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Tascam Trackpack 4×4 Test

Ein Rundum-Sorglos-Paket für Home-Producer, mit dem man die gängigen Aufnahme-Situationen schnell und einfach meistern kann?

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Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein, oder? Aber Moment, die Lösung liegt möglicherweise in greifbarer Nähe:
Mit dem Trackpack 4×4 stellt Tascam nämlich ein fast komplettes Recording-Studio vor, über das sich nicht nur Einsteiger freuen werden. Mit dem enthaltenen Tascam 4×4 USB-Audio-Interface, den beiden Kondensatormikrofonen TM-50 sowie zwei geschlossenen TH-02-Kopfhörern und gleich zwei DAWs scheint man tatsächlich für viele Aufnahmesituationen ausreichend gewappnet zu sein!

Details

Aufsehenerregende Bundle-Ausstattung

Schon beim Öffnen der Verpackung des Bundles stelle ich fest, dass Tascam hier seinen Kunden mit dem Trackpack 4X4 ein wirklich umfangreiches und praktisches Paket zusammengestellt hat. Alle Teile des Bundles sind vorbildlich ausgepolstert und wurden einzeln und logisch aufgeteilt verpackt. Überzeugen kann auch die solide und edle Verarbeitung des schwarzen Metallgehäuses des vierkanaligen USB 24-Bit/96 kHz-fähigen Audiointerfaces Tascam 4×4. Beim Anfassen der Potis stelle ich eine angenehme Schwergängigkeit fest. Das wirkt sehr professionell und ist ein Kennzeichen überaus hochwertiger Hardware, wird doch damit ein versehentliches Verstellen im Eifer des Gefechts verhindert. Damit einem das Ding nicht vom Tisch rutscht, hat Tascam seinem jüngsten Zögling an den Seitenteilen Gummiauflagen spendiert. Auf diese Weise manifestiert sich schon vor der Inbetriebnahme ein vertrauenerweckender Eindruck! 

Fotostrecke: 2 Bilder Fehlt eigentlich nur noch der Computer: Komplettpaket von Tascam

Kopfhörer mit drehbaren Ohrmuscheln

Die beiden TH-02 Kopfhörer (inklusive Adapter von 3,5mm- auf 6,3mm-Klinke und um 90 Grad drehbare Hörmuscheln) wirken trotz ihrer Leichtigkeit verlässlich und passen sich beim Aufsetzen angenehm an. Klasse finde ich übrigens auch die verwendete Kabellänge von drei Metern. Oftmals wird nämlich die tatsächlich benötigte Länge gerade bei Aufnahmesituationen mit akustischen Instrumenten unterschätzt, da viele Musiker gerne das Kopfhörerkabel hinter den Rücken am Boden entlanglaufen lassen. Somit kann beispielsweise nichts an den Korpus der Akustikgitarre kommen, vibrieren oder stören, während man spielt. Bei diesem Punkt hat Tascam eindeutig mitgedacht, da man nicht zum Arbeiten mit nervigen und zum Teil störanfälligen Verlängerungen verdonnert wird. 

Fotostrecke: 4 Bilder TH-02-Kopfhörer: abklappbare Schalen

Kondensatormikrofone mit Spinnen und kleinen Stativen

Zwei phantomgespeiste TM-80 Kondensatormikrofone aus Metall mit einem Frequenzbereich von 20 – 20000 Hz und fester Nierencharakteristik sind ebenfalls Teil des Bundles. Die Mikros machen, was die Verarbeitung angeht, ebenso wie die Headphones einen überaus stabilen Eindruck. Zwei elastische Aufhängungen sorgen dafür, dass die Aufnahme von Trittschall verhindert wird. So kann etwa der Sänger oder die Sängerin während der Aufnahme durchaus schon mal emotional mit den Füßen auf den Boden stampfen, ohne dass sich dieses dumpfe Geräusch automatisch mit überträgt. Die beiden einfach aufzuklappenden mitgelieferten Miniatur-Tischstative sind eine tolle Idee und Dreingabe für Sprachaufnahmen im Rahmen einer Interviewsituation. Man kann in manchen Situationen auch gleich auf ein weiteres Mikrofonstativ verzichten, indem man zuhause beim Einspielen der Akustikgitarre einfach eines oder sogar beide Mikrofone vor sich auf den Tisch oder das Pult aufstellt. Für die typischen Vocal-Aufnahmen wird man aber ein echtes Stativ bemühen wollen. wird leider oftmals nicht berücksichtigt, dass Kanten und Ecken mit einbezogen werden müssen. 

