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Sterling by Music Man JP157 FMIB Test

Die Sterling by Music Man JP157 E-Gitarre ist John Petrucci gewidmet, einem gitarristischen Schwergewicht, das mit seiner Band Dream Theater rund um den Globus extrem erfolgreich ist. Mit Music Man, 1972 von Leo Fender und Tom Walker gegründeter Hersteller von Gitarren, Bässen und Verstärkern, verbindet ihn eine jahrelange Partnerschaft. Für die heute zum Ernie Ball Imperium gehörende Marke ist John Petrucci einer der wichtigsten Künstler, der inzwischen auf diverse Instrumente in einer eigenen Signature-Serie verweisen kann, die allesamt im kalifornischen San Luis Obispo hergestellt werden.

Musicman_Sterling_JP157FM_TEST


Weil die Gitarren mit dem Music-Man-Logo deshalb auch nicht unbedingt zum Schnäppchenpreis zu haben sind, lässt der kalifornische Hersteller unter dem Namen Sterling by Music Man auch Signature-Instrumente in Fernost fertigen, und das zu einem wesentlich günstigeren Preis, den er an seine Kunden weitergibt. Auch unsere Testkandidatin gehört in diese Kategorie und ich bin gespannt, wie sich die preiswerte Verwandtschaft im Test schlagen wird.

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Details

Optik/Verarbeitung:

Der Kenner weiß, dass es im Grunde zwei John Petrucci Gitarrenlinien gibt. Zum einen wären da die von uns bereits getesteten Majesty– und JP-Modelle aus der Music Man Fertigung in den USA, und die preiswerteren sechs- und siebensaitigen Gitarren aus Asien, die unter dem Label Sterling by Music Man vertrieben werden. Auch unsere siebensaitige JP157, die nun im Gigbag vor mir liegt, hat ihren Ursprung in Indonesien.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Sterling by Music Man JP157 wird im passenden, gepolsterten GigBag geliefert,…

Korpus

Schick schaut sie aus! Auf den ersten Blick macht die Gitarre einen sehr hochwertigen Eindruck, was sicherlich nicht zuletzt an der auffallend schön gemaserten Ahorndecke liegt. Natürlich handelt es sich dabei um ein Furnier, das auf den Mahagoni-Korpus aufgeleimt, in Island Burst eingefärbt und mit Hochglanzlack versiegelt wurde. Optional ist das Instrument auch in Neptune Blue zu haben, dabei kommt ein Wölkchenahorn-Furnier zum Einsatz. Die großzügige Ausfräsung des unteren Horns erlaubt ein müheloses Erreichen der höchsten Töne auf dem Griffbrett. Die Oberseite des Korpus besitzt zudem eine abgeflachte Armauflage.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Korpus besteht aus Mahagoni und besitzt auf der Oberseite eine abgeflachte Armauflage.

Direkt in den Korpus wurden die beiden Sterling by Music Man designten Humbucker geschraubt, die mithilfe eines Dreiwegschalters, der fast mittig unterhalb der beiden Doppelspuler sitzt, angewählt werden. Da es sich um ein Signature-Modell handelt und Petrucci es exakt genau so wollte, lässt sich über die Position des Pickup-Wahlschalters nicht diskutieren. Ein Volume- und ein Tone-Poti dürfen natürlich auch nicht fehlen, wobei letzteres als Push/-Pull-Variante vorliegt und einen Boost von 12dB ermöglicht. Bei der JP157 wird übrigens auf Piezos im Tremolo verzichtet, die einen akustischen Sound liefern sollen.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Gitarre ist mit zwei Humbuckern in Steg- und Halsposition ausgestattet,…

An der Rückseite befinden sich einige Ausfräsungen, wobei es sich um die Federkammer, das Elektronikfach und einen Schnellverschluss für einen 9-Volt-Block handelt, der für den aktiven Boost benötigt wird.
Die Klinkenbuchse befindet sich in der unteren Zarge und auch die beiden Gurtpins sind an bekannten Stellen zu finden. Diese wurden zudem mit weißem Filz unterlegt, um den Lack nicht zu beschädigen.

Fotostrecke: 4 Bilder In der Tremolofachabdeckung sind Öffnungen zum Einfädeln der Saiten vorhanden.

Beim Tremolo handelt es sich um ein schwebend eingestelltes Modern-Tremolo, dessen Hebel gesteckt wird und gerade so fest sitzt, dass er in jeder Position verharrt, in die man ihn bringt. Die Saiten werden durch den Korpus in den Tremoloblock gefädelt, dabei handelt es sich um einen Ernie Ball 2621 Regular Slinky 7 String Satz aus eigenem Hause.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Tremolosystem ist ein schwebend eingestelltes Modern-Tremolo,…

Hals

Der Hals besteht aus geröstetem Ahorn mit einem Griffbrett aus demselben Material. Der Hals wird, typisch für Music Man, mit fünf Schrauben am Korpus befestigt und sitzt bombenfest in der akkurat ausgefrästen Halstasche. 24 Medium-Jumbo-Bünde sind sauber in das Griffbrett eingelassen und an den Kanten fachgerecht bearbeitet. Da es sich um ein siebensaitiges Instrument handelt, ist auch der Hals ein wenig breiter geraten, doch mit einem Radius von 16″ (40 cm) und einer Sattelbreite von 49,5 mm liegt er sehr gut in der Hand. Music Man ist für seine sehr komfortabel zu bespielenden und perfekt gefertigten Hälse bekannt, was auch bei diesem hier der Fall ist. Ich muss zugeben, das ich in dieser Preisregion noch keinen besseren in der Hand hatte, und schon gar nicht bei einer siebensaitigen Gitarre. Als Griffbretteinlagen wurden die an ein Wappen erinnernden JP-Inlays eingesetzt, kleine weiße Punkte in der Halskante erleichtern zusätzlich das Manövrieren auf dem Griffbrett.
Mit einer Mensur von 648 mm besitzt sie klassische Fender-Maße und sollte den allermeisten unter uns keinerlei Probleme beim Bespielen machen.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Hals ist geschraubt und sitzt sauber in der Halstasche.

Die Saiten werden in Richtung Kopfplatte über den bereits erwähnten 49,5 mm breiten Sattel geführt, der die Saiten ohne Spiel weiterleitet. Typisch für Music Man ist der verkleinerte und versetzt angebrachte Headstock mit der charakteristischen Anordnung der Mechaniken. Fünf befinden sich an der oberen Seite und zwei an der unteren. Bei ihnen handelt es sich nicht um die Schaller M6 Tuner der Music Man Instrumente, aber auch diese Ausführungen ermöglichen einen punktgenauen und komfortablen Stimmvorgang.
Ein weiteres Merkmal von Music Man Gitarren ist die Position der Halsspannstab-Öffnung. Diese liegt nämlich am Ende des Griffbretts in einer Aussparung des Korpus und es wird lediglich ein schmaler Schraubendreher oder ähnliches benötigt, um den sogenannten Dual-Action-Halsspannstab einzustellen.

Fotostrecke: 5 Bilder Typisch für Music Man ist der verkleinerte und versetzt angebrachte Headstock…

Die JP 157 bringt schlanke 3316 Gramm auf die Waage – gute Vorraussetzungen für ein langes, ermüdungsfreies Spielen im Stehen. Sie wurde auf hohem Niveau in Indonesien gefertigt und kann verarbeitungsseitig auf ganzer Linie überzeugen.

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Praxis

Sound/Bespielbarkeit:

Die Gitarre lässt sich aber auch im Sitzen ausgesprochen komfortabel spielen. Sie pendelt sich in der Waagerechten ein und dank des großzügig ausgeschnittenen Cutaways sind auch die höchsten Lagen überhaupt kein Problem. Der Hals fällt zwar aufgrund der zusätzlichen Saite etwas breiter aus als sein sechssaitiges Pendant, aber der natürliche Griff mit genau der richtigen Menge Holz ist nach meinem Geschmack einfach wunderbar. Sowieso ist die wirklich sehr gut gelungene Werkseinstellung auffallend – hier gibt es rein garnichts auszusetzen!
Schon trocken angeschlagen schwingen die Saiten lang und gleichmäßig aus, ich bin sehr gespannt, wie sich die Gitarre am Amp zeigt. Für die folgenden Audiofiles verbinde ich die JP157 deshalb mit meinem Marshall JVM 410 und nehme die mit Vintage 30 Speakern bestückte 2 x 12″ Box mit einem SM 57 ab. Sämtliche Audiofiles habe ich natürlich nicht weiter im Klang bearbeitet.
Los geht es wie immer mit dem cleanen Kanal des Amps, dabei schalte ich durch alle drei Positionen des Pickup-Wahlschalters und beginne mit dem Hals-Humbucker .

Audio Samples
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Clean: alle drei PU-Positionen

Heraus kommt ein Sound, der typisch für Doppelspuler ist. Er tönt eher mittig und breit, dabei treten die Attacks im Vergleich zu Singlecoils deutlich zurück. Alle drei Positionen bieten die von ihnen bekannten unterschiedlichen Nuancen, wobei die Mittelstellung einen fast schon knackigen Sound liefert.
Ich behalte die Einstellungen am Amp bei und spiele eine etwas komplexere Akkordfigur. Dabei schalte ich wieder alle drei Positionen durch. Los geht es wie zuvor mit dem Hals-Pickup.

Audio Samples
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Clean: Akkordfigur, alle drei PU-Positionen

Positiv ist die Ausgewogenheit, mit der alle drei Pickup-Positionen ans Werk gehen. Sie besitzen durchaus Charakter und liefern einen überzeugenden Humbucker-Cleansound, der es mit genügend Kompression, Delay und auch Reverb möglich macht, recht nah an den Sound des Namensgebers und geistigen Vaters der Gitarre zu kommen.
Der ist jedoch eher für seinen High-Gain-Sound bekannt, dem ich mich jetzt langsam nähern möchte, indem ich erst einmal in den Crunch-Kanal des Amps schalte. Auch hier geht es wieder durch alle drei Positionen des Dreiweg-Wahlschalters.

Audio Samples
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Crunch: alle drei PU-Positionen

Alle Achtung! Alle drei Wahlmöglichkeiten klingen am leicht zerrenden Amp überzeugend und besitzen die Attacks, die benötigt werden, um auch höheren Gain-Settings genügend Kontur zu verschaffen, damit sie nicht im Matsch versinken. Dabei reagiert das Instrument recht feinfühlig auf die Spielweise. Natürlich liefert der Humbucker am Steg massige Mitten und einen rotzigen Rock-Crunch, aber auch die beiden anderen Wahlmöglichkeiten können durchaus gefallen.
Es folgt ein Beispiel mit dem Steg-Humbucker, im zweiten Durchgang aktiviere ich dazu den Boost.

Audio Samples
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Steg-PU: erst ohne, dann mit Boost
Die Sterling JP157 liefert einen authentischen John Petrucci Signature-Sound und lässt sich butterweich bespielen.
Die Sterling JP157 liefert einen authentischen John Petrucci Signature-Sound und lässt sich butterweich bespielen.

In Kombination mit dem Riff und dem eher moderat zerrenden Amp generiert der Boost einen fetten und strammen Rocksound. Sehr schön, denn so lässt sich quasi per Knopfdruck mühelos quasi ein weiterer Kanal generieren.
Mich interessiert jetzt, wie sich der Boost mit einer Single-Note-Linie verhält. Dazu spiele ich erst den Hals-Pickup an, im zweiten Durchgang aktiviere ich dann den Boost. Dasselbe wiederhole noch einmal mit dem Steg-Humbucker.

Audio Samples
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Single Note Line: Hals-PU, erst ohne, dann mit Boost Single Note Line: Steg-PU, erst ohne, dann mit Boost

Auch hier macht der Boost einen überzeugenden Job, denn der Sound wird zwar fetter und breiter, aber der Grundklang bleibt nahezu unangetastet.
Kommen wir nun zur eigentlichen Spielwiese der JP 157, dem High-Gain-Kanal des Amps.
Hier schalte ich zwischen Hals- und Steg-Humbucker.

Audio Samples
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High-Gain: erst Hals-PU, dann Steg-PU

Beide Pickups lassen sich sehr gut einsetzen, die befürchtete Überbetonung des Bassbereichs beim Hals-Pickup konnte ich glücklicherweise nicht ausmachen, ganz im Gegenteil! Dieser zeigt sich ausgewogen mit genügend Mittenanteilen, um nicht im Bandgefüge unterzugehen. Auch was die Attacks betrifft, servieren die Humbucker einen schmatzenden Anschlag.
Ich drehe noch ein wenig am Gain-Regler des Amps und schalte auf den Steg-Humbucker.

Audio Samples
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More Gain: Steg-PU

Oftmals mangelt es 7-saitigen Gitarren bei der H-Saite an Druck – nicht so bei unserer Testkandidatin. Die tiefe H-Saite erweitert das tonale Spektrum ganz natürlich und fällt gegenüber der tiefen E-Saite nicht ab. Sie besitzt genügend Definition und auch Lautstärke.
Es folgt ein kleines Lead-Beispiel, bei dem ich erst den Hals-, ab der zweiten Hälfte dann den Steg-Humbucker einsetze. Für das Beispiel habe ich eine kleine Prise Hall des Amp-eigenen Reverbs hinzugefügt.

Audio Samples
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Leadsound: erst Hals-PU, dann Steg-PU

Es dürfte wohl niemanden verwundern, dass die JP157 gerade in dieser Disziplin glänzt. Die gespielten Töne kommen sehr definiert aus den Speakern und liefern einen modernen High-Gain-Sound.

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Fazit

Mit der Sterling JP157 hat der amerikanische Hersteller ein ausgesprochen interessantes Instrument auf den Markt gebracht, das für verhältnismäßig kleines Geld genau das liefert, was man von einer John-Petrucci-Signature-Gitarre erwartet. Die in Indonesien gefertigte E-Gitarre besitzt unüberhörbar die Gene der fast dreimal teureren Schwester aus kalifornischer Fertigung, wenn es um Sound und Bespielbarkeit geht. Darüber hinaus kann sie mit einer tollen Verarbeitung und einer hervorragenden Werkseinstellung punkten, wie sie nur selten eine Gitarre direkt aus dem Lieferkarton bieten kann. Das Preis-Leistungsverhältnis ist sehr gut.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • authentischer JP Signature-Sound
  • hervorragende Bespielbarkeit
  • tadellose Verarbeitung
  • beispielhafte Werkseinstellung
Contra
  • keins
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Sterling by Music Man JP157 FMIB Test
Für 974,00€ bei
Die in Indonesien gefertigte Sterling JP157 punktet mit Sound und Bespielbarkeit, einer tollen Verarbeitung sowie einer hervorragenden Werkseinstellung.
Die in Indonesien gefertigte Sterling JP157 punktet mit Sound und Bespielbarkeit, einer tollen Verarbeitung sowie einer hervorragenden Werkseinstellung.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Sterling by Music Man
  • Modell: JP157
  • Baureihe: John Petrucci Signature
  • Herkunftsland: Indonesien
  • Korpus: Mahagoni, Riegelahorn-Decke
  • Brücke: Modern Tremolo
  • Mensur: 25,5“ (648 mm)
  • Hals: geröstetes Ahorn, einteilig
  • Griffbrett: geröstetes Ahorn
  • Griffbrettradius: 16“ (400 mm)
  • Griffbretteinlagen: Custom JP
  • Bünde: 24 Medium-Jumbo-Bünde
  • Sattelbreite: 49,5 mm
  • Mechaniken: Locking
  • Halsplatte: fünffach verschraubt
  • Tonabnehmer: 2x Sterling by Music Man Designed Humbucker
  • Regler: 1 x Push/Push Volume Boost, 1 x Tone
  • Pickup-Wahlschalter: Steg – Steg & Hals – Hals
  • Saiten ab Werk: Ernie Ball 2621 Regular Slinky 7-String
  • Gewicht: 3316 Gramm
  • Besonderheit: Deluxe Sterling by Music Man Bag
  • Ladenpreis : 929,00 Euro (Juni 2018)
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Bei der auffallend schön gemaserten Ahorndecke handelt es sich um ein Furnier.

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