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D’Addario XSE 1046 Test

Mit der D’Addario XS-Serie holt der amerikanische Saitenschmied und Marktführer zum neuen Streich im Bereich der beschichteten Premiumsaiten aus. Ganz neu ist das Thema für den Traditionshersteller D’Addario mit Sitz in Farmingdale/Long Island nicht, erschien doch vor einigen Jahren bereits die EXP-Serie, die dann von der XT-Reihe abgelöst wurde. Das Problem ist bekannt: Handelsübliche Metallsaiten büßen bereits nach kurzer Zeit aufgrund von Fingerschweiß und Korrosion ihre Spritzigkeit ein, was in einem dumpferen und matten Sound resultiert.

D’Addario XSE 1046 Test

Eine simple und pragmatische Lösung, um den Abnutzungserscheinungen entgegenzutreten, scheint demnach eine Beschichtung zu sein, auf die seit den späten 90er-Jahren auch einige Hersteller setzten. Aber ganz so einfach, wie das klingen mag, gestaltet es sich wohl doch nicht. Viele Gitarristen bemängelten bald den matten Sound von “coated strings”, das ungewohnte Spielgefühl, die Kurzlebigkeit des Coatings oder aber das “Ausfransen” desselben. Hier verspricht D’Addario mit der XS-Serie entgegenzuhalten, und daher wollen wir die neuen Saiten mal ordentlich in Schwingung versetzen. Da bei umwickelten Saite auch der Langzeittest im Vordergrund stehen muss, wird es hier mit etwas Zeitabstand Updates geben!

Die D’Addario XS-Saiten sind vorerst nur für E-Gitarren mit Nickel Plated Steel, für Akustikgitarren in Phosphorbronze (APB), für 12-Saiter und Mandolinen erhältlich und werden satzweise verkauft. 7- oder 8-Saiter-Sätze werden momentan noch nicht angeboten, aber wer D’Addario kennt, weiß, dass der Hersteller auf die Stimme des Volkes hört, wenn sich die Nachfrage entsprechend einstellen sollte. Auch sind die XS-Saiten noch nicht als Einzelsaiten im Verkauf. Da sich die Diskantsaiten jedoch, wie wir später noch sehen werden, aus dem XT-Satz speisen, die wiederum einzeln erhältlich sind, gibt es für die G-, B- und e-Saite eine kundenfreundliche Lösung.

D’Addario XSE 1046 Test
Fotostrecke: 4 Bilder Der D’Addario XS-Satz kommt in einem weißen Karton, in dem sich neben den Saiten noch ein Sticker der Company befindet.

Die XS-Electric Strings sind in folgenden Stärken erhältlich:

Super Light009-042
Super Light Top/Regular Bottom009-046
Regular Light010-046
Light Top/Heavy Bottom010-052
Medium011-049

Material und Beschaffenheit von Kern- und Wickeldraht

Die D’Addario XS Saiten besitzen für die Basssaiten einen sechseckigen Stahlkern aus hauseigener Herstellung, wie er seit den 80ern zum Standard bei Gitarrensaiten geworden ist. Als Material kommt, wie schon bei den NYXL-Saiten, “New York High Carbon Steel” zum Einsatz. Der Name rührt daher, dass diese Stahlvariante bereits bei den Drahtseilen der Brooklyn Bridge in New York Verwendung fand und für Flexibilität, Stabilität und Langlebigkeit steht. Übrigens wird diese Legierung neben den XS- und NYXL-Saiten auch bei den XT-Saiten eingesetzt. Für den Wickeldraht bediente man sich ebenfalls dem NYXL-Stahl, der jedoch vernickelt wurde. Setzte man in den Anfangsjahren der Saitenentwicklung noch auf pure Nickelsaiten, die keine so ausgeprägte Wirkung auf das Magnetfeld der Tonabnehmer besitzen und dadurch leiser wirken, so hat sich im Laufe der Jahre die Nickel-Steel-Variante doch stärker durchgesetzt, die mit höherem Output, Brillanz und Wärme punktet.

Fotostrecke: 7 Bilder Die Saiten kommen paarweise aus der Verpackung.

Coating

Die Geschichte des Coatings hat bei D’Addario verschiedene Entwicklungsschritte hinter sich gebracht und einiges an Forschungsarbeit verschlungen. Begonnen hat die Historie mit den EXP-Saiten, die dann von der XT-Serie abgelöst wurden. Bei dieser kam eine Dispersionsbeschichtung zum Einsatz, die lediglich um den Wicklungsdraht erfolgte. