Ganz egal, an welchem Punkt deiner Laufbahn als Tieftöner du gerade bist – ein praktischer Basscombo (auch: “Bass Combo” oder “Bass-Combo”) ist ein idealer Begleiter während deiner gesamten Karriere! Ein Combo-Verstärker für Bass vereint die Verstärker-Einheit und die Lautsprecherbox auf praktisch-platzsparende Weise in demselben Gehäuse, sodass stets eine gute Transportfähigkeit garantiert ist! Das Angebot an verschiedenen Basscombos in den Shops ist allerdings riesig, sodass man hier schnell den Überblick verlieren kann und viel Zeit investieren muss, bis man den passenden Basscombo für seine Bedürfnisse und das eigene Budget findet. Damit die Suche nicht zum Frust wird, geben wir dir hier einen Überblick über verschiedene Angebote einiger Hersteller (inkl. zahlreicher Klangbeispiele) sowie viele hilfreiche Tipps zum Thema “Basscombo kaufen”!

- Checkliste für den Kauf eines Basscombos
- Basscombo – History
- Was für Basscombo-Arten gibt es?
- ▶ Basscombos zum Üben
- ▶ Basscombos der mittleren Leistungsklasse
- ▶ Erweiterbare leistungsstarke Basscombos für den flexiblen Einsatz
- Gibt es passende Zusatzboxen für Basscombos?
- Welche Lautsprecherbestückung sollte mein Basscombo haben?
- Basscombos – der große Audio-Direktvergleich
- Audiovergleich: Übe-Basscombos (max. 50 Watt)
- Audiovergleich: Basscombos der mittleren Leistungsklasse (50 bis 150 Watt)
- Audiovergleich: Band- und bühnentaugliche Basscombos (200 bis 500 Watt)
- Alle Soundfiles untereinander zum Direktvergleich
- Video aller Basscombos mit D.I.-Ausgang
- Basscombo-Empfehlungen der Redaktion
Checkliste für den Kauf eines Basscombos
Gleich zu Beginn dieses Artikels präsentieren wir dir eine hilfreiche Checkliste. Die darauf enthaltenen Fragen solltest du vor dem Kauf eines Basscombos klären. Hilfestellungen zur Klärung sämtlicher Punkte liefert dir dieser Artikel. Letztlich entscheiden aber natürlich stets dein Geschmack und deine Bedürfnisse – sowie natürlich auch der Geldbeutel!
- Für welchen Einsatzzweck benötige ich den Basscombo?
- Wie viel Leistung ist nötig?
- Wie wichtig ist der Transportfaktor?
- Welche Lautsprecherbestückung passt zu meinen Stil/Sound?
- Benötige ich zusätzliche Features, wie etwa Effekte oder ein integriertes Stimmgerät?
- Muss der Basscombo mit einer Zusatzbox erweiterbar sein?
- Passt der Basscombo in mein Budget?
Basscombo – History
Ampeg B15 Fliptop und die Folgen
Drehen wir das Rad der Geschichte zunächst ein wenig zurück. Der Basscombo-Verstärker ist nämlich keine Erfindung der neueren Zeit, denn tatsächlich handelte es sich schon bei einem der ersten speziell für den E-Bass gebauten Verstärker um eine praktische Combo-Lösung! Die Rede ist vom legendären Ampeg Portaflex B15 Fliptop-Basscombo, welcher 1960 auf den Markt kam und der auch heute noch gerne von Bassisten für Aufnahmen in Studio verwendet wird. Der mit einem 15-Zoll-Lautsprecher bestückte Vollröhrenverstärker wurde ursprünglich für moderat und unverzerrt spielende Jazz-Bassisten entwickelt. Für den Einsatz im Rock’n’Roll-Zirkus war der Combo natürlich zu klein und zu schwach.
>>>Auch interessant: Dies sind die 10 wichtigsten Bassverstärker-Modelle aller Zeiten!<<<

