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Tama Rhythm Mate Studio Drumset Test

Bonedo testet für euch das Tama Rhythm Mate Studio Drumset, das sich als preisgünstigstes Set im Tama Programm vor allem an die Beginner richtet. Mit zwei verschiedenen Set-Konfigurationen, Kesseln aus Pappelholz, interessanten Finishes, amtlicher Hardware und einem dreiteiligen BCS Beckenset von Meinl als Zugabe will man der Konkurrenz beweisen, dass man nach wie vor in allen Preisklassen das passende Set am Start hat.


Bereits als ich anfing, mich für Drumsets zu interessieren, war ein Name in den Proberäumen und auf den Konzertbühnen der Kleinstadt immer wieder auf den Bassdrum-Frontfellen zu lesen: Tama Swingstar. Swing war zwar vermutlich die mit Abstand abwegigste Musikrichtung, die auf diesen Drums gespielt wurde, aber für ein paar AC/DC Gassenhauer oder Deep Purple Covers taugten die Trommeln durchaus, und erschwinglich waren sie als Einstiegsserie des japanischen Herstellers, der übrigens damals noch ebendort produzierte, ebenfalls. Mittlerweile bildet das (preisliche) untere Ende der Fahnenstange ein in China hergestelltes Set, das erstmals seit Gründung der Firma im Jahre 1974 nicht den „Star“ im Namen trägt: das Rhythm Mate. Ob es dennoch unter einem guten Stern steht und die Chance hat, genau so erfolgreich zu werden wie das Swingstar, zeigt der folgende Test.

Details

Hübsche Finishes und moderne Hardware zieren die Pappelholzkessel

Tama bietet seine Einsteigerserie Rhythm Mate in zwei Set-Konfigurationen an. Neben dem zum Test vorliegenden Studio Kit mit 20“ x 16“ Bass Drum, 14“ x 5“ Snare Drum und Toms in 10 x 7, 12 x 8 und 14 x 13 Zoll ist noch die Standard Version mit jeweils zwei Zoll größerer Bass Drum und Floor Tom erhältlich. Es kommen klare, sehr dünne Felle mit Tama-Logo auf den Toms zum Einsatz, wobei die Stärken auf den Unter- und Oberseiten identisch sind. Auf der Schlagfellseite der Snare ist ein weiß-aufgerautes Fell mittlerer Stärke aufgezogen, und die Bass Drum ist mit einlagigen Fellen mit Dämpfungsring ausgestattet, transparent auf der Schlagfellseite und schwarz als Frontfell. Das Finish Galaxy Silver mit Glitzereffekt bildet eine schöne Ergänzung zu den übrigen Farboptionen Black, White, Wine Red, Red Stream und Charcoal Mist. Beim Kesselmaterial des Testsets handelt es sich um Pappelholz, dessen einzelne Lagen sauber miteinander verklebt sind. Bezüglich der Anzahl der Schichten gibt es widersprüchliche Angaben: Laut aktuellem Tama Katalog handelt es sich um „9-ply shells“, während bei den meisten anderen Quellen von sechslagigen Kesseln die Rede ist, was ich auch eindeutig bestätigen kann. Einig ist man sich immerhin über die Kesselstärke, und die beträgt, entsprechend der Herstellerangaben, siebeneinhalb Millimeter bei allen Trommeln. Die Fellauflageflächen zeigen keine  Unebenheiten und weisen den üblichen 45 Grad-Winkel auf. Snare und Bass Drum sind mit acht bzw. sechzehn Spannböckchen bestückt, während bei den Toms jeweils sechs pro Fellseite zum Einsatz kommen. Diese zierlichen Lugs sind gut verchromt und mit sauber geschnittenen Gewindeeinsätzen versehen, die einen leichten Lauf der Stimmschrauben gewährleisten. Ebenfalls gut verarbeitet sind die Metallspannreifen auf Toms und Snare und auch die Halteböckchen an allen Trommeln. Außergewöhnlich mutet der AccuTune Bassdrum-Spannreifen an, der vor langer Zeit für die Artstar Esprit Serie entwickelt wurde und seit einigen Jahren für die preisgünstigen Tama Sets verwendet wird. Neben der erhöhten mechanischen Belastbarkeit dieses patentierten Kunststoffreifens bestehen weitere Vorteile gegenüber herkömmlichen Metallreifen im geringeren Gewicht und der Tatsache, dass man sich die oftmals rappelnden Spannklauen sparen kann. Die geschwungenen Standbeine der Bass Drum sehen zwar hübscher aus als die sehr verbreiteten geraden Standardmodelle, aber leider müssen sie mangels Memory Clamp bei jedem Aufbau neu eingestellt werden. 