Fotostrecke: 5 Bilder Zwei identische TM-80-Mikrofone gehören zum Bundle.

Gleich zwei Audioprogramme mit im Bundle

Ach ja, natürlich ist auch ein USB-Kabel im Lieferumfang enthalten, um das Tascam 4×4 Audio Interface mit dem Rechner zu verbinden. Und: Mit den beiden DAWs Sonar X3 LE und Ableton Live Lite 9 bekommt man darüber hinaus gleich zwei unterschiedliche Anwendungen mitgeliefert, mit denen wirklich jede Stilrichtung auf Festplatte gebannt werden kann. Kurzum: das gesamte Package wirkt absolut vertrauenerweckend. Man bekommt Lust, die einzelnen Komponenten anzuschließen, die Hörer aufzusetzen und mit der Arbeit zu beginnen! Bereits jetzt wird deutlich, dass sich das Trackpack 4×4 ideal zum Aufnehmen von Overdubs einer Produktion eignet – oder aber zum Aufzeichnen ganzer Titel, bei denen man nur vier Signale simultan benötigt. Nun bin ich natürlich auch gespannt, wie sich Tascams jüngster Spross in der Praxis schlägt!

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Praxis

Tascam 4×4 Audio Interface: geringes Eigenrauschen

Die vier Ultra-HDDA Mikrofon-Vorverstärker des Audio-Interfaces aus dem Tascam Trackpack-Bundle zeichnen sich durch extrem niedriges Eigenrauschen selbst bei hohen Verstärkungen aus. Das maximale Gain liegt übrigens bei 57 dB, was für ein Audiointerface ok ist.

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24 Bit sollte man natürlich bei Möglichkeit immer einstellen, da die Signale auf diese Weise mehr Headroom und einen höheren Dynamikumfang erhalten. Wirklich schade finde ich allerdings, dass die Phantomspeisung nicht für jeden Eingang separat schaltbar ist. Stattdessen wird diese simultan für alle vier Eingangskanäle zu- und abgeschaltet. Den hochohmigen Eingang für E-Bass und E-Gitarre kann man jedoch für die ersten beiden Inputs autark anwählen. Gänzlich ein- und ausschalten kann man Tascams Audio-Interface tatsächlich nur, indem man den Stecker zieht oder eine Steckerleiste ein- oder ausschaltet. Eine externe Stromversorgung ist leider bei vier Eingängen zwingend nötig, da ein USB-Port nicht ausreicht. 

Audio Samples
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Akustikgitarre mono Akustikgitarre stereo Shaker Bass DI E-Gitarre DI

Der Klang der mit dem Tascam US-4×4 aufgenommenen Signale ist im positiven Sinne neutral und sehr rauscharm. Somit steht einer hochwertigen Aufnahme von Seiten des Interfaces nichts entgegen. 

Soundmäßig muss sich die Kombination nicht verstecken.
Soundmäßig muss sich die Kombination nicht verstecken.

Monitoring praktisch

Lobenswert sind die beiden Kopfhörerausgänge, welche unabhängig vom Pegel des Main Output einstellbar sind. Wie bei vielen Herstellern kann man auch hier die Monitor-Signale durchschleifen und stufenlos mit denen aus dem Rechner mischen. Wer zusätzlich ein MIDI-Keyboard oder einen MIDI-Expander anschließen möchte, wird sich darüber hinaus über die MIDI In- und Out-Buchsen auf der Rückseite freuen. Ferner sind die Kopfhörer-Ausgänge richtig laut und somit wird auch der verrückteste Schlagzeuger mit genug „Dampf auf dem Kessel“ glücklich gemacht! 

Fotostrecke: 6 Bilder Mit den gebotenen Monitoring-Möglichkeiten kommt man sehr weit.

Ich persönlich vermisse keine Mixersoftware, denn ich empfinde das Control Panel der DAW für Parameter wie Sample-Rate und das Monitoring als vollkommen ausreichend. Die Peak-LED dient zum Einpegeln, was einfach, aber effektiv ist! Man kommt im niedrigsten Buffer-Wert bei jeder Recording-Software auf unter 10 ms – das reicht also durchaus, um Spuren mithilfe von Plug-Ins einzuspielen.

Koppeln mit dem Rechner

Beim Anschließen an den Mac benötigte ich keinerlei Treiber. Einfach das USB-Kabel in den Rechner stecken, das Tascam US-4×4 in den Systemeinstellungen ausgewählt – fertig! Vorsichtshalber ging ich aber trotzdem auf die Herstellerseite und habe die aktuelle Firmware runtergeladen, um zu gewährleisten, dass alles auch wirklich stabil funktioniert. In diesem Zusammenhang ein kleiner Tipp: Es wird ja nicht per se automatisch nach Updates für Firmware gesucht oder aufgezeigt, dass gerade wieder einmal etwas Neues verfügbar ist. Zur Sicherheit sollte man daher einfach alle paar Wochen auf der Herstellerseite nach Aktualisierungen schauen. Aber Achtung: Wenn das System erst einmal stabil läuft, neige ich persönlich andererseits dazu, auch über einen längeren Zeitraum nichts zu verändern. Wie sagt man so schön: „Never touch a running system!“  

Beim Anschließen an den PC (Windows 7) hat mich der Rechner nach einem Treiber gefragt, welchen ich dann online an gleicher Stelle wie die Firmware gefunden und ebenfalls heruntergeladen habe. Die Installation verlief zügig und reibungslos. Mit Sonar X3 LE und Abelton Live Lite 9 werden bei diesem Bundle gleich zwei umfangreiche DAWs mitgeliefert, mit denen man komplexe Produktionen jeder Art umsetzen kann. Das US-4×4 kommuniziert sogar durch die Schnittstelle „USB Audio Compliance 2.0“ mit iPads und anderen iOS-Geräten. 

Mikrofone Tascam TM-80

Die beiden Nierencharakteristik-Kondensatormikrofone TM-80 mit Shockmount und Desktop-Ständer ermöglichen den Einsatz für Musik sowie Sprachaufnahmen etwas für Podcasts. Sie können maximal 136 dB SPL bei einem Standard-Frequenzgang von 20 Hz bis 20 kHz weitgehend verzerrungsfrei aufzeichnen. Vor einen maximal aufgerissenen Marshall-Stack oder anderengenerell sehr lauten Schallquellen würde ich die Mikros nicht zwingend platzieren. Jedes andere Einsatzgebiet funktioniert jedoch wunderbar und klingt für meine Ohren äußerst angenehm. Ich hatte nicht das Gefühl, dass irgendein Frequenzbereich angehoben wird oder gar fehlt. Die elastischen, innen gummierten Aufhängungen – auch „Spinne“ genannt – funktionieren vorbildlich. Sie halten die Mikrofone auch kopfüber am Galgenstativ stabil, ohne dass man Gefahr läuft, dass die soliden Teile herausfallen könnten (…was mir leider selbst bei sehr teuren Großmembran-Mikrofonen schon passiert ist!).

Ein ordentliches Mikrofonstativ wäre in vielen Fällen noch eine zusätzliche Anschaffung wert.
Ein ordentliches Mikrofonstativ wäre in vielen Fällen noch eine zusätzliche Anschaffung wert.

Bei Verwendung der Tischstative könnten nach Anwendung angewinkelte XLR-Mikrofonanschlüsse vonnöten sein. Mit den geraden Steckern stehen die TM-80 Mikrofone stets im schrägen Winkel und lassen sich nicht gerade ausrichten. Die mitgelieferten Kabel hätten für meinen Geschmack ruhig etwas länger ausfallen können. 1,8 m klingt erst einmal gut, ist aber im Einsatz durch Tischkanten und Ecken oftmals nicht ausreichend und man läuft Gefahr, sich selbst Stolperfallen zu bauen. 

TH-02-Kopfhörer

Die geschlossenen Kopfhörer klingen ausgewogen und unaufdringlich – vor allem in den Höhen – und lassen sich auch über einen längeren Zeitraum angenehm tragen, ohne Druckstellen zu hinterlassen. Klasse finde ich auch, dass man die Hörmuscheln um 90 Grad drehen kann. Das hilft vielen Musikern, die mit geschlossenen Hörern nicht klarkommen. Ideal ist diese Lösung aber auch bei Interview-Situationen im Radio sowie im DJ-Einsatz, denn hier legt man oft einfach ganz klassisch ein Ohr frei. Vorbildlich ist hier die Kabellänge von drei Metern: Man braucht keine Kopfhörer-Verlängerung und das Kabel stört somit beim Einspielen nicht.

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Fazit

Nice one! Mit diesem Bundle schlägt man gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: Es beinhaltet mit dem Interface, Mikrofonen samt Aufhängungen inklusive Kabeln, Tischstativen, Kopfhörern und gleich zwei DAWs alles, was man als Musiker oder Produzent zum Einspielen von Overdubs oder gar ganzen Titel braucht, bei denen nicht mehr als vier Signale simultan aufgenommen werden. Das ist ideal für Radio- und Interview-Situationen, aber auch viele Musikanwendungen, etwa das Aufnehmen von Drums mit vier Mikrofonen. Die Signale des gut verarbeiteten Tascam US-4×4 klingen insgesamt angesichts des Preises hervorragend und rauschen und verzerren kaum. Das Handling ist einfach und selbsterklärend, sodass noch nicht einmal eine Bedienungsanleitung benötigt wird. Ferner überzeichnen die soliden Mikrofone in keinem Frequenzbereich und die Kopfhörer bestechen mit Qualität, denn sie sind nicht zu höhenlastig und lassen sich auch über einen langen Zeitraum angenehm tragen. Last but not least kann man die Hörmuscheln bequem um 90 Grad drehen, was sie für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche prädestiniert. Insgesamt: Ein rundum gelungenes Bundle nicht nur für den Einsteiger – mit kleinen Einschränkungen, die angesichts des Preises in Ordnung gehen.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • gute Verarbeitung
  • ordentlicher Klang
  • Umfang des Pakets
  • einfaches Handling
  • laute Kopfhörerausgänge
Contra
  • Phantomspeisung nicht für jeden Kanal einzeln schaltbar
  • kein genereller An-/Aus-Schalter für das Interface
  • Mikrofonkabel etwas zu kurz
Artikelbild
Tascam Trackpack 4×4 Test
Für 287,00€ bei
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Features und Spezifikationen
    Tascam US-4×4:
    • 4-Kanal USB 2.0 Audiointerface
    • 24-Bit/96 kHz
    • 4x XLR Mikrofon-Eingang symmetrisch mit Ultra-HDDA-Mikrofonvorverstärker
    • 4x Klinke-Eingang 6.3 mm
    • Eingang 1+2 umschaltbar Line/Mic/Hi-Z thomann Instrument
    • zuschaltbare Phantomspeisung +48 V
    • 4x Line-Ausgang 6.3 mm Klinke symmetrisch
    • 2x Stereo Kopfhörer-Ausgang
    • MIDI I/O
    • latenzfreies Monitoring
    • USB Audio Compliance 2.0 für die Verbindung mit iOS-Geräten
    • Stand Alone Funktion
    • Aluminiumgehäuse
    • für PC/MAC
    • inkl. Sonar X3 LE und Ableton Live Lite 9
    • Maße (B x H x T): 296 × 65 × 160 mm
    • Gewicht: 1,6 kg
    TH-02 Stereo-Kopfhörer:
    • Geschlossene, dynamische Konstruktion
    • zusammenfaltbar für einfachen Transport
    • Hörmuscheln um 90 Grad drehbar
    • Impedanz: 32 Ohm
    • Empfindlichkeit: 98 dB, ± 3 dB
    • Frequenzbereich: 18 – 22000 Hz
    • max. Eingangsleistung: 600 mW
    • Mini-Klinke Stecker 3.5 mm mit Adapter auf 6.3 mm
    • Maße (B x H x T): 180 × 240 × 90 mm
    • Gewicht: 298 g
    TM-80 Kondensatormikrofon:
    • Mikrofonkapsel mit 18 mm-Membran
    • Nierencharakteristik
    • Frequenzbereich: 20 – 20000 Hz
    • Empfindlichkeit: -38 dB, ±2 dB (0 dB = 1 V/Pa bei 1 kHz)
    • benötigt Phantomspeisung
    • max. Schalldruckpegel: 136 dB (1 % THD bei 1 kHz)
    • Maße (B x H x T): 48 x 165 x 48 mm
    • inkl. elastische Aufhängung, Miniatur-Tischstativ und Mikrofonkabel 1,8 m
    • Preis: € 379,– (UVP)
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    Olaf Kliemt sagt:

    #1 - 21.05.2018 um 00:54 Uhr

    0

    vielleicht sollten die ASIO treiber erwaehnt werden, die bei Tascam leider der dealbreaker sind. roundtrip zeiten von mindestens 15ms bei weniger als 8 tracks mit standard VSTs, wenn man ohne aussetzer arbeiten will, sind nicht akzeptabel.

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