VGS Manoa Kaleo K-BS-CE Test

Die Manoa Kaleo K-BS-CE gehört zu den Ukulele-Bässen, einer Gattung, der wir hier auf bonedo sogar schon einen Testmarathon gewidmet haben. Trotzdem sorgen die Mini-Bässe immer noch für Erstaunen und nicht selten weicht einem mitleidigen Grinsen nach den ersten Tönen ein ungläubiges Staunen.

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Ukulele-Bässe erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und so ist die logische Konsequenz, dass viele Hersteller mit den unscheinbaren Tieftönern das Produktsortiment abrunden. Da der Einsatzbereich für diese transportable Bassvariante sehr groß ist, stellen wir euch heute das neue Modell aus der Manoa Serie von VGS Guitars vor.

Details

Erster Eindruck

Im Lieferumfang enthalten ist ein gut gepolstertes Gigbag mit Rucksackgurten und Außentasche, das perfekt auf die Maße des Ukulele-Basses abgestimmt ist. Super, denn auf dem Markt findet man nur eine sehr kleine Auswahl an passenden Taschen für dieses Instrument. Aber Moment mal, ein Bass in dieser Größe? Und dann noch diese dicken, gummiartigen Saiten? Obwohl ich um die inneren Werte von Ukulele-Bässen bestens Bescheid weiß, huscht mir doch jedes Mal aufs Neue ein Lächeln übers Gesicht, wenn ich einen Uke-Bass auspacke. Dass der VGS Manoa Uke-Bass aber ein ernstzunehmendes Instrument ist, offenbart er bereits auf den ersten Blick. Eine saubere Verarbeitung, schöne Hölzer und ein tolles Finish räumen die Zweifel locker aus dem Weg, dass es sich dabei doch nur um ein Spielzeug handeln könnte. Lediglich an den Bohrlöchern für die Saiten in der Brücke und an der Zarge neben dem Vorverstärkersystem finde ich Verarbeitungsrückstände. Ansonsten ist dieses Instrument aber gut verarbeitet und optisch ansprechend.

Fotostrecke: 2 Bilder Sehr praktisch, der Hersteller liefert die VGS Manoa Kaleo K-BS-CE Ukulele gleich im passenden Gigbag,…

Material & Konstruktion

Der Korpus besteht aus Sapelli und ist laminiert. Ein cremefarbenes Binding an den Zargen passt optisch super zu dem rötlich-braunen Holz. Auf der Rückseite befindet sich eine geschraubte Abdeckung, die für den Saitenwechsel sehr hilfreich ist und als pfiffiges Detail schon gleich einen dicken Pluspunkt einheimst. Wenn man die Abdeckung öffnet, kann man im Falle eines Saitenwechsel die Saiten nämlich bequem durch die Brücke fädeln. Ohne diesen Zugang müsste man das irgendwie durch das Schallloch bewerkstelligen, was zur absoluten Geduldsprobe ausarten könnte. 

Fotostrecke: 4 Bilder Die Manoa Bass Ukulele glänzt mit sauberer Verarbeitung, schönen Hölzern und einem tollen Finish.

Der Hals ist ebenfalls aus Sapelli und hat genauso wie der Korpus ein mattes Finish. Auf ihm ist ein Griffbrett aus American Walnut aufgetragen, das 16 Neusilberbünde beherbergt. Die Bundmarkierungen sind auf dem Griffbrett und der Griffbrettseite als Punkte eingearbeitet.
Auf die Kopfplatte ist das VGS-Logo gelasert. Hier finden wir auch vier sehr gut laufende Mechaniken mit einer 1:28 Übersetzung. Die Saiten von Aquila laufen über den Sattel, der mit perfekt eingearbeiteten Sattelkerben aufwartet – er besteht übrigens wie die Stegeinlage aus Nubone-Material. 

Fotostrecke: 5 Bilder Ein Cutaway ermöglicht auch Solo-Ausflüge in den hohen Lagen.

In die kompensierte Stegeinlage ist auch der Tonabnehmer eingebaut. Dieser sendet sein Signal zuerst an den in die Zarge integrierten Preamp. Hier kann man das Signal mittels Dreiband-Equalizer und Volume-Regler bearbeiteten, bevor es an die Zargenbuchse geleitet wird. Dort ist auch das Batteriefach versteckt, das über zwei 3-Volt-Knopfzellen das System mit Strom versorgt. Im eigens von VGS-Guitars entwickelten Preamp ist auch ein Stimmgerät eingebaut. Das Signal wird, wenn das Stimmgerät aktiviert ist, nicht mehr an die Ausgangsbuchse weitergeleitet, sodass man auch auf der Bühne schnell und unauffällig nachstimmen kann. Das Stimmgerät arbeitet übrigens ausgesprochen gut. 

