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Tama Starphonic Walnut 14×7 Snare Test

Mit vier Modellen startete Tama im Jahr 2009 seine Starphonic Snaredrum-Serie, seitdem wurde das Portfolio stetig erweitert. Der Clou dieser Instrumente ist ihr spezielles Spannreifen- und Böckchendesign, das nicht nur eine klangliche Alternative zu herkömmlichen Konstruktionen bietet, sondern vor allem das schnelle Wechseln der Felle ermöglicht. Unser heutiges Testobjekt, die Walnut 14×7, besitzt dieses Feature auch, uns interessiert allerdings besonders, wie der neue Walnusskessel klingt. Holzkesselsnares waren in der Serie mit nur zwei Modellen bisher nämlich deutlich in der Unterzahl, eine dritte Option ist also mehr als willkommen. 

Tama_SLP_Bronze_Starphonic_Walnut_Snares
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Die klanglichen Stärken des Neuzugangs sollen besonders in tiefen und mittleren Stimmbereichen zum Tragen kommen, was durch mehrere konstruktive Eigenschaften unterstützt wird. Da wäre zunächst die großzügige Kesseldimension zu nennen, welche mit 14×7 Zoll schon ordentlich Volumen bietet. Als weiterer Faktor soll das Kesselmaterial selbst zum Klangcharakter beitragen, denn Walnuss wird ein etwas gemütlicherer Obertonanteil nachgesagt als beispielsweise Ahorn. Nicht zuletzt weist die dünne Kesselbauweise in Richtung dunklerer Sounds. Wie das Gesamtpaket klingt und ob es auch in höheren Registern funktioniert, erfahrt ihr, wenn ihr jetzt weiter lest.

Details

Der Kessel besteht aus sechs Lagen Walnussholz

Da steht sie vor mir, die Starphonic Walnut 14×7 und schon der erste optische Eindruck macht klar, dass sie für Fans des gediegenen (ich sage nicht Schrankwand) Auftritts gemacht wurde. Das liegt zweifellos an der hochglanzlackierten Außenlage „Gloss Black Walnut Burl“, welches aus dem Wurzelbereich des Baumes geschnitten wird und über eine besonders intensive Maserung verfügt. Dahinter verbergen sich sechs Lagen Black Walnut, eine Walnussart, die vorwiegend in den USA wächst. Insgesamt wurden also sieben Lagen verbaut, welche sich zu einer Gesamtwandstärke von sechs Millimetern addieren. Innen ist der Kessel mit einer matten Versiegelung versehen und trägt einen runden Aufkleber, der die Unterschrift des Mitarbeiters aus der Endkontrolle sowie die Seriennummer zeigt. Die Gratung beträgt die üblichen 45 Grad, ein eher flaches und weites Snarebed bietet dem Teppich eine adäquate Auflage. Wie von Tama Oberklassesnares gewohnt, darf die Verarbeitung als makellos bezeichnet werden. 

Fotostrecke: 5 Bilder Der dünne Walnusskessel besteht aus insgesamt sieben Lagen.

„Grooved Hoops“ sind das Erkennungszeichen der Starphonic Snares

Obwohl der Kessel die eigentliche Neuheit unserer Testsnare darstellt, dürfte die Hardware einer der Hauptgründe bleiben, warum sich Käufer für das Modell interessieren. Die hat es nämlich in sich, weil sie sowohl optisch und technisch, als auch klanglich eine interessante Alternative zu herkömmlichen Systemen bietet. Es beginnt bei den Spannreifen, welche ohne Bohrungen auskommen, stattdessen verfügen sie über umlaufende „Rinnen“, in welche jeweils zehn Spannklauen pro Seite eingehakt werden. Diese Klauen nehmen wiederum die Spannschrauben auf, eine innere Auskleidung mit Kunststoff soll Klappern vorbeugen und einen passgenauen Sitz der Teile auf den „Grooved Hoops“ gewährleisten. Man darf sich die Bauweise als eine Mischung aus den alten Single Flange Reifen mit Clips over Rims und Bassdrumklauen vorstellen. Allerdings halten die Starphonic Spannböckchen ein weiteres Feature bereit, denn ihre Spannschraubenaufnahmen sind drehbar gelagert. So soll das Anlösen der Spannschrauben genügen, um sie anschließend mitsamt der Klauen zur Seite weg zu klappen. Nach dem Fellwechsel werden sie einfach wieder auf die Spannreifen bewegt und festgezogen. 
Weniger spektakulär, allerdings nicht weniger hochwertig fällt die bekannte „Linear Drive“-Abhebung aus. Sie lässt die beidseitige Justierung der Teppichspannung zu, besitzt dazu jeweils fein gerasterte Rändelschrauben und soll sich durch eine besonders exakte und geräuschfreie Bedienung auszeichnen. Ebenfalls der Zubehör-Oberklasse entstammt der 20-spiralige Teppich, bei den Fellen setzt Tama auf ein Evans G1 auf der Schlag- sowie ein Snare Side 300 auf der Resonanzseite. Fast hätte ich es vergessen: Tama legt den Starphonic Snares einen dünnen Dämpfring bei.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Spannreifen besitzen keine Bohrungen,…
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Praxis

