Früher war bekanntlich alles besser: Früher gab es noch echte Songs, echte Sänger, echtes Analog-Equipment, und man konnte mit echter Musik echtes Geld verdienen. Außerdem gab es Kassetten-Vierspur-Recorder, die einfacher zu bedienen waren als ein Fön und für eine ganze Generation von Musikern die erste Möglichkeit darstellten, ihre Musik halbwegs „professionell“ aufzunehmen. Die Geräte konnten wenig, aber Not macht ja erfinderisch, und so entstanden auf den Dingern ungeahnte Kunstwerke. Dann kamen die Sequenzerprogramme und die schnellen Rechner, und auf einmal konnte jeder zu Hause mit Spuren und Effekten jonglieren, als säße er in einem Megastudio in L.A. Doch die neue Freiheit hatte auch ihre Schattenseiten: Um Musik aufzunehmen und zu produzieren, musste man auf einmal auch Software-Experte sein.
Die Komplexität und der unüberschaubare Funktionsumfang der gängigen DAW-Programme behindern oft die Kreativität. Um einen möglichst einfachen Einstieg in die Welt der Computer-Musikproduktion zu ermöglichen, haben einige Hersteller von Musiksoftware deshalb inzwischen stark vereinfachte Versionen ihrer Programme herausgebracht. Mit „Sequel“, das nun in der Version 3 vorliegt, hat auch der Cubase-Hersteller Steinberg eine solche „Einstiegsdroge“ am Start.
Als günstige „Light-Version“ eines der führenden DAW-Programme spielt Sequel 3 in der gleichen Liga wie zum Beispiel Apples GarageBand und wendet sich an eine ähnliche Zielgruppe. Mit den enthaltenen etwa 5000 Loops und Sounds kann man direkt loslegen. Ähnlich wie eine vollwertige DAW kann Sequel MIDI- und Audio-Spuren aufnehmen, wiedergeben und abmischen – natürlich mit einem gegenüber Cubase deutlich verringerten Funktionsumfang. Zusätzlich bietet es noch einige weitere interessante Funktionen, wie etwa den Beat-Editor und den Live-Performance-Modus. Ob man mit Sequel wirklich arbeiten kann, und ob das Programm tatsächlich so unkompliziert zu handhaben ist, haben wir für euch einmal ausprobiert.
Installation und Autorisierung Sequel 3 ist als DVD-Version oder als Download erhältlich. Die Installation ist einfach und schnell – bei mir war das Programm inklusive der ca. 9 GB großen Soundlibrary innerhalb von etwa 15 Minuten auf der Platte. Wer möchte, kann die Soundlibrary auf eine gesonderte Festplatte auslagern.
Nach der Installation muss Sequel 3 autorisiert werden. Anders als die meisten anderen Produkte von Steinberg verwendet das Programm keinen USB-Kopierschutzstecker, sondern die softwarebasierte Variante „Soft eLicenser“. Die Lizenz wird – genau wie beim normalen eLicenser – vom eLicenser-Control-Center aus dem Internet geladen. Anders als bei der Hardware-Version wird sie dann jedoch auf dem Computer selbst hinterlegt. So muss man nicht mit dem USB-Dongle hantieren und benötigt auch keinen freien USB-Port – andererseits kann man die Lizenz auch nicht mal eben auf einen anderen Rechner „mitnehmen“. Wer einen Hardware-eLicenser besitzt und die Lizenz lieber darauf verschieben möchte, kann das deshalb alternativ auch tun. Konzept Wie der große Bruder Cubase ist Sequel ein MIDI- und Audio-Sequenzerprogramm für PC und Mac. Im Vergleich mit Cubase bietet Sequel längst nicht so viele Bearbeitungsmöglichkeiten und Profi-Funktionen.
Stattdessen setzt das Programm auf eine unkomplizierte Bedienung und eine kurze Einarbeitungszeit. Damit es gleich losgehen kann, liefert Steinberg eine umfangreiche Soundbibliothek mit. Sie besteht zum großen Teil aus Klängen für den mitgelieferten Sample-Player HALion SONIC SE und den Drumsampler GrooveAgentONE sowie für den virtuell-analogen Synth Prologue. Den Rest der Sounds bilden Audio-Loops und Samples, die in etwa mit Apples JamPacks vergleichbar sind. Es sind Klänge aus fast allen Stilrichtungen und Instrumentengattungen enthalten.
Für Neulinge enthält Sequel 3 eine Reihe von Tutorials, die die Funktionen des Programms anschaulich erklären. In Verbindung mit dem leicht verständlichen PDF-Handbuch stellen diese einen guten Startpunkt dar – vor allem, wenn man noch nie mit einem Sequenzerprogramm gearbeitet hat.
Ganz wie die „Großen“ verfügt Sequel über eine Spurautomation. Außerdem sind einige nützliche Funktionen enthalten, die in einem Programm in dieser Preisklasse längst nicht selbstverständlich sind. So gibt es in Sequel 3 eine Funktion zur Quantisierung von Audiospuren, eine automatische Tempoerkennung und einen praktischen Beat-Editor mit integriertem Drumsampler, der nach dem Step-Sequenzer-Prinzip funktioniert. Der einzige Editor zur Bearbeitung von MIDI-Daten ist eine Pianorolle. Das sollte aber in aller Regel reichen, zumal der Editor auch MIDI-Controllerdaten anzeigen und bearbeiten kann.
Zum Abmischen bietet Sequel ein einfaches Mischpult und eine Reihe von Insert- und Send-Effekten. Die meisten gängigen Effekte sind vorhanden und verfügen über eine Auswahl von Presets, mit denen es sich für den Anfang gut arbeiten lässt.
Das fertig gemischte Projekt kann als Audiodatei in CD-Qualität oder als MP3-Datei ausgegeben werden. Meine Testversion fabrizierte mit der Einstellung 16Bit / 44,1kHz (CD-Qualität) merkwürdigerweise 32Bit-Floating-Point-Dateien, die ich nur unter Zuhilfenahme eines professionellen Audio-Konvertierungsprogramms weiter verwenden konnte. Ich gehe davon aus, dass dieser Bug mit dem nächsten Update behoben wird.
Eine praktische Erweiterung des Funktionsumfangs ist der Live-Performance-Modus. Hier können zuvor arrangierte Sequenzen Tasten oder Buttons zugewiesen und per Knopfdruck abgerufen werden. Auch ist es möglich, eine so entstandene Performance aufzunehmen, wieder abzuspielen, und ihrerseits in den Arrangierbereich einzufügen. Das ist eine praktische Funktion, die etwas über den klassischen Mehrspur-Ansatz der meisten Sequenzer hinausgeht und eher an Programme wie zum Beispiel Ableton Live erinnert. Sequel eignet sich damit auch für DJs und alle anderen, die ihre Sequenzen auch live verwenden möchten.
Bedienoberfläche Die Bedienoberfläche von Sequel 3 besteht aus einem einzigen Fenster, innerhalb dessen je nach Bedarf verschiedene Bereiche ein- und ausgeblendet werden können. Das zentrale Element ist der Arrangierbereich. Hier kann man MIDI- und Audio-Spuren aufnehmen, bearbeiten, arrangieren und loopen. Der Arrangierbereich bleibt immer sichtbar. Er verfügt zusätzlich über globale Spuren für Tempo, Transposition und den Performance-Modus, doch dazu später mehr. In der Arrangier-Zone lassen sich am rechten Bildschirmrand auf Knopfdruck noch ein Auswahlfenster für die mitgelieferten Loops („Media Bay“) sowie die Master-Effekte einblenden.
Am oberen Rand des Sequel-Fensters befindet sich die sogenannte „Pilot-Zone“. Hier befinden sich neben den Transport-Schaltflächen und der Takt- bzw. Zeitanzeige auch noch einige Buttons, mit denen man schnellen Zugriff auf verschiedene Menüfunktionen hat.