Fotostrecke: 6 Bilder Die Saiten werden nach Entfernen der Abdeckplatte von der Rückseite her eingefädelt.

Mit einer Gesamtlänge von nur 75 cm wird der Manoa Ukulele-Bass zum handlichen Begleiter für alle Bassisten, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Zweirad unterwegs sind. Jetzt muss der Mini-Bass nur noch den Soundcheck und den Test im Handling bestehen, dann gibt es grünes Licht.

Bespielbarkeit

Der Ukulele-Bass ist genau wie ein normaler E-Bass gestimmt. Das Spielgefühl unterscheidet sich allerdings ganz erheblich vom großen Bruder. Mit einer Mensur von 51 cm liegen die Bundstäbchen viel näher aneinander. Und die Sattelbreite ist mit 46 mm deutlich breiter als bei einem normalen J- oder P-Bass. Hier hat man also trotzdem ordentlich was in der Hand, nicht zuletzt auch wegen des großzügigen C-Profils des Halses. Sehr ungewohnt sind natürlich die dicken, gummiartigen Saiten. Um Ausflüge in die hohen Lagen zu gewährleisten, hat das Modell einen Cutaway. Der Hals ist schön gerade und die Saitenlage auf den ersten Blick mit etwas mehr als 4 mm am 12. Bund zu hoch. Man darf dabei aber nicht vergessen, dass wir die Saiten mit sehr wenig Druck auf das Griffbrett bringen und die Saiten aufgrund des geringen Saitenzuges viel Luft zum Schwingen brauchen. Die linke Hand hat sich zwar schnell an das andere Maß gewohnt, die eigentliche Herausforderung, was die Bespielbarkeit angeht, betrifft aber die rechte Hand. Die Saiten zupfen sich ganz anders als die Stahlsaiten eines normalen E-Basses. Hier muss man etwas sanftmütiger zu Werke gehen – eine tolle Herausforderung für jeden Bassisten, da man etwas herumexperimentieren muss, bis man die optimale Spielhaltung draufhat. Die neu gelernte Technik lässt sich dann wiederum in das Spiel mit dem normalen E-Bass integrieren, sodass jeder Bassist vom Uke-Bass profitieren und seinen Horizont erweitern kann. Die Bundkantenenden sind gut gearbeitet und mit dem angenehm zu greifenden matten Finish des Halses fühlt man sich gleich sehr wohl.

Praxis

Aufgrund ihres großen Durchmessers und des niedrigen Saitenzuges schlagen die Saiten beim Spielen sehr schnell auf die Bünde auf. Das sorgt für ein stetes Schnarren, weshalb man den Anschlag etwas milder ausführen und die Saiten näher an der Brücke anzupfen sollte. Die linke Hand kann mit wenig Druck arbeiten, allerdings führt zu wenig Druck ebenfalls zu einem unangenehmen Schnarren der Saiten. Es erfordert also auch für erfahrene Bassisten etwas Eingewöhnung, bis man den Uke-Bass richtig im Griff hat. Belohnt wird man aber mit jede Menge Spielspaß und einem wirklich pfundigen Sound. Eine komplett nebengeräuschfreie Performance ist auf dem Uke-Bass nahezu nicht möglich. Die Saiten produzieren einfach zu schnell ein Schnarren auf einzelnen Bünden.

Wenn man den Preamp einsetzt, kann man dem Mini-Bass ein sehr breites Spektrum an verschiedenen Sounds entlocken, die im Klang eher einem Kontrabass als einem E-Bass ähneln.
Wenn man den Preamp einsetzt, kann man dem Mini-Bass ein sehr breites Spektrum an verschiedenen Sounds entlocken, die im Klang eher einem Kontrabass als einem E-Bass ähneln.