Kessel und Hardware bilden eine harmonische Einheit

Obwohl die Starphonic-Serie schon seit einigen Jahren angeboten wird, stellt dieser Test meinen ersten eingehenden Konatkt mit dem Hardware-Konzept dar, und ich muss sagen, dass es mir sehr gut gefällt. Der Stimmprozess gestaltet sich akkurat und berechenbar, das Hantieren mit Stimmschrauben während des Fellwechsels entfällt dank des Wegklappmechanimus der Spannklauen. Auch bei sehr geringen Fellspannungen klappert nichts. Und auch klanglich scheint sich der Sonderweg auszuzahlen. Die Entkoppelung des Reifens von den Stimmschrauben und den Böckchen scheint zu einem etwas voluminöseren und gleichzeitig strafferen Klangergebnis beizutragen. Der große Walnusskessel überzeugt in allen Stimmlagen mit sehr warmen Sounds, ohne belegt zu wirken oder bei harter Spielweise zu komprimieren. 

Hohe Stimmungen

Anders als es das barocke Aussehen vermuten lässt, ist die Testsnare durchaus zu funkigen Tönen fähig. Das merkt, wer die Starphonic Walnut ordentlich hochstimmt und den Teppich mithilfe der fein justierbaren Abhebung etwas straffer zieht. Holzig, offen und mit der Walnuss-typischen Mildheit in den Obertönen klingen auch schnelle Ghostnotes unaufdringlich, aber präsent. Klasse finde ich auch die Rimclicks, die sich mit solidem „Klack“ gut durchsetzen. 

Audio Samples
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Hohe Stimmung, solo Hohe Stimmung, Groove Mittelhohe Stimmung, solo Mittelhohe Stimmung, Groove

Mittlere und tiefe Stimmungen

Das eigentliche „Jagdrevier“ der Starphonic Walnut dürfte sich trotzdem ab mittelhohen Stimmungen abwärts erstrecken. Hier kommt die spezielle Eigenschaft dieser Holzart besonders gut zur Geltung und die beachtliche Kesselgröße trägt das Ihre zum fetten, leicht spröden Ton bei. Obertöne sind definitiv vorhanden, sie bilden jedoch eine sehr klare Tonalität und man hat kaum das Bedürfnis, sofort zum mitgelieferten Dämpfring zu greifen. Schön ist auch, dass die Teppichanteile sehr direkt integriert sind und nicht – wie oft bei tiefen Snares – separiert vom Kesselton klingen. Man hat also ordentlich Hubraum, trotzdem wirkt die Trommel noch agil genug für schnelle Ghostnotes und dynamische Abstufungen. Im oben verlinkten Video habe ich euch noch weitere Tunings aufgenommen.

Audio Samples
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Mittlere Stimmung, solo Mittlere Stimmung, Groove Tiefe Stimmung, solo Tiefe Stimmung, Groove Tiefe Stimmung, Groove mit Dämpfungsring
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Fazit

Mit einem nagelneuen, dünnen Nussbaumkessel und dem einzigartigen „Grooved Hoops“-Spannreifenkonzept kann die Tama Starphonic Walnut 14×7 im Test überzeugen. Das Zusammenspiel beider Komponenten sorgt nicht nur für einfaches Stimmen und einen aufgeräumten Fellwechsel ohne herumfliegende Spannschrauben, auch klanglich hat die Snaredrum viel zu bieten. Ihre Stärken liegen natürlich im mittleren und tieferen Register, aber auch hoch gestimmt macht sie Spaß. Das liegt an der direkten Ansprache und dem offenen Ton, welcher scheinbar durch die Trennung von Stimmschrauben und Spannreifen noch begünstigt wird. Dank der speziellen Klangeigenschaften des Holzes und der dünnen Kesselkonstruktion tendiert das Instrument jedoch nie zu aggressiven Obertönen, sondern wirkt immer ausgewogen und musikalisch. Für knappe 600 Euro gibt es hier einen toll klingenden Allrounder für Fans warmer Sounds und gediegener optischer Auftritte. Antesten wärmstens empfohlen!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • warmer, offener Grundklang
  • sehr gute Ansprache
  • gut durchdachtes Starphonic Hardware-Konzept
  • einwandfreie Verarbeitung
  • nicht zu teuer
Contra
  • keins
Artikelbild
Tama Starphonic Walnut 14×7 Snare Test
Für 679,00€ bei
Holzige Sounds, gutes Hardware-Konzept: Die Starphonic Walnut ist ein überzeugendes Instrument.
Holzige Sounds, gutes Hardware-Konzept: Die Starphonic Walnut ist ein überzeugendes Instrument.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Tama
  • Bezeichnung: PWB147 Starphonic Black Walnut 14×7 Snaredrum
  • Herstellungsland: Japan
  • Kesselmaterial: Nussbaum, sechslagig plus Furnierlage aus Walnut Burl
  • Kesselstärke 6,0 Millimeter
  • Hardware: spezielle „Grooved Hoops“ ohne Bohrungen, abklappbare Spannklauen
  • Zubehör: Stimmschlüssel, Anleitung
  • Preis (Verkaufspreis): 599,00 EUR

Seite des Herstellers: https://www.tama.com/eu

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Der dünne Walnusskessel besteht aus insgesamt sieben Lagen.

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