Der Markt für elektronisches Drumming ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Die Gründe dafür sind vielfältig, zum einen spielt der Aspekt „Lautstärke vs. Wohnraum“ eine wichtige Rolle, zum anderen wird das Thema „Reproduktion von artifiziellen Sounds auf Bühnen und im Proberaum“ für viele Trommler immer wichtiger. So haben zahlreiche Hersteller aufeinander abgestimmte Komplettlösungen, bestehend aus Drum- und Cymbalpads plus Modul, im Angebot. Darüber hinaus gibt es aber auch Einzellösungen wie Pads in unterschiedlichsten Darreichungsformen, Drum-to-MIDI-Converter, Multipads oder 19 Zoll Sound-Bibliotheken.
Die bis dato im Musikinstrumentenbereich unbekannte japanische Firma ATV, die bisher Wandler für den Videobereich produziert, präsentiert nun mit dem ATV aD5, einem elektronischen Drum-Modul mit dem Anspruch, erstklassige Sample Sounds mit besonders hoher dynamischer Bandbreite zu liefern, ihren ersten Wurf im Bereich Musiktechnologie. Wer jetzt anzweifelt, das dieser Wurf gelingt, dem sei gesagt, dass für das aD5 niemand Geringeres als Ikutaro Kakehashi, Gründer der Firma Roland und 2013 dort ausgeschieden, verantwortlich zeichnet.
Das ATV aD5 folgt einem ungewöhnlichen Konzept: Ganz nach dem Motto „reduce to the max“ wartet das Modul mit lediglich fünf unkomprimierten, akustischen Drumkits auf, die es aber in sich haben sollen. Weiterhin versichert ATV, dass das aD5 kompatibel zu zahlreichen Drumpads der Hersteller Roland, Yamaha und drum-tec ist. Damit stellt ATV eine Verbindung zu zwei führenden Companies (Roland und Yamaha) her, die allerdings beide selbst bereits speziell auf ihre Pads abgestimmte Drum-Module anbieten. Die Sets des deutschen Herstellers drum-tec, welcher sich mit E-Drum-Sets in Akustik-Schlagzeug-Optik einen Namen gemacht hat, wurden bisher meist in Kombination mit Roland-Modulen angeboten. Wieviel Sinn dieses Konzept am Ende macht, wie gut die Sounds und das Spielgefühl sind, wie das aD5 aussieht und wie es sich anfühlt, finden wir nun in unserem bonedo Test heraus.
Details
Hat man das ATV aD5 erstmal aus seinem Karton befreit, stellt man, fest, dass es trotz der relativ kompakten Abmessungen auffallend schwer ist. Optisch wirkt es mit seiner Deckplatte aus gebürstetem Aluminium und dem metallenen schwarzen Unterteil ziemlich edel. Die Gehäuseoberseite ist mit Hilfe vier bündig eingelassener Torq-Schrauben fest mit dem Unterbau verbunden. Ein mittelgroßes Display findet sich mittig und wird beidseitig von je drei grauen Gummiknöpfen umrahmt, deren Aktivität durch einen leuchtenden Streifen angezeigt wird. Vier weitere solcher Druckknöpfe befinden sich unter dem Display und erlauben den Zugriff auf das Menü sowie andere Features des Moduls. Direkt darunter liegen noch zwei weitere Knöpfe mit den Aufschriften „Cancel“ und „OK“ sowie ein doppelt so breiter Button mit der Aufschrift „Home“. Ein beleuchteter Power Button links oben, ein Drehregler zur Einstellung der Gesamtlautstärke rechts oben sowie ein leuchtend umrahmter, etwas größerer Drehregler zum Auswählen von Parametern im Menü runden das Bedienfeld des aD5 ab.
Ein kleines Symbol verrät den schlichten Kopfhörerausgang an der Vorderseite. Bleibt noch der Blick auf die Rückseite des aD5: Zwei Klinkenbuchsen mit der Aufschrift „Output L R“ markieren den Stereoausgang des Moduls, zwei weitere mit der Bezeichnung „Aux 1“ und „Aux 2“ ermöglichen den Anschluss zusätzlicher Drumpads. Die acht Haupt-Pads des E-Drum-Kits werden beim aD5 nicht über einzelne Klinkeneingänge mit dem Modul verbunden, sondern durch ein 25-poliges Multipin-Kabel, welches sich auf der Gegenseite in zehn Klinkenkabel zum Anschluss der Pads aufsplittet. Die Enden dieser Kabel sind beschriftet (Kick, Snare etc.) und entsprechend ihres Einsatzzweckes an den Pads als Mono- oder Stereoklinken vorkonfiguriert. Ein Mini-Klinkeneingang mit der Bezeichnung „Audio In“ erlaubt das Einspeisen von Audio-Playbacks o.ä. ins Modul, ein USB 2.0 Eingang ermöglicht die Verbindung mit einem Computer. Bleiben noch der Anschluss für das mitgelieferte Netzteil (dieses kommt mit unterschiedlichen Steckaufsätzen für Deutschland/Europa, die USA sowie Großbritannien), der bisher laut ATV noch nicht nutzbare Anschluss eines Netzwerkkabels sowie ein Slot für eine SD-Karte (bis max. 32 Gigabyte), welche das Laden weiterer Sounds und Backups möglich macht. Ein ebenfalls im Lieferumfang enthaltener Adapter zur Befestigung des aD5 an einem Mikrofonstativ kommt nun auch direkt zum Einsatz, denn es geht auf in die Praxis!
1/5 Ganz ohne geht es nicht – aber die Kabelpeitsche erleichtert die Verkabelung.
2/5 Mit Hilfe des praktischen Adapters lässt sich das Modul auch an einem Mikroständer befestigen.
3/5 Damit fängt alles an: Auch der weiche Power-Button ist aus Gummi.
4/5 Schaltzentrale: Die Gummi-Buttons zur Navigation durch alle Funktionen.
5/5 Für den nachbarschaftlichen Frieden: Der Kopfhörerausgang an der Vorderseite.
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Praxis
Struktur und Funktionen
Bevor ich nun einfach drauflos spiele, nehme ich mir etwas Zeit, um mich mit der Menü-Struktur und den Funktionen des Moduls vertraut zu machen. Das aD5 kommt mit fünf akustischen Drumkits, deren Namen den Charakter der Sets eindeutig beschreiben: Legacy Jazz, Metal 9000, Real Groove, True Acoustic und Vintage Studio. Hat man ein Kit ausgewählt und drückt „OK“, wird es erfreulich schnell geladen. Von hier aus lassen sich dann die einzelnen Instrumente des Kits wie Kick, Snare etc. anwählen und bearbeiten. Über den “Instrument“-Button links vom Display erhalte ich Zugriff auf Pad-relevante Einstellungen wie „Instrument Assign“, „Level & Pan“ sowie „MIDI“. In diesem Einstellungsbereich gibt es weiterhin noch die Möglichkeit, einzelne Sounds zu bewerten und so eine persönliche Rangliste zu erstellen. Auch ein „Listen“-Button kommt hier zum Vorschein, mit dessen Hilfe sich der zur Zeit angewählte Sound per Knopfdruck und ohne Anschlagen eines Drumpads vorhören lässt. Die verschieden Sounds, die beim aD5 übrigens „Tones“ heißen, sind in Instrumentengruppen organisiert, was beispielsweise die Suche und das Tauschen eines Snaresounds erleichtert, besonders, wenn man später über die SD-Karte weitere Sounds in das Modul lädt. Der rechts vom Display sitzende „Instrument Edit“-Knopf eröffnet die Möglichkeit, dem Instrument einen individuellen Namen zu geben oder die Sounds in Sachen Lautstärke und Panning zu bearbeiten und zu verändern. Das ist alles sehr einfach und logisch, und nach einer kurzen Orientierungsphase lässt sich das Modul intuitiv bedienen.
Um die mitgelieferten und später auch eigens erstellten Kits schnell anwählen zu können, bietet das ATV Brain eine „Best Kit“-Funktion, erreichbar über die Startseite: Insgesamt zwölf Kits können hier, zusammengefasst in Gruppen von je vier Kits, abgelegt und abgerufen werden. Leider verfügt das aD5 weder über einen Fußschalter-Eingang, noch lassen sich Kit-Wechsel per MIDI bewerkstelligen, so dass man jeden Set-Wechsel selbst per Knopfdruck vornehmen muss. Um den Namen, die Gesamtlautstärke und die Gruppenzugehörigkeit eines kompletten Kits zu bearbeiten, nutzt man den „Edit“-Button rechts oben. Neben der Sidestick on/off-Funktion, auf die ich später zu sprechen komme, fehlt nun nur noch der „Menu“-Button rechts unter dem Display: Wird er gedrückt, eröffnen sich die drei Bereiche „Kit“, „Instrument“ und „System“. Unter „Kit“ lässt sich mit dem Unterpunkt „Clone Kit“ ein Schlagzeug kopieren und dann weiter bearbeiten, unter „Kit Group Name“ lässt sich das Set einer von vier vorgegebenen Gruppen ( „Natural“, „Electronic“, „Processed“ und „Others“) zuordnen, und unter „Manage Kit“ lässt sich noch einmal auf eine Liste aller im Modul vorhanden Kits und ihre globalen Parameter zugreifen.
1/5 Alles da: SD-Karten-Slot, Stereoausgänge, USB-Anschluss, ein Audioeingang und zwei weitere Trigger-Eingänge
2/5 Acht Pads durch eine „Peitsche“: Der Multitrigger-Stecker und die Stromversorgung
3/5 Die Klinken-Seiten des Multicore Kabels sind erfreulicherweise bereits beschriftet.
4/5 Alles mit dabei: Kabel, Netzteil, Adapter und die Betriebsanleitung gehören mit zum Lieferumfang.
5/5 Auch beim Unterbau sucht man erfreulicherweise vergeblich nach Plastikteilen.
Das Triggern
Jeder, der sich schon einmal mit E-Drums auseinandergesetzt hat, weiß, dass neben der Frage nach den Sounds vor allem das Spielgefühl und die Genauigkeit des Triggerns die entscheidenden Faktoren sind. Ich habe hier in meinem kleinen Testlabor ein Yamaha Set, dessen Pads zum Teil auf der Liste der kompatiblen Pads stehen, zum Teil auch nicht, darüber hinaus haben die Kollegen der bonedo Redaktion das ATV-Brain im Anschluss auch noch einmal mit offiziell kompatiblen Roland Pads beleuchtet. In beiden Fällen sind die Trigger-Ergebnisse einwandfrei, selbst mit Millenium Pads, die nicht auf der Liste stehen, gibt es keinerlei Probleme.
Beim ersten Anspielen des Legacy Jazz Kits ist, trotz zunächst etwas unausgeglichener Lautstärken, sofort zu hören, dass die Samples von wirklich hoher Qualität sind und sehr schön auf Dynamik reagieren. Die einzelnen Velocity-Stufen werden gut aufgenommen und vermitteln einen durchaus angenehmen und realistischen Output, besonders nach oben hin. Wenn man also richtig reinlangt, bekommt man noch dieses Extra-Quentchen Druck im Sound, ganz so, wie man von einer akustischen Trommel kennt. Dynamik ist aber nicht alles, zu einem realistischen Spielgefühl gehört auch eine idealerweise möglichst geringe Latenz, sprich Zeitspanne zwischen Pad-Anschlag und erklingendem Sound. Beim aD5 liegt der Wert mit vier Millisekunden in einem sehr guten Bereich, verfehlt allerdings den bisher von uns gemessenen Spitzenwert des Roland TD-30 Moduls um eine Millisekunde. In der folgenden Grafik wird die Latenz sichtbar gemacht. Die obere Kurve zeigt den Anschlag auf dem Snarepad, aufgenommen mit einem Shure SM57 Mikrofon, darunter seht ihr, zeitlich verzögert, den ausgelösten Sound, aufgenommen am Modulausgang.
Das erste Kit verwendet laut Display Samples von einem Gretsch Maple Kit in den Größen 18“x14“ Kick, 14“x 5,5“ Snare sowie Toms in den Größen 10“x 8“, 12“x 8“ und 14“x14“. Die Cymbal-Samples kommen aus der HHX Legacy Serie von Sabian. Bei den Drums, die ja ohne jegliche Effekte herausgegeben werden, kommt dennoch ein realistisches, räumliches Gefühl auf, und die recht hoch gestimmten Trommeln klingen schön offen, mit einem angenehmen Sustain. Die Kick lässt sich Jazz-typisch „feathern“, also sehr leise spielen, und ihr Sound verändert sich realitätsgetreu, sobald ich das Pedal etwas kräftiger bediene. Auch die Snare ist schön offen und raschelt ein wenig mit, lautere Akzente werden bis zur Hinzunahme eines Rimshot Sounds schön abgebildet. Das aD5 hat im Kit Modus / Home Screen einen „Sidestick“-Button, der, falls aktiviert, einen Rimclick Sound über die Rim-Zone des Snarepads ausgibt. Der Sidestick Sound dieses Kits ist gekennzeichnet durch ein realistisches Singen, so wie man es von einer hoch gestimmten, jazzy Snare erwartet.