Der untere Bildschirmbereich wird von der „Multi-Zone“ eingenommen – sie dient verschiedenen Zwecken. So öffnen sich in diesem Bereich die Audio- bzw. MIDI-Editoren, wenn man in der Arrange-Zone auf ein entsprechendes Element doppelklickt. Auch der Mixer und die Pads für den Performance-Modus finden hier Platz und lassen sich jeweils über einen Button aufrufen. Zu guter Letzt dient die Multi-Zone auch der Darstellung aller Einstellungen der ausgewählten Spur, inklusive aller Softwareinstrumente und Effekte. Gut gelöst ist dabei, dass in der Multi-Zone zunächst nur die wichtigsten Parameter angezeigt werden, damit man nicht durcheinander kommt. So zeigt der Kompressor hier erst mal nur den „Threshold“-Parameter und seine Preset-Liste an. Möchte man genauer ins Geschehen eingreifen, lässt sich das eigentliche PlugIn-Fenster per Mausklick öffnen. So bleibt die Oberfläche übersichtlich, und wer nicht möchte, muss sich auch nicht mit diesen Dingen beschäftigen.
Aufnahme Sequel kennt vier verschiedene Spurentypen: Audio, Instrument, Beat und VST3. Eine neue Spur wird ganz einfach durch einen Doppelklick in den leeren Bereich der Spurliste in der Arrangier-Zone hinzugefügt. Daraufhin fragt Sequel nach dem gewünschten Spurentyp.
Audiospuren dienen der Aufnahme von Audiosignalen, wie zum Beispiel Gesang oder Gitarre sowie auch der Arbeit mit den mitgelieferten Loops. Fügt man eine solche Spur hinzu, so kann man darauf entweder selbst aufnehmen oder Audiodateien aus der Media-Bay darauf ziehen. Praktischerweise verfügt Sequel auch über ein eingebautes Stimmgerät, was nicht nur bei der Gitarrenaufnahme hilfreich ist.
Auf einer Instrumentenspur kann man einen der zahlreichen Klänge des mitgelieferten Sample-Players „HALion SONIC SE“ und des Synths „Prologue“ spielen und aufnehmen. Dabei muss man sich mit den Instrumenten nicht im Detail beschäftigen, wenn man dies nicht möchte. Es genügt, einen der Klänge aus der Liste auszuwählen. Das Instrumentenfenster mit den Möglichkeiten zur Feineinstellung bekommt man nur zu Gesicht, wenn man es per Mausklick öffnet.
Der Spurtyp „Beat“ bezieht sich auf den eingebauten Step-Sequenzer zur Schlagzeugprogrammierung und auf den Drumsampler „GrooveAgentONE“. Dieser Bereich ist für alle diejenigen gedacht, die Drums gerne wie bei den alten Drumcomputern schrittweise in einem 16tel-Raster programmieren. Den Beat-Modus werden wir uns gleich noch genauer ansehen.
Auf einer VST3-Spur kann man schließlich externe Instrumenten-PlugIns einbinden. Wer mit den mitgelieferten Sounds noch nicht genug hat, bekommt so die Möglichkeit, Sequel mit VST3-Instrumenten zu erweitern. Das Angebot passender PlugIns wächst ständig und bedient so gut wie alle Stilrichtungen und Klangfarben. Aus irgendeinem Grund werden dieser Spurtyp und diese Funktion im Handbuch mit keinem Wort erwähnt. Ich habe es aber ausprobiert, und es funktioniert (siehe Bild).
Nicht vorgesehen ist in Sequel 3 die Ansteuerung externer MIDI-Klangerzeuger. Das ist schade, weil in den Heimstudios dieser Welt zahlreiche MIDI-Geräte herumstehen, die viele Anwender sicherlich gern in Verbindung mit Sequel verwenden würden. Andererseits stünde diese Möglichkeit im Konflikt mit der kompromisslosen Einfachheit der Software, und so passt es auch schon wieder ins Konzept, dass sie fehlt.