Die neue Generation: Class-D-Basscombos mit Neodym-Magneten
Eine wirkliche Revolution für die Entwicklung von Basscomos stellte schließlich die Erfindung der Class-D-Verstärkertechnik und die Verwendung von Neodym-Magneten bei Lautsprechern dar. Mit der Kombination aus digitalen Endstufenmodulen mit kleinen Schaltnetzteilen und leichten Neodym-Lausprechern lassen sich heutzutage problemlos transportfreundliche Basscombos in sämtlichen Leistungsklassen und mit den unterschiedlichsten Lautsprecherausstattungen konstruieren.
Im Programm von Bassausrüstern wie z.B. Markbass, Warwick, Eich oder TC Electronic findet man deshalb eine große Vielfalt an Basskombo-Modellen, angefangen bei extrem kleinen Übecombos bis hin zu leistungsstarken und zum Teil auch erweiterbaren Modellen für den professionellen Einsatz.
Was für Basscombo-Arten gibt es?
Grob unterscheidet man drei Arten von Basscombo-Verstärkern. Die Grenzen sind keineswegs starr, sondern mitunter fließend:
- Übe-Basscombos für den Heim-Einsatz mit rudimentärer Leistung und Ausstattung
- Mittelklasse-Basscombos mit etwas gehobener Leistung und Ausstattung
- Hochwertige Basscombos mit Vollausstattung, mit denen auch professionelle Proben und Gigs problemlos zu bestreiten sind
▶ Basscombos zum Üben
Handliche Basscombos für das heimische Üben bieten in der Regel Leistungswerte von 5-50 Watt und sind mit kleinen Lautsprechern – je nach Größe zwischen 5 und 10 Zoll – ausgestattet. Die meisten Übe-Basscombos bieten eine einfache Klangregelung, Anschlüsse für MP3-Spieler und einen Kopfhörer und ggf. einige Zusatzfeatures, wie beispielsweise ein eingebautes Stimmgerät oder einen simplen Drum-Computer. Wer seinen Bass also hauptsächlich alleine zu Hause spielt, ist mit einem Basscombo dieser Art bestens bedient.

▶ Basscombos der mittleren Leistungsklasse
Wenn du ab und zu andere Instrumentalisten oder Sänger begleiten willst oder kleine Gigs mit akustischen Besetzungen hast, empfiehlt sich ein Basscombo in der mittleren Leistungsklasse. Hersteller wie EBS, Warwick, Orange oder Fender bieten derartige Modelle mit Leistungswerten von zirka 50 – 200 Watt an. Bestückt sind diese kompakten Basscombos meistens mit einem 10-Zöller, einem 12-Zöller, oder einem 15-Zöller. Viele Modelle besitzen für die Abbildung des Höhenbereiches zusätzlich einen Tweeter, der im Idealfall regelbar sein sollte.
Möglichkeiten zum Anschluss einer Zusatzbox bieten Mittelklasse-Basscombos zumeist nicht, man muss also mit der vorhandene Lautsprecherbestückung leben. In der Ausstattung mit zusätzlichen Features weichen die Angebote der verschiedenen Hersteller zum Teil stark voneinander ab. Die Basscombos des dänischen Herstellers tc electronic etwa bieten zum Beispiel ein eingebautes Stimmgerät und zusätzliche Effekte, welche mithilfe des eigenen Smartphones ausgetauscht werden können.
Andere Hersteller, wie beispielsweise Eich oder Markbass, konzentrieren sich mehr auf das Wesentliche und statten ihre Basscombos mit sehr flexiblen und qualitativ hochwertigen Equalizern aus. Hier sollte man also vor dem Kauf unbedingt überlegen, welche Features für einen unverzichtbar sind!

▶ Erweiterbare leistungsstarke Basscombos für den flexiblen Einsatz
Der Markt hält selbstverständlich auch kräftige Basscombos mit Leistungswerten von 200 Watt und mehr bereit. Diese Combos können mit einer Zusatzbox zu einem erwachsenen Bass-Stack ausgebaut werden. Der Basscombo alleine dient dann beispielsweise zum Üben zu Hause, für Proben oder auch für kleinere Auftritte, und wenn einmal größere Gigs anstehen, wird einfach eine Zusatzbox angeschlossen, sodass der Verstärker seine volle Leistung auf die Straße bringen kann.

Gibt es passende Zusatzboxen für Basscombos?
Natürlich, prinzipiell kann jede Box an jeden Zusatzbox-kompatiblen Basscombo angeschlossen werden. Es können sogar Produkte verschiedener Hersteller munter kombiniert werden – zu beachten sind hierbei jedoch unbedingt passende Ohm- und Wattzahlen!
Generell dürfte auf diesem Gebiet die italienische Firma Markbass mit ihrem riesigen Portfolio derzeit wohl am besten aufgestellt sein. Die Company hat für alle erweiterbaren Basscombos passende Zusatzboxen mit 10-, 12- oder 15-Zoll-Lautsprechern im Programm. Aber auch andere Hersteller, wie etwa Eich, Phil Jones oder Hartke, bieten selbstverständlich Erweiterungsboxen an, die zur Lautsprecherkonfiguration und zur Optik verschiedener Basscombos passen.
Welche Lautsprecherbestückung sollte mein Basscombo haben?
Viele Basscombo-Modelle in der mittleren Leistungklasse sind bereits in Ausführungen mit unterschiedlichen Lautsprecherbestückungen erhältlich. Beim Kauf stellt sich die Frage, welche Konfiguration am besten zu den eigenen Bedürfnissen passt.
1.) 10-Zoll-Basscombo: Für viele Zwecke schon ausreichend!
Wer einen sehr kompakten Basscombo sucht, sollte Modelle in Betracht ziehen, welche mit nur einem Lautsprecher und eventuell einem zusätzlichem Hochtöner ausgestattet sind. Basscombos mit einem 10-Zöller liefern prinzipiell einen sehr ausgewogenen und kompakten Sound und eignen sich ausgezeichnet zum Üben in den eigenen vier Wänden oder für moderate Proben mit (akustischen) Bands.
2.) 12-Zoll-Basscombos: beliebter Allrounder!
Die beliebteste Ausstattung bei Kompakt-Basscombos ist heutzutage der 12-Zöller! Dieser Allrounder liefert schon deutlich mehr Volumen als ein Zehnzöller und klingt in Regel etwas runder und mittiger. Mit guten 12-Zoll-Combos der mittleren Leistungklasse kann man durchaus schon kleine Clubgigs bestreiten. Auch für Proben und zum Üben reicht das Klangvolumen natürlich auf jeden Fall aus.
3.) 15-Zoll-Basscombos: Wenn es richtig fett klingen soll
Manche Hersteller, darunter Ampeg, Gallien Krüger oder Markbass, bieten ihre Basscombos auch mit großen 15-Zöllern an. Diese Basscombos sind meist auch etwas größer gebaut und klingen schon alleine durch das zusätzliche Gehäusevolumen fetter. Zudem liefert ein 15-Zöller natürlich deutlich mehr Tiefbässe und -mitten als ein kleinerer Lautsprecher! Für Bassisten, die eher auf fette Vintage-artige Sounds stehen, ist ein 15-Zoll-Basscombo deshalb eine ausgezeichnete Wahl!
4.) Basscombos mit zwei Lautsprechern
Basscombos, die zwei Lautsprecher an Bord haben, sind logischerweise zumeist deutlich größer und auch schwerer als Vertreter mit nur einem Speaker. Durch die größere Membranfläche und das zusätzliche Gehäusevolumen klingen diese Modelle allerdings auch sehr erwachsen und können ein erstaunlich solides Fundament liefern!
Wer zu Gunsten einer besseren Bandtauglichkeit Kompromisse beim Transportfaktor machen kann, sollte sich deshalb ruhig für einen Basscombo mit zwei Lautsprechern sowie einem Hochtöner entscheiden. Eine Konfiguration mit zwei 10-Zöllern produziert eher knackige, ausgewogenere Sounds, während ein Combo mit zwei 12-Zöllern in der Regel etwas wärmer und voller klingen wird.
Basscombos – der große Audio-Direktvergleich
Wir haben von allen 16 hier vorgestellten Basscombos dieselben drei Klangbeispiele aufgenommen. Um die bestmögliche Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurden diese vorher auf den TC Electronic Wiretap Recorder aufgenommen, um menschliche Schwankungen in Anschlagsstärke etc. aus dem Spiel zu nehmen.
In den unteren Preisklassen verfügen die Basscombos noch nicht über einen D.I. Out, hier hörst du daher nur das Raummikrofon. Bei den Basscombos, welche einen D.I. Out bieten, besteht das Signal aus 50% D.I. und 50% Raummikrofon. Die EQ-Sektion aller Combos ist “flat” – alle Regler also in Nullstellung.
Audiovergleich: Übe-Basscombos (max. 50 Watt)
1.) Harley Benton HBW35

2.) Fender Rumble 25

3.) Warwick BC40

4.) Hartke HD25
Hier geht’s zum ausführlichen Testbericht!

5.) Eden EC10

Basscombos der mittleren Leistungsklasse, ca. 50 bis 150 Watt
1.) Fender Rumble 100

2.) Orange Crush Bass 100
Hier geht’s zum ausführlichen Testbericht!

3.) Warwick BC150

4.) EBS Session 60
Hier geht’s zum ausführlichen Testbericht!

Audiovergleich: Band- und bühnentaugliche Basscombos (200 bis 500 Watt)
1.) Peavey Max 300
Hier geht’s zu einem ausführlichen Testbericht des kleinen Bruders: dem Peavey Max 250!

2.) Ampeg BA-210 V2
Hier geht’s zum ausführlichen Testbericht!

3.) Fender Rumble 500
Hier geht’s zum ausführlichen Testbericht!

4.) Hartke Kickback 15

5.) Markbass Mini CMD 121P LM3
Hier geht’s zum ausführlichen Testbericht!

6.) Eich Amplification BC212

7.) Markbass CMD 102P LM3
Hier geht’s zum ausführlichen Testbericht!

Alle Basscombo-Soundfiles untereinander zum Direktvergleich
Zur besseren Vergleichbarkeit findet ihr hier alle Klangbeispiele sämtlicher Basscombo-Testkandidaten untereinander.
Beispiel-Bassgroove 1
Beispiel-Bassgroove 2
Beispiel-Bassgroove 3
Video aller acht Basscombos mit D.I.-Ausgang
In diesem abschließenden Video aus unserem bonedo YouTube-Basskanal präsentiere ich die acht Basscombos aus diesem Test, welche auch über einen D.I.-Ausgang verfügen.
Basscombo-Empfehlungen der Redaktion
Wir sind ganz ehrlich: Viel falsch machen kann man mit keinem der hier genannten Basscombo-Kandidaten – vorausgesetzt, man hält sich an die für sie vorgesehenen Einsatzgebiete! Außerdem eine gute Nachricht: Es werden für sämtliche Testcombos, gemessen an ihrem Konzept, Leistungsausrichtung, Verarbeitungsqualität etc., recht faire bzw. angemessene Preise aufgerunfen.
Vor dem Kauf empfehlen wir dir insofern zum einen das Beachten der Checkliste zu Beginn dieses Artikels, sowie natürlich das Ausprobieren am besten gleich mehrerer Produkte im Musikgeschäft deines Vertrauens zum Zweck eines fairen direkten Vergleichs.
Dennoch sind uns zwei Basscombos besonders ins Auge gestochen, die sich aufgrund der Gesamtkombination aus Sound, Preis, Gehäusemaße, Gewicht und genereller Verarbeitungsqualität im Gros der hier untersuchten Basscombos besonders hervortun:
Ich hoffe, dieser Artikel wird dir bei der Auswahl des richtigen Basscombos behilflich sein und wünsche dir viel Spaß beim Grooven!
Christoph Kadner sagt:
#1 - 28.03.2021 um 10:50 Uhr
Ganz ehrlich: ich bin von dem Artikel ein bißchen enttäuscht. Ich habe selbst vier Combos (2x tc electronic, Orange Crush Bass 100, Fender Rumble 30) im Einsatz und kann die grundsätzlichen Aussagen zur Combo-Auswahl voll unterstreichen. ABER: "nur" ein paar Sound-Samples im Vergleich einzustellen, ist in meinen Augen zu wenig. Eine Kurzvorstellung der einzelnen Kandidaten (gerade bei denen, für die es keinen Test gibt) und/oder eine Vergleichstabelle mit den wichtigsten Details zu Leistung, Ausstattung, Größe und Gewicht - Kriterien, die alle im "allgemeinen" Teil angesprochen werden -, wäre(n) als zusätzliches Hilfsmittel echt angeraten.
Außerdem fehlen mir einiige Kandidaten, z.B. tc electronic oder Gallien Krueger (die z.B. AKTIIVE Zusatzboxen anbieten). Daher mein Vorschlag: ergänzt doch das Ganze zumindest um eine Kurzvorstellung plus Daten der einzelnen Combos und macht daraus einen Testmarathon.
xxxXXXxxx sagt:
#2 - 25.10.2022 um 21:59 Uhr
Wann sind aus den guten alten Übungsverstärkern/-amps eigentlich Übe-Amps geworden? Der Käse ist mir das erste mal bei YouTube untergekommen und verbreitet sich wie ein Virus. In schriftlichen Medien erwarte ich normalerweise eine korrekte deutsche Wortbildung. Hat man jetzt auch Übe-Leiter im Sport? Rette-Hubschrauber, Meine-Freiheit, Bilde-Einrichtung wäre ein ähnliches Gebastel. Ich bin verwirrt.