Fotostrecke: 4 Bilder Das runde Badge bildet einen schu00f6nen Kontrast zum Galaxy Silver Finish.

Den Omni Ball Halter für die beiden Rack Toms kennt man in ähnlicher Form bereits seit den 80er Jahren, und das System funktioniert zuverlässig wie eh und je. Im Gegensatz zur Bass Drum sind hier, zum einfachen Wiederherstellen der Position, die L-Arme, an denen die Toms befestigt werden, mit Memory-Klammern versehen. Bei der Snare Drum haben wir es mit einem Modell in der Standardgröße 14 x 5 Zoll mit einer herkömmlichen, einseitig justierbaren, leichtgängigen Abhebevorrichtung zu tun. Auch der Snareteppich weist mit 20 Spiralen aus Stahl keine Besonderheiten auf.

Fotostrecke: 3 Bilder Never change a winning team u2013 der bewu00e4hrte Omniball Tomhalter.

Die Hardware ist mit sinnvollen Features ausgestattet

Tama liefert zu seinen Rhythm Mate Schlagzeugen unterschiedlich umfangreiche Hardware-Sets mit. In diesem Fall handelt es sich um die sechsteilige Variante. Dazu gehören zunächst einmal zwei  jeweils zweifach höhenverstellbare Beckenständer, von denen einer mit einem versenkbaren Galgenarm ausgestattet ist. Statt mit herkömmlichen Flügelschrauben werden die Becken mit den Tama Cymbal Mates gesichert, die leichter zu handhaben sind und auch nicht so leicht verloren gehen. 

Fotostrecke: 4 Bilder Mehr als man in dieser Preisklasse erwartet: die vielfu00e4ltig justierbare Fuu00dfmaschine.

Die Becken aus dem Hause Meinl komplettieren das Set

Die Meinl BCS Becken ähneln auf den ersten Blick der HCS-Serie und sind, ebenso wie diese, aus Messing gefertigt. Im direkten Vergleich fällt aber auf, dass die BCS Becken einfacher abgedreht und deutlich sparsamer gehämmert sind. Alle Becken sind in Medium-Stärke gehalten und nicht zu vergleichen mit den ultradünnen No Name Billigblechen, die man an vielen Sets der unteren Preiskategorie findet.

Der BCS Beckensatz von Meinl ist im Lieferumfang enthalten.
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Praxis

Das Set in tiefer Stimmung

Nun spitzen wir aber die Ohren und hören mal, wie er denn nun klingt, der Rhythmuskumpel. Zunächst hört ihr das Set mit der Werksbefellung in tiefem Tuning, wobei die Snare mittelhoch gestimmt und leicht gedämpft ist. Die Bassdrum ist mit einem kleinen Loch im Resonanzfell versehen und mit einem kleinen Tuch gedämpft.

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Komplettes Set in tiefer Stimmung Toms in tiefer Stimmung Tom-Groove

Hier zeigt sich, wie so häufig bei preisgünstigen Drumsets, dass die extrem dünnen Tom-Felle schwer in eine saubere Stimmung ohne Rasseln, Sirren oder sonstige Nebengeräusche zu bringen sind. Ein kleiner Streifen Gaffa auf den Schlagfellen schafft hier zumindest teilweise Abhilfe und reduziert die störenden Frequenzen weitgehend. Alle drei Toms sind gekennzeichnet durch einen hellen Attack sowie ein recht kompaktes Sustain. Der Klang ist dabei tonal gut definiert, entwickelt aber nicht die Wärme und Fülle eines höherwertigen Holzkessels. Die Snare bietet in mittlerer Stimmung eine ordentliche Ansprache und integriert sich eher unauffällig in den Gesamtsound. Letzteres trifft auch auf die Bass Drum zu, die natürlich nicht das ultrafette Low End Bassmonster ist, aber, gemessen am Gesamtpreis des Sets, einen guten Job macht. Für etwas mehr Attack empfiehlt es sich, statt des Filz-Beaters einen Kunststoffschlägel zu verwenden.
Im folgenden spiele ich die Snare ungedämpft solo und im Set.