Soundbibliothek Wie bereits erwähnt, enthält Sequel 3 eine umfangreiche Sammlung von Klängen. In der Media-Bay befinden sich zum einen zahlreiche Presets für die mitgelieferten Instrumenten-PlugIns HALion SONIC SE, GrooveAgentONE und Prologue. Dazu gehören zum Beispiel etliche Drumkits und Pattern-Bänke für verschiedene Stilrichtungen (mit einem leichten Schwerpunkt auf dem Dance-Bereich), ein komplettes GM-Soundset und viele andere Klänge unterschiedlichster Natur. Neben den Instrumenten-Presets sind aber auch viele Audio-Loops enthalten, die verschiedenste Stilistiken abdecken und temposynchron laufen können.
Neulinge sollten sich zunächst den Unterschied zwischen Instrumenten-Presets und Audio-Loops vergegenwärtigen. In der Media-Bay kann man die beiden schon mal verwechseln, zumal die Kennzeichnung nicht gerade deutlich ist.
Die Qualität der Sounds schwankt. Die Library bietet einen guten Startpunkt zum Komponieren und Produzieren und erfüllt damit ihren Zweck sehr gut. Vor allem angesichts des Preises ist die Auswahl und Qualität der Klänge durchaus in Ordnung. Vor allem die Drumsamples und Pattern-Bänke für GrooveAgentONE sind aktuell und sehr praxistauglich, und auch der Synth Prologue klingt stellenweise richtig gut, auch wenn seine Sounds meist etwas steril wirken. Hingegen kommen viele der HALion-Sonic-Klänge doch sehr plastikhaft und wenig ausdrucksstark daher. Vor allem die natürlichen Instrumente wie Pianos, Streicher oder Bläser klingen leider recht statisch und müde.
Die Audioloops können sich automatisch ans Songtempo anpassen. Das entspricht dem heutigen Standard und funktioniert relativ gut, jedoch nicht so überzeugend wie bei aktuellen Profi-Sequenzern. Auch die Transposition der Loops ist möglich, um sie an die Tonart des Songs anzupassen. Es sind Loops verschiedener Stilrichtungen enthalten, wobei der Schwerpunkt auf Drumloops und Gitarren-Patterns liegt. In den folgenden Beispielen hört ihr einige Drumloops jeweils in verschiedenen Tempi und einige Gitarrenloops.
Audio
Samples
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/
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Drum Loop 1Drum Loop 2Guitar Loop 1Guitar Loop 2
Für Unersättliche bietet Steinberg noch verschiedene Erweiterungs-Soundsets an, mit denen Sequels Media-Bay um weitere Sounds verschiedener Stilrichtungen ergänzt werden kann. Mixer und Effekte Der Mixer von Sequel 3 ist denkbar einfach gehalten. Er verfügt für jede Spur über einen Lautstärke-Fader und einen Pan-Regler. Busse oder Subgruppen gibt es nicht, was die Möglichkeiten zwar einschränkt, aber im Hinblick auf die angestrebte Bedienerfreundlichkeit durchaus sinnvoll ist.
Die Einstellungen der Insert- und Send-Effekte werden nicht in der Mixer-Ansicht, sondern in der Detailansicht der Spureinstellungen vorgenommen. Klickt man doppelt auf eine Spur, so öffnet sich in der Multi-Zone der komplette Kanalzug, inklusive Instrument, Insert-Effekte, EQ und Sends. Die einzelnen Elemente lassen sich hier für eine bessere Übersichtlichkeit ein- und ausblenden.
Die Effekte verfügen in dieser Ansicht zunächst nur über sehr vereinfachte Einstellmöglichkeiten. Möchte man tiefer ins Geschehen eingreifen, so kann man das eigentliche Effekt-PlugIn per Klick öffnen. So bleibt der Kanalzug stets übersichtlich, und man läuft keine Gefahr, sich in Details zu verrennen.