Sound

Der Ukulele Bass kann natürlich auch unverstärkt gespielt werden. Das ist zu Übungszwecken sehr praktisch. Genau wie bei einem E-Bass braucht man aber zum gemeinsamen Musizieren immer einen Verstärker. Am besten sind natürlich Bassverstärker geeignet. Man kann den Ukulele-Bass aber auch über Akustikverstärker oder direkt in das Mischpult einer PA spielen. Wenn man sich der Einstellungen am Preamp bedient, kann man dem Mini-Bass ein sehr breites Spektrum an verschiedenen Sounds entlocken. In jedem Fall ähnelt der Klang eher einem Kontrabass als einem E-Bass. Ein voluminöser Tiefbassbereich, dem man dem Instrument beim bloßen Anblick niemals zutrauen würde, tönt aus den Boxen. Das sorgt auch beim Zuschauer für ungläubiges Staunen. Am besten gefällt mir persönlich der Sound mit der folgenden EQ-Einstellung: Bass auf 3 Uhr, die Mitten auf 11 Uhr und die Höhen auf 11 Uhr. Damit Ihr euch selbst ein Bild von den unterschiedlichen Sounds machen könnt, gibt es ein paar Hörproben mit unterschiedlichen EQ Einstellungen.

Audio Samples
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Amp EQ Flat DI-Box EQ Flat

Hier stehen alle Regler auf 12 Uhr. Die Saiten werden recht gleichmäßig abgenommen. Die G-Saite klingt dabei etwas leiser als die anderen. Diesen Umstand beobachtet man bei Bassukulele häufig, aber bei diesem Modell ist der Lautstärkeunterschied der einzelnen Saiten erfreulich gering.

Audio Samples
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Amp EQ Bassboost DI-Box EQ Bassboost

Nimmt man die Höhen und die Mitten etwas zurück und dreht dafür die Bässe am Preamp etwas weiter auf, bekommt man einen mächtigen Klang mit überraschend viel Tiefbass.

Audio Samples
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Amp EQ Midboost

Sind die Mitten aufgedreht und die Bässe etwas zurückgenommen, bekommt man einen durchsetzungsstarken holzigen Klang. Allerdings werden auch hier die Nebengeräusche, die man beim Spielen produziert, deutlich zutage gefördert.

Fazit

Die Manoa Kaleo K-BS-CE Bass-Ukulele ist die volle Bassladung fürs Handgepäck. Ihre kompakte Form macht sie zum steten Begleiter auf Reisen, auch wenn die Gitarristen wieder einmal den kompletten Platz im Bandbus für sich reklamieren. Der kompakte Bass ist ein echter Eye-Catcher mit überzeugendem Sound und sorgt auf jedem Gig für ungläubiges Staunen. Eine definitive Kaufempfehlung für alle experimentierfreudigen Bassisten. Hier gibt es Tiefbass zum moderaten Preis im Miniaturformat.

Pro

  • amtliche Bass-Sounds
  • großer Spaßfaktor
  • ideales Reiseinstrument

Contra

  • sensible Bespielbarkeit
Die Manoa Kaleo K-BS-CE Bass-Ukulele liefert amtliche Bass-Sounds und bietet einen großen Spaßfaktor.
Die Manoa Kaleo K-BS-CE Bass-Ukulele liefert amtliche Bass-Sounds und bietet einen großen Spaßfaktor.

Technische Spezifikationen

  • Hersteller: VGS
  • Modell: Manoa Kaleo K-BS-CE
  • Bauform: Ukulele-Bass / Bariton
  • Herkunftsland: China
  • Mensur: 51 cm
  • Sattelbreite: 46 mm
  • Griffbrettbreite im 10. Bund: 54 mm
  • Bünde: 16
  • Decke: Sapelli
  • Boden und Zargen: Sapelli
  • Griffbrett: American Walnut
  • Griffbretteinlagen: Punkteinlagen am 5. 7. 10. 12. 15. Bund
  • Brücke: American Walnut
  • Hals und Halsfuß: Sapelli
  • Halsprofil: C
  • Kopfplatte: Sapelli
  • Finish: Matt
  • Sattel: Nubone
  • Stegeinlage: Nubone
  • Mechaniken: schwarz
  • Korpuslänge: 35 cm
  • Korpusbreite oben: 19,5 cm
  • Korpusbreite unten: 26 cm
  • Zargentiefe oben: 7 cm
  • Zargentiefe unten: 8 cm
  • Tonabnehmersystem: VGS UCT-3 Preamp mit 3-Band Equalizer und Stimmgerät
  • Werksbesaitung: Aquila UBass Strings Thundergut
  • Inkl. Tasche
  • Ladenpreis: 333,00 Euro (Januar 2019)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • amtliche Bass-Sounds
  • großer Spaßfaktor
  • ideales Reiseinstrument
Contra
  • sensible Bespielbarkeit
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VGS Manoa Kaleo K-BS-CE Test
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Der Korpus besteht aus Sapelli und ist mit einem cremefarbenen Binding umschlossen.

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