis, die sich um die Länge der Nachhallzeit (Decay), die Lautstärke des Reverbs (Level) und mit Dwell und Body um den scheppernden Anteil und die Dimension des Reverbs kümmern. Mit den letztgenannten beiden Parametern lässt sich somit also bestimmen, ob der Reverb beispielsweise eher schlank und spritzig oder vollmundiger und wärmer daherkommen soll. Aktiviert wird das Pedal über einen Soft-Touch-Bypass-Fußschalter. Hält man den Fußschalter außerdem einen Moment länger gedrückt, wird die schon eingangs erwähnte dezente und eiernde Pitch-Modulation aktiviert. Dreht man bei gleichzeitig gedrücktem Fußschalter außerdem das Dwell- und Body-Poti, können die Geschwindigkeit und Effekttiefe der Modulation justiert werden. Versteckt im Pedal sind außerdem zwei DIP-Schalter. Hier kann der Trails-Mode, also das Ausklingen der Hallfahne nach der Deaktivierung des Gerätes ein- oder ausgeschaltet werden. Außerdem lässt sich festlegen, dass die zusätzliche Modulation nur so lange erklingt, wie der Fußschalter gedrückt gehalten wird (Momentary Mode). In jedem Fall arbeitet das Pedal mit einem gepufferten Bypass.

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So klingt das Solid Gold FX Surf Rider IV in der Praxis

Angespielt wird das Pedal über einen Fender Bassman aus dem Jahre 1974, dessen Signal über eine Universal Audio OX mit der Simulation einer 4×12 Box mit Greenback-Speakern läuft. Diverse E-Gitarren stehen ebenfalls bereit und für die Verzerrung kommt im späteren Verlauf ein Boss SD-1 Overdrive vor dem Reverb-Pedal zum Einsatz. Zunächst machen wir uns einen Eindruck vom Grundklang und dem Einfluss der Pedalparameter. Nachdem wir im ersten Beispiel kurz das Bypass-Signal gehört haben, spiele ich mit meiner Telecaster alle drei Reverb-Modi von links nach rechts an. Alle Potis zeigen dabei auf 12 Uhr. Anschließend wiederhole ich diese Prozedur und gebe dabei den jeweiligen Reverb-Mode mit der geringsten und der höchsten Decay-Einstellung zum Besten.

Audio Samples
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Soundcheck Reverb-Modes (Telecaster) Decay Check (Telecaster)

Das Surf Rider IV liefert authentische Spring-Reverb-Sounds

Die Reverb-Modi klingen hörbar unterschiedlich, wirken in ihrem Grundklang sehr authentisch und lassen sich im Verhältnis zum Originalsignal je nach Bedarf schnell und einfach per Level-Poti anpassen. Hier einen Favoriten auszumachen fällt mir schwer. Viel eher ist es so, dass man erfreulicherweise je nach Stilistik und musikalischer Umgebung den passenden Spring-Reverb-Sound auswählen kann, der dann wahlweise dezenter oder auffälliger ausfällt. Dabei behält das Signal auch mit hohem Effektanteil eine gute Transparenz. Wie erwartet wirkt der Super-Tank-Reverb auf der rechten Schalterposition mit seinem blubbernden Grundcharakter am markantesten. Typisch für einen Federhall lässt sich außerdem sogar mit der kleinsten Reverb-Einheit in hohen Decay-Einstellungen eine recht lange Hallfahne erzeugen. Zur Authentizität gehört außerdem, dass man selbst mit geschlossenem Decay-Poti keinen wirklich kurzen Nachhall generieren kann. Wie räumlich der Sound wirkt, hängt außerdem von der Auffälligkeit des Schepperns ab und kann mit dem Dwell-Poti feinjustiert werden. Ob der Reverb außerdem eher schlank oder voluminös daherkommt, bestimmt das Body-Poti. Aber hört selbst:

Audio Samples
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Dwell Check – So-Cal Reverb (Telecaster) Body Check – So-Cal Reverb (Telecaster)
Solid Gold FX Surf Rider IV - Spring Reverb Schriftzug
Das Solid Gold FX Surf Rider IV bietet drei Spring-Reverb-Emulationen in einem Pedal und liefert einen
authentischen Klang.