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Legacy Jazz Kit
Das Metal 9000 Kit
Kit Nummer zwei bedient eine gänzlich andere musikalische Zielgruppe: Für dieses Kit kommen große Trommeln aus der 9000er Recording Serie von Yamaha zum Einsatz. Eine 24“ x 18“ Kick, eine Steel Snare in der Größe 14“ x 6,5“ sowie Toms in den Größen 10“ x 8“, 14“ x 10“ und 18“ x 16“. Der entsprechende Beckensatz besteht aus Samples von Zildjian Cymbals aus der A-Custom Projection Serie. Die Kick schmatzt ordentlich, man sieht förmlich ein großes Pinstripe Fell vor dem inneren Auge, aber auch die Toms bringen ordentlich Schmackes hinein, besonders bei maximalen Impact ist das typische Klatschen einer Trommel, die kurz vor dem Überpowern ist, zu hören. Dass der Kessel der Snare aus Stahl ist, ist nicht zu überhören, auch bei diesem Set macht das Mitschwingen des Snareteppichs über die gesamte Bandbreite eine realistische Figur. Der zuschaltbare Rimclick ist sehr trocken, fügt sich aber prima ein. Die Becken, vor allem das Ride, sind ebenfalls eher trocken, sprechen gut an und passen somit auch optimal ins Bild. Ein schönes, druckvolles Kit für die lauteren Momente.
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Metal 9000 Kit
Das Real Groove Kit
Dieses Kit ist etwas breiter aufgestellt, wenn es um den Allround-Faktor geht, ein Groove Kit eben. Kick (22“ x 16“) und Toms (10“ x 9“, 12“ x 10“ und 16“ x 16“) bedienen sich eines Slingerland Radio King Sets, die Aluminium-Snare in der Größe 14“ x 6“ kommt aus dem Hause Noble & Cooley. Die Kick ist schön trocken, klingt nach weißem einlagigen Fell mit deutlicher Dämpfung. Hier fällt ein recht extremer, holzig-heftiger Sound auf, hat man das absolut obere Ende der Dynamikbandbreite erreicht. Bis dorthin ist die Entwicklung aber sehr natürlich. Die Toms machen auch bei diesem Kit über den gesamten Lautstärkebereich richtig Spaß, von leise bis Schmatzen wird auch hier alles ziemlich gut abgebildet. Mein Liebling in diesem Set ist allerdings die N&C Snare, die schon sehr nah dran ist an diesem Snare-Gefühl, das wir alle so lieben: Ton, Bauch, mitsingend und dabei immer offen und rund. Rimshots fügen sich fließend ein, der Sidestick Sound ist prima, wenngleich für meinen Geschmack relativ „scharf“, aber es ist ja auch keine Holz-Snare. Was mir inzwischen allerdings – bei allen Kits – auffällt, ist, dass es beim Spielen dichter Patterns in unregelmäßigen Abständen zu kleinen Aussetzern und Knacksern kommt, und damit meine ich nicht Trigger -, sondern eher „Prozessor- Verschlucker.“ Es lässt sich leider nicht wirklich genau reproduzieren, aber es kommt immer mal wieder vor und wirkt ein bisschen so, als sei das Modul ab und an mal überfordert mit der Verarbeitung all der Informationen. Die Crashes am Real Groove Kit kommen übrigens aus der Sabian Vault Serie, Hi-Hat und Ride aus der Zildjian A Custom Reihe. Das Ride mit seinem weichen Ausdruck passt für meinen Geschmack besonders gut zu diesen Drums.
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Real Groove Kit
Das True Acoustic Kit
Kit Nummer 4 basiert auf Mahagony Toms (10“ x 8“, 13“ x 9“, 16“ x 16“) aus dem Hause Ludwig, die Snare in der Größe 14“ x 5“ ist ein Brass-Modell, ebenfalls von Ludwig. Eine Ausnahme stellt die Bass Drum dar, eine 22“ x 15“ grosse Kick von Canopus, was ich zumindest aus dem Kürzel CN Maple schließe. Alle Becken kommen von Zildjian, New Beat Hats, Medium Thin Crashes und Ride. Einerseits gefällt mir an diesem Kit gut, dass es eine andere Klangfarbe einbringt, andererseits fällt es für mich qualitativ ein wenig ab. Besonders Kick und kleines Rack Tom verfügen zwar über den für alle Kits des aD5 typischen großen Dynamikumfang, nur klingen diese beiden „Tones“ einfach etwas weniger ausgewogen. Das ist zweifelsfrei Geschmacksache, und die anderen beiden Toms und die Snare gleichen dies auch wieder aus. Die Ludwig Messing-Snare wird auch hier wunderbar abgebildet, der Rimclick ist wiederum recht scharf, aber schön durchsetzungsfähig. Bei den Becken gibt es auch bei diesem Kit nichts zu klagen.
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True Acoustic Kit
Das Vintage Studio Kit
Zu guter Letzt spendiert ATV uns mit dem fünften Kit noch ein Setup mit dem allseits so beliebten Vintage-Charakter im Namen. Für dieses Kit wurden die Trommeln bzw. ihre Samples aus unterschiedlichen Ecken zusammengetragen: Die Toms in den Größen 10“ x 9“, 12“ x 10“ und 16“ x 16“ kommen erneut von einem Slingerland Radio King Set, die Kick wohl aus dem Hause Canopus – ein Birch-Modell in der Größe 22“ x 16“ – ,und die Snare trägt die ATV-interne Bezeichnung „MD Maple“ 14“ x 5“, deren Bedeutung sich mir leider nicht erschließt. An ihr gefällt mir der Rimclick besonders gut, der Fell-Sound hingegen wirkt etwas blutleer, besonders im Vergleich zu den zuvor betrachteten Instrumenten. Die Bass Drum ist vielseitig einsetzbar, verfügt auch hier über einen großen Dynamikbereich und besticht vor allem durch angenehme Neutralität. Die Radio King Toms klingen sehr schön, mit vollem Ton und sattem Punch, aber auch filigran, wenn leiser angespielt. Sabian ist beim Vintage Studio Kit die Marke der Wahl , wenn es um Cymbals geht: Die Crashes kommen erneut aus der HHX Legacy Serie, Hi-Hat und Ride aus der HHX Groove Serie, sprechen gut an und harmonieren ideal mit den Drums. Alles in allem ein schönes Set, wenn auch nicht allzu typisch für ein Kit mit dieser Bezeichnung.
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Vintage Studio Kit
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Fazit
Das aD5 von ATV ist ein hochwertig verarbeitetes E-Drum-Modul, dessen vergleichsweise wenige, unkomprimierte Sounds von ungewöhnlich hoher Qualität sind und einen sehr großen Dynamikbereich abdecken. Das sorgt für ein besonders realistisches Spielgefühl bei der Reproduktion akustischer Drumsounds. Dass das ATV über keinerlei Effekte oder Tuning-Möglichkeiten verfügt, mag den ein oder anderen Interessenten stören, nicht zuletzt auch wegen des doch recht üppigen Anschaffungspreises, andererseits unterstreicht dies aber aber auch das Konzept der Konzentration auf das Wesentliche.
Die Trigger-Eigenschaften des aD5 sind mit ihrer geringen Latenz und Akkuratesse als sehr gut zu bezeichnen, besonders, wenn man über mit dem Modul kompatible Drumpads verfügt. Allerdings scheint das aD5 zum aktuellen Zeitpunkt (Firmware Version 1.0.3) noch ein paar Instabilitäten in der Signalausgabe bzw. -verarbeitung zu haben, Stichwort „sporadische Knackser“. Das Fehlen eines Fußschalter-Eingangs zum Umschalten der Drumkits und eines internen Metronoms/Clicks deutet eine zumindest nicht hundertprozentige Bühnentauglichkeit an und positioniert das aD5 mehr in Richtung „Edel-Akustik-Sound-Bibliothek“ für das fest installierte Set zuhause. Somit ist das ATV zu diesem Preis wohl vor allem für finanziell gut aufgestellte Puristen und Akustik-Sound-Gourmets mit einem Hang zum Zweit-Brain interessant.