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Snare solo, mittlere Stimmung Snare im Set, mittlere Stimmung

Das Set in hoher Stimmung

Nun geht es in der Stimmung aller Trommeln, abgesehen von der Bass Drum, etwas höher. 

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Komplettes Set in hoher Stimmung Toms in hoher Stimmung Tom-Groove

… und so klingt nach einem Fellwechsel auf den Toms

Um herauszufinden, welchen Einfluss die Weksfelle auf den Sound der Pappelkessel haben, ziehe ich zum Vergleich auf die Toms doppellagige Remo Emperor Felle auf. Hier hört ihr das Ergebnis: 

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Toms mit Remo Emperor Fellen

Die Becken bieten guten Sound für wenig Geld

Die Meinl BCS Becken, zu hören in den Komplettset-Soundfiles, klingen für meinen Geschmack trotz des kleinen Preises, durchaus annehmbar. Natürlich fehlt die Spritzigkeit in den Höhen, was einerseits am verwendeten Material, andererseits an der geringfügigen Nachbearbeitung mit Hammer und Abdrehmeißel liegt, aber der, gerade im Vergleich zu den „großen Brüdern“ der HCS Serie, etwas trockenere Sound strahlt auch mehr Wärme aus, was mir definitiv besser gefällt als zu stark betonte Höhen.

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Fazit

Das Tama Rhythm Mate Studio Drumset steht preislich an unterster Stelle im Tama Programm, sieht aber definitiv nicht nach Billig-Set aus. Die sauber verchromten Low Mass Spannböckchen, das wirkungsvolle Galaxy Sparkle Finish, die AccuTune Bassdrum-Reifen und einiges mehr wecken Assoziationen zu teureren Serien, und auch die Verarbeitung der Pappelholzkessel kann sich durchaus sehen lassen. Ernüchternd sind dagegen die Tom-Felle, die einerseits sehr fragil sind und andererseits auch das Potenzial der Kessel nicht ausschöpfen können. Bezüglich der Hardware wiederum zeigt Tama, dass dieser Bereich, abgesehen von kleinen Schwächen beim Hi-Hat Pedal, weiterhin zu den Kernkompetenzen der Firma gehört. Auch mit der Auswahl der Becken hat man eine gute Wahl getroffen, denn die Meinl BCS Cymbals werden erstens die Anfangsjahre ohne Blessuren überstehen und klingen zweitens angenehmer als so manche teurere Exemplare. Abschließend ist zu sagen, dass es natürlich billigere Drumsets gibt, aber soll es gleich am Anfang etwas „Vernünftiges“ sein, liegt man beim Rhythm Mate goldrichtig.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • saubere Verarbeitung
  • ansprechende Optik
  • funktioneller Beckensatz im Lieferumfang
Contra
  • Federspannung der Hi-Hat Maschine zu schwach
  • minderwertige Tom Felle
Artikelbild
Tama Rhythm Mate Studio Drumset Test
Für 749,00€ bei
Das Tama Rhythm Mate Drumset ist ein gut durchdachtes und solides Einsteiger-Kit.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Tama
  • Serie: Rhythm Mate
  • Modell: RM50YH6-GXS
  • Kesselmaterial: Pappelholz
  • Kesselaufbau: Sechs Schichten, 7,5 Millimeter Stärke
  • Finish: Galaxy Silver
  • Herstellungsort: China
  • Trommeln:
  • – 20“ x 16“ Bass Drum
  • – 10“ x 07“ Rack Tom
  • – 12“ x 08“ Rack Tom
  • – 14“ x 13“ Floor Tom
  • – 14“ x 5“ Snare Drum
  • – MTH50 Tomhalter
  • Felle (Tama):
  • – Bass Drum: einschichtig, klar mit Dämpfungsring
  • – Toms: einschichtig, klar
  • Snare Drum: einschichtig, weiß aufgeraut
  • Hardware:
  • – RMS145 Snareständer
  • – HC03W Beckenständer
  • – HC03BW Galgen-Beckenständer
  • – HH03W Hi-Hat Ständer
  • – HP10 Bass Drum Pedal
  • – HT10S Drummersitz
  • Beckenset Meinl BCS-141620:
  • – 14“ Hi-Hat
  • – 16“ Crash
  • – 20“ Ride
  • PREIS (UVP): EUR 666,-
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Das Tama Rhythm Mate Drumset ist ein gut durchdachtes und solides Einsteiger-Kit.

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