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Yamaha Pocketrak PR7 Test

Yamaha Pocketrak PR7 im Test bei bonedo – Im Vergleichstest der digitalen Aufnahmegeräte wurde auch der Yamaha Pocketrak PR7 einem Review unterzogen.

Der schlanke Mobilrecorder glänzt vielleicht nicht durch umfangreiche Ausstattungsmerkmale, ist dafür aber sehr preiswert. 
Bei günstigen Recording-Geräten wie dem Pocketrak PR7 stellt sich natürlich immer die Frage, ob man mit ihnen professionelle Klangergebnisse erhält und ob es sonst noch Abstriche zu machen gilt. Wer Yamaha kennt, der weiß aber, dass das japanische Unternehmen einen ordentlichen Mindestanspruch an die Qualität hat: Was die drei Stimmgabeln als Logo trägt, steht in jedem Fall für ein gewisses Niveau. Ist der PR7 eine Ausnahme?

Details

Metallgehäuse? Nee. 

Ein Metallgehäuse bietet so manche Vorteile bei tontechnischem Equipment. Ok, es ist schwerer als Plastik, aber es hat bessere Resonanzeigenschaften und überlebt auch ruppigere Behandlung. Aber es ist eben teurer. Und schielt man auf das Preisschild des Yamaha Pocketrak PR7, dann wird deutlich: Es kann kaum anders gehen als mit Plastik. Wir reden hier über ein Aufnahmegerät für schlanke 130 Euro!

XY Stereo Mikrofone

XY mit Kondensatorkapseln

Aus dem Kopf des Yamaha Pocketrak PR7 wachsen zwei Kondensator-Mikrofonkapseln. Dass diese überkreuz liegen, hat die Bewandtnis, dass es sich um das sogenannte XY-Stereoverfahren handelt. Der Winkel ist wie bei vielen Handheld-Recordern fest, sodass der Aufnahmewinkel etwa 90° beträgt. Auch andere Quellen können aufgezeichnet werden, denn der Pocketrak hat eine 3,5mm-Klinkenbuchse für Mikrofon- oder Line-Signale, jeweils stereo. Aufgenommenes verlässt den Yamaha über die Kopfhörerbuchse, den kleinen Lautsprecher oder eben die microSD-Karte. Natürlich kann auch direkt per USB ausgelesen werden, dafür steht eine Mini-B-Buchse zur Verfügung.

Fotostrecke: 3 Bilder Seitlich befindet sich die USB-Buchse

Batterie/Akku: Hält lange

Die notwendige Spannung erhält der kleine Yamaha mit einer AAA-Batterie oder einem entsprechenden Akku. Der Pocketrak zeigt sich aber sehr genügsam: Eine Batterie hält im Aufnahmebetrieb mindestens einen Tag (wenn das Display dunkel bleibt). Interessant: Eine Anschlussmöglichkeit für ein externes Netzteil oder Ladegerät gibt es nicht. 

Formate

Sowohl lineares, nicht reduziertes Audio im WAV-Dateiformat als auch auch WMA- und MP3-Dateien kann der Yamaha-Rekorder erstellen. Letztere mit 16-320 kbps, WMA nur bis 192 kbps. PCM-Audio kann mit 16 oder 24 Bit quantisiert werden und das Audiosignal mit einer Frequenz von 44,1-96 kHz abgetastet werden. Über den Frequenzgang, also die Antwort auf die Frage, welcher Frequenzbereich wie aufgezeichnet werden, schweigt sich das Handbuch des Aufnahmegeräts allerdings aus. 

Bedienelemente des PR7

Bedienelemente

Zur Bedienung des PR7 stehen auf der Vorderseite mehrere Buttons zur Verfügung. Wie üblich, so ist auch beim Yamaha der Play-Button gleichzeitig mit „Enter“ für Menübestätigungen belegt, auch die vier umgebenden Tasten, die Navigationsfunktionen bieten, sollten prinzipiell bekannt sein: Man findet dieses Konzept mittlerweile auf fast jeder TV-Fernbedienung. Umgebend sind Taster für Menüzugang, Markierungspunkte, Rec Set und Rec Level zu finden. Seitlich ist lediglich ein „Hold“-Button gegen versehentliche Betätigung zu finden, kein Power-Switch. In Betrieb setzt man den Pocketrak durch einen langen Druck auf die Stop-/Home-Taste in der Reihe unter dem monochromen LC-Display, die auch Record und Overdub bietet. 

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Praxis

Bedienbarkeit gut

Mit nur 82 Gramm ist der Yamaha Pocketrak PR7 ein wahres Federgewicht – samt Batterie! Das Gehäuse, gut 13 Zentimeter lang, aber nur knapp drei hoch und weniger als fünf breit, ist perfekt in einer Hand zu halten und auch ordentlich ohne die Zuhilfenahme der anderen zu bedienen. Dazu zählt natürlich auch der Zugang zu Parametern der Software. Bei diesem eher Feature-armen Aufnahmegerät muss man sich nicht in die Tiefen eines Betriebssystems stürzen, sondern navigiert schnell und sicher zum jeweiligen Wert. Der Aufnahmescreen zeigt alle wichtigsten Informationen auf einmal, das Meter ist ausreichend gut aufgelöst und recht schnell. Gut.

Einfach und logisch in der Bedienung

Anfällig für Körperschall

Nicht so schön ist, dass das Plastikgehäuse sehr anfällig für die Übertragung von Griff- und Körperschallgeräuschen an die Wandler ist. Bewegt man den PR7 oder schlägt auch nur leicht irgendwo gegen, wird man dieses Geräusch auf der Aufnahme wiederfinden. Dagegen sind alle Mobilrekorder nicht gefeit, aber Yamahas Gerät hebt sich deutlich negativ ab. Schon der Klopftest mit dem Fingerknöchel gegen das Gehäuse ließ das erwarten – schade. 

Ewige Aufnahme

Nimmt man MP3s mit nur 16 kbps und mono auf, ist das Klangergebnis erwartungsgemäß abenteuerlich. Allerdings ist es durchaus angenehm, dass ein deratiger Modus existiert, denn manchmal möchte man schlicht und einfach Audio-Notizen machen, bei denen es anschließend schnurz-piep-egal ist, wie sie klingen, solange man die wesentliche Information gerade noch erkennen kann. Aufnahmedauer in diesem Modus: Ewig. Naja, fast. 

Ein Segen der modernen Technik: Je nach Setting sind enorm lange Aufnahmezeiten möglich.

Klingt nicht so dolle – wie auch

Natürlich ist die Klangqualität in höheren Datenraten, besonders im nicht reduzierten PCM-Format WAV deutlich besser, doch berauschend ist sie wahrlich nicht. Insgesamt hat das mit dem PR7 aufgenommene Signal eine deutlich blecherne Note, was sich besonders an den Hi-Hats und an der Stimme erkennen lässt. Im Vergleich mit deutlich höherwertigen Digitalrekordern ist auch erstaunlich, was das kleine Yamaha-Gerät alles verschluckt, wie unsauber und schwammig Signale werden und wie unnatürlich das Ergebnis klingt. Gut hört man das bei der Atmo-Aufnahme im fränkischen Supermarkt. Bei allen Beispielen lassen sich zudem die leider nur mäßige Schärfe in der Ortung und der schwache Tiefeneindruck erkennen. Was jetzt klingt wie das Todesurteil für den Pocketrak PR7, ist keines: Man darf dabei nicht vergessen, dass das Gerät äußerst preiswert ist und deutlich bessere Ergebnisse an ein Wunder grenzen würden. Yamaha kann es mit Sicherheit besser – nur eben nicht zu diesem günstigen Preis! Die Bandprobe aufnehmen und Geräusche einfangen kann man mit dem PR7 natürlich – und zwar deutlich besser als mit dem Telefon. 

Audio Samples
0:00
Gitarre und Vocals Drums Atmo

Zahlenspielereien

Vor diesem Hintergrund allerdings muss man sich fragen, warum das System mit 96 kHz Samplerate aufwarten kann. Nicht, dass ich hier die generelle Diskussion um die Sinnhaftigkeit hoher Samplerates wieder in Gang bringen möchte, aber der Pocketrak PR7 wäre mit 44,1 kHz sicher keinen Deut schlechter. Aber der Großteil der potenziellen Käufer ist eben auf nackte Zahlen fixiert. „96 ist mehr als 44,1. Dann muss es besser sein.“ Dass deutlich mehr Daten anfallen und weitere Nachteile entstehen, ist ein Fakt, der dem vielleicht auf diesem Gebiet nicht mit allzu tiefem Wissen ausgestatteten Kunden verborgen bleiben wird. 

Die 96 kHz Samplefrequenz können durch die analogen Bauteile nicht ausreichend ausgeschöpft werden.
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Fazit

Um die Frage aus dem Einleitungstext zu beantworten: Nein, der Pocketrak PR7 beschmutzt nicht das Ansehen der Firma Yamaha. Sonderliche Aufwertung erfährt das japanische Technologieunternehmen durch den kleinen Digitalrekorder allerdings auch nicht. Für den Preis ist er ok, doch kann er klanglich und ausstattungsseitig mit den teureren Konkurrenten nicht mithalten. Trotzdem: Das knappe Budget, welches bei Yamaha für die Herstellung eines PR 7 zur Verfügung steht, ist durchaus sinnvoll aufgeteilt: Vom Gehäuse bis zur Software – das ist das, was man für diesen Preis erwarten kann und auch erhält. Ich würde jedem raten, deutlich mehr Geld für ein Gerät dieser Art auszugeben. Wer das nicht kann oder will, für den ist der Pocketrak jedoch eine ordentliche Lösung. 

Unser Fazit:
3 / 5
Pro
  • preiswert
  • handlich, einfache Bedienung
Contra
  • kann mit teureren Geräten klanglich nicht mithalten
Artikelbild
Yamaha Pocketrak PR7 Test
Für 119,00€ bei
Kostet nicht viel, ist klein und leicht, klingt aber nicht berauschend: PR7.
Features und Spezifikationen
  • Maße: 4,7 x 13,2 x 2,8 cm

  • Gewicht: 82 g (ohne Batterien) 

  • Anschlüsse: Miniklinken-Anschluss Mic/Line, Kopfhörer, USB
  • 
Stromversorgung: 1x AAA-Batterie
  • Aufnahmeformate: Wav/Bwf (bis 24 Bit/96 kHz), mp3 (bis 320 kbps)
Speichermedium: microSD/SDHC-Card (bis 32 GB)

  • Zusatzfunktionen: Tuner, Metronom
  • Zubehör: USB-Kabel, WaveLab LE
  • Preis: € 153,- (UVP)
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Kostet nicht viel, ist klein und leicht, klingt aber nicht berauschend: PR7.

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Profilbild von Wahnfried soporatus

Wahnfried soporatus sagt:

#1 - 18.10.2016 um 18:04 Uhr

0

Ich habe dieses Gerät nun seit es käuflich zu erwerben ist. Und nicht ein einziges Mal hat es mich enttäuscht oder in Verlegenheit gebracht. Sowohl Live - Konzertaufnahmen als auch zu Hause in meinem privaten Cave-man Studio will ich manchmal "live" - Aufnahmen, nicht über Cubase und PC. Auch diese Ergebnisse, zumal man sich die Mühe genommen hat, etwas zu experimentieren, haben mich nie enttäuscht, im Gegenteil, ich konnte oft fast nicht glauben, dass dieses zugegebenermaßen strittig attraktive Gerät solche Aufnahmen erzeugt.
Wer also nicht unbedingt die coolste Optik und/oder das angesagteste Outfit braucht, um sich wohl zu fühlen, soll zugreifen. Der Preis ist geradezu sensationell, und die deutschen Manuals/Referenzbuch verrät auch den letzten Trick, von denen durchaus einige vorhanden sind, was erfreulich ist, vor allem in dieser Preisklasse.
Leute, kauft es und freut euch. Oder flucht mich in Grund und Boden, was natürlich ohne Spuren zu hinterlassen mir am A... vorbeigeht.
Das wär's auch schon...

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