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
Sehr gute Verarbeitung
Hochwertige Multilayer-Sounds
Ungewöhnlich hohe Dynamik-Bandbreite
Schnelle Ladezeiten
Gute Triggering-Eigenschaften
SD Karten Slot zur Einspeisung eigener Sounds (bis 32 GB)
Contra
Wenig Features für die Bühne (Fussschalter, Metronom)
Sporadische Aussetzer und Knackser (Firmware Version 1.0.3)
Dieses Modul hat keinerlei Effekte und ermöglicht so auch keine Nachbearbeitung der Sounds- wie kann es dann sein, das es auch KEINE Einzelausgänge hat? Was soll man so mit dem Teil? Es ist aus diesem Grund weder bühnen- noch studiotauglich, aber vom Preis her auch ganz bestimmt KEIN Anfängermodul! Da hat Mr. "Roland-san" aber mal richtig voll in die besagte gegriffen, denn so hat das doch keinen Zweck. Warum schafft es keine Firma, das perfekte Sample-Edrummodul zu bauen, obwohl jeder halbwegs versierte Edrummer es sofort und innerhalb von ca. 2min genau spezifizieren kann: - 12-14 Eingänge, um auch Gadgets wie Splashes, Cowbells usw. realisieren zu können - Keine Kabelpeitsche, sondern für jeden Eingang separate Buchsen - Mindestens Einzelausgänge für BD, SD, HH, 4xTT und 2-3x Overhead - Zu Toontrack oder BFD kompatibles Sampleformat - Ausreichend Sample-RAM (hier erfüllt) - Zu Roland Hardware kompatibel (hier erfüllt) - Einfache Menueführung mit genug Tasten und Potis OHNE zig Menueebenen, "mehr" ist hier auch mehr! - Kein externes Steckernetzteil - integriertes Stativmount, damit man das Modul zum Transport in eine halbwegs handliche Tasche, Case o.ä. packen kann, OHNE jedesmal die Halterung abschrauben zu müssen. - gute Beleuchtung der Tasten (Night-Design) für BühneneinsatzDas sind nur die wesentlichen Eckparameter, die hier wahrscheinlich 95% aller Edrummer sofort unterschreiben würden, aber anscheinend nie bis zu den Konstrukteuren der Module durchgedrungen sind: Dieses Modul kann einiges, das 2Box kann ein paar andere, aber keines kann alles!Mein persönliches Fazit: Schade eigentlich, das auch hier wieder "5min vor`m Klo in die Hose gebrummt" wurde- dieses Teil hätte es nun wirklich mal sein können!
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Wolle sagt:
#1 - 25.08.2017 um 13:17 Uhr
Dieses Modul hat keinerlei Effekte und ermöglicht so auch keine Nachbearbeitung der Sounds- wie kann es dann sein, das es auch KEINE Einzelausgänge hat? Was soll man so mit dem Teil? Es ist aus diesem Grund weder bühnen- noch studiotauglich, aber vom Preis her auch ganz bestimmt KEIN Anfängermodul! Da hat Mr. "Roland-san" aber mal richtig voll in die besagte gegriffen, denn so hat das doch keinen Zweck.
Warum schafft es keine Firma, das perfekte Sample-Edrummodul zu bauen, obwohl jeder halbwegs versierte Edrummer es sofort und innerhalb von ca. 2min genau spezifizieren kann:
- 12-14 Eingänge, um auch Gadgets wie Splashes, Cowbells usw. realisieren zu können
- Keine Kabelpeitsche, sondern für jeden Eingang separate Buchsen
- Mindestens Einzelausgänge für BD, SD, HH, 4xTT und 2-3x Overhead
- Zu Toontrack oder BFD kompatibles Sampleformat
- Ausreichend Sample-RAM (hier erfüllt)
- Zu Roland Hardware kompatibel (hier erfüllt)
- Einfache Menueführung mit genug Tasten und Potis OHNE zig Menueebenen, "mehr" ist hier auch mehr!
- Kein externes Steckernetzteil
- integriertes Stativmount, damit man das Modul zum Transport in eine halbwegs handliche Tasche, Case o.ä. packen kann, OHNE jedesmal die Halterung abschrauben zu müssen.
- gute Beleuchtung der Tasten (Night-Design) für BühneneinsatzDas sind nur die wesentlichen Eckparameter, die hier wahrscheinlich 95% aller Edrummer sofort unterschreiben würden, aber anscheinend nie bis zu den Konstrukteuren der Module durchgedrungen sind: Dieses Modul kann einiges, das 2Box kann ein paar andere, aber keines kann alles!Mein persönliches Fazit: Schade eigentlich, das auch hier wieder "5min vor`m Klo in die Hose gebrummt" wurde- dieses Teil hätte es nun wirklich mal sein können!