Die Effekt-Auswahl ist umfangreich. Neben Hall- und Delay-Effekten findet man hier alle klassischen Modulationseffekte (Chorus, Flanger, Phaser, Tremolo, etc.), Dynamikprozessoren wie Kompressor, Gate und Maximizer sowie Distortion-Effekte und Verstärker-Simulationen. Damit ist man für den Anfang gut gerüstet. Die Effekte klingen für ein Programm in dieser Preisklasse durchaus ansprechend, können jedoch nicht mit aktuellen Studiostandards mithalten. Trotzdem erfüllen sie ihren Zweck und bilden eine erfreuliche Erweiterung der klanglichen Möglichkeiten. Beat-Editor Sequel 3 bietet einen Beat-Editor, der es ermöglicht, die Klänge des mitgelieferten Drumsamplers in einem Pattern-Raster zu programmieren. Das erinnert etwas an die klassischen Drumcomputer, ohne deren Lauflicht-Programmierung die elektronische Musik heute anders klänge. Außerdem ist dieses Programmierprinzip einfach zu verstehen und erfordert keine Keyboard-Fähigkeiten.
Der Beat-Editor bietet für jeden der in GrooveAgentONE geladenen Sounds ein Raster, in dem per Mausklick Schläge eingefügt werden können. Je nachdem, wo man in das betreffende Feld klickt, verändert sich die Lautstärke des Schlags. Es können verschiedene Patterns erstellt und mit der Maus in den Arrangierbereich gezogen werden. So kann man auf eine einfache Weise Grooves programmieren, die sich nicht nur für Dance- und Hip-Hop-Titel eignen. Die Klangbibliothek bietet auch eine Reihe von vorgefertigten Pattern-Bänken, die man als Inspiration für eigene Kreationen nutzen kann.
Im rechten Bildschirmbereich befindet sich in der Beat-Editor-Ansicht eine Übersicht über die geladenen Samples, die hier auch schnell bearbeitet werden können, ohne erst einen speziellen Sample-Editor zu öffnen. Man kann hier sehr unkompliziert Samples austauschen, Hüllkurven einstellen und Samples zum Beispiel rückwärts abspielen. Damit verfügt der Beat-Modus von Sequel 3 nicht nur über einen praktischen Step-Sequenzer, sondern liefert den Drumsampler dazu gleich mit. Performance-Modus Dank des Performance-Modus lässt sich Sequel 3 auch sehr gut live einsetzen. Im Prinzip funktioniert das so: Man erstellt im Arrangier-Bereich verschiedene Abschnitte eines Songs, die man dann auf einer speziellen Spur zu Performance-Parts machen kann. Diese Abschnitte werden dann den Pads im Performance-Bereich zugewiesen. Sie lassen sich entweder per Mausklick oder per MIDI-Fernsteuerung zum Beispiel von einem Keyboard starten, stoppen und wechseln.
Damit kann man zwischen Patterns „on the fly“ umschalten und eine kreative Live-Performance kreieren. Die Performance lässt sich auch aufnehmen und so für die Nachwelt konservieren. Außerdem kann man mit dem „Umrechnen“-Knopf den Ablauf, den man mit dem Performance-Modus kreiert hat, per Knopfdruck in den Arrangierbereich einfügen, um damit weiterzuarbeiten. Also taugt die Funktion auch dazu, den Ablauf eines Songs im Nachhinein schnell zu verändern, ohne alle Einzelspuren im Arrangierbereich bearbeiten zu müssen.
Der Performance-Modus eignet sich sehr gut zum kreativen „Jammen“ mit verschiedenen Elementen eines Songs – nicht nur in einer Live-Situation. Für einen Live-Einsatz in Verbindung mit weiterem Equipment oder als Teil eines DJ-Sets wäre die Möglichkeit einer Synchronisation zu einer externen MIDI-Clock wünschenswert gewesen. Es ist leider nicht möglich, Sequel zum Beispiel zu einer Groovebox zu synchronisieren. Das schränkt den praktischen Nutzen für Live-Einsätze etwas ein. Trotzdem ist der Live-Modus ein schönes Feature, das längst nicht jeder Sequenzer zu bieten hat.
Fernsteuerung Dass Sequel 3 durchaus für den Live-Einsatz gedacht und geeignet ist, sieht man auch an den Möglichkeiten zur Fernsteuerung. Viele Schaltflächen, Fader sowie auch Instrumenten- und Effektparameter („Quick Controls“) lassen sich extern über MIDI steuern. So ist es zum Beispiel möglich, die Performance-Pads und die Transport-Buttons auf die Tasten eines MIDI-Keyboards zu legen. Auch eine Fernsteuerung des Mischpults über eine MIDI-Faderbank lässt sich realisieren. Für die Zuweisung der Fernsteuerung bietet Sequel einen ebenso einfachen wie praktischen Lernmodus. Ist er aktiviert, genügt ein Klick auf das fernzusteuernde Element und daraufhin das Betätigen des externen Controllers, um das Element zuzuweisen. Wer möchte, kann das Programm auf diese Weise ziemlich vollständig fernbedienen und live sehr kreativ damit spielen. Aber auch während der Produktion im Studio kann es natürlich sinnvoll sein, bestimmte Elemente fernzusteuern, um sie im direkten Zugriff zu haben.
Sequel 3 bietet einen unkomplizierten Einstieg in die Welt der Sequenzerprogramme. Obwohl die Software überraschend einfach zu bedienen ist, bietet sie umfassende Möglichkeiten für die Musikproduktion. Die große interne Soundlibrary bildet trotz einiger Kritikpunkte einen guten Startpunkt für die eigene Kreativität, und die Funktionen zur Bearbeitung von selbst aufgenommener Musik bieten für den Anfang auch alles, was man braucht. Dank des Performance-Modus und des Beat-Editors eignet sich Sequel 3 auch für den Live-Einsatz und für das zeitgemäße Arrangieren von elektronischer Musik.
Dass man bei einer so günstigen Software auf etliche Profi-Funktionen der „großen“ Sequenzer verzichten muss, ist klar, und gehört bei Sequel 3 auch zum Konzept. Auf diese Weise werden vor allem Einsteiger nicht von einer unüberschaubaren Zahl von Funktionen verwirrt.
Angesichts des sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnisses ist Sequel 3 ein guter Start, wenn man mit der Musikproduktion am Computer beginnt. Aber auch erfahrene Anwender könnten Gefallen an dem Programm finden – vor allem wegen des praktischen Live-Modus.
Pro:
sehr günstiger Preis
leicht zu bedienen
über 5000 Sounds und Loops enthalten
viele interne Effekt-PlugIns
Performance-Modus
Spurautomation
Fernsteuerungs-Möglichkeiten
Contra:
Keine Möglichkeit zur externen Synchronisation
HALion-SONIC-Sounds klingen meist etwas matt
Keine Möglichkeit zur Einbindung externer MIDI-Klangerzeuger
Systemvoraussetzungen:
2 GB RAM
9 GB freier Speicherplatz auf der Festplatte
Bildschirmauflösung von 1280×800 Pixeln
DVD-ROM-Laufwerk für die Installation
Internetverbindung für die Aktivierung der Lizenz
Windows:
Windows 7
Dual-Core-Prozessor von Intel oder AMD
Mit Windows kompatible Audio-Hardware (ASIO-kompatible Audio-Hardware empfohlen für geringere Latenz)
Mac:
Mac OS X 10.6 oder neuer
Dual-Core-Prozessor von Intel
Core-Audio-kompatible Audio-Hardware
Preis:
EUR 79,99 (UVP)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
sehr günstiger Preis
leicht zu bedienen
über 5000 Sounds und Loops enthalten
viele interne Effekt-PlugIns
Performance-Modus
Spurautomation
Fernsteuerungs-Möglichkeiten
Contra
Keine Möglichkeit zur externen Synchronisation
HALion-SONIC-Sounds klingen meist etwas matt
Keine Möglichkeit zur Einbindung externer MIDI-Klangerzeuger
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