Dezente Pitch-Modulation mit dem Flutter-Effekt

Ebenfalls sehr gelungen finde ich die zusätzliche Flutter-Option, die dem Signal in der Werkseinstellung eine recht dezente, aber dennoch charakterstarke Pitch-Modulation hinzufügt. Wir hören dazu erst ein paar Akkorde mit dem puren Spring-Reverb und anschließend schalte ich die Modulation hinzu.

Audio Samples
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Flutter Check – off/on – Super Tank Reverb (Telecaster)

Das Surf Rider IV sorgt für eine leichte Anhebung des Rauschpegels im Signalweg, was erstmal nicht weiter ungewöhnlich und mir beim Aufnehmen der Beispiele auch nicht störend aufgefallen ist. Allerdings bleibt dieser Umstand in der Werkseinstellung auch bestehen, wenn das Pedal deaktiviert wird. Persönlich würde ich daher in der Praxis wohl den voreingestellten Trails-Mode per internem DIP-Switch ausschalten, um den Rauschpegel auf dem Pedalboard nicht unnötig zu erhöhen. Denn im Buffered-Bypass-Mode verhält sich das Pedal in dieser Hinsicht absolut unauffällig.

Diverse Praxisbeispiele mit dem Solid Gold FX Surf Rider IV Pedal

Wie das Surf Rider IV in der Praxis klingen könnte, sollen die drei abschließenden Beispiele verdeutlichen. Für eine dezente räumliche Schattierung ist der Rocket-Reverb auf jeden Fall eine gute Wahl. Den typischen Brot-und-Butter-Federhall findet man wiederum in der Mittelposition. Wer auf der Suche nach großen atmosphärischen Sounds ist, dürfte mit dem Super Tank viel Spaß haben. Beim Beispiel zu diesem Reverb-Modus habe ich außerdem die Flutter-Modulation mit einer hohen Depth- und einer langsamen Speed-Einstellung hinzugenommen.

Audio Samples
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So-Cal Reverb (Strat) Overdrive + Rocket Reverb (SG) Super Tank Reverb + Flutter Modulation (ES-335)
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Wer ein authentisch klingendes Spring-Reverb-Pedal für alle Lebenslagen sucht, ist mit dem Solid Gold FX Surf Rider IV sehr gut beraten. Die zusätzlich aktivierbare Pitch-Modulation entpuppt sich im Test zudem als geschmackvolles Add-On, das dem Signal in bestimmten Situationen das gewisse Etwas verleihen kann. Überzeugende Vorstellung!

Solid Gold FX Surf Rider IV - Spring
Das Solid Gold FX Surf Rider IV – Spring Reverb empfiehlt sich als universelle Lösung für Freunde des gepflegten Federhalls.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • ordentliche Verarbeitung
  • drei Spring-Reverb-Emulationen in einem Pedal
  • authentischer Klang
  • geschmackvoll abgestimmte zusätzliche Flutter-Modulation
Contra
  • keins
Artikelbild
Solid Gold FX Surf Rider IV – Spring Reverb Test
Für 209,00€ bei
  • Hersteller: Solid Gold FX
  • Modell: Surf Rider IV
  • Typ: Federhall-Simulation
  • Anschlüsse: Input, Output, Netzteil
  • Schalter/Regler: Decay, Level, Dwell (Speed), Body (Depth), Tank, Bypass (Flutter)
  • Abmessungen: 123 x 66 x 62 mm (mit Potis und Gummifüßchen)
  • Gewicht: 276 g
  • Stromversorgung: 9-V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 65 mA
  • Ladenpreis: 219,00 Euro (Oktober 2022)
  • Hersteller: Solid Gold FX
  • Modell: Surf Rider IV
  • Typ: Federhall-Simulation
  • Anschlüsse: Input, Output, Netzteil
  • Schalter/Regler: Decay, Level, Dwell (Speed), Body (Depth), Tank, Bypass (Flutter)
  • Abmessungen: 123 x 66 x 62 mm (mit Potis und Gummifüßchen)
  • Gewicht: 276 g
  • Stromversorgung: 9-V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 65 mA
  • Ladenpreis: 219,00 Euro (Oktober 2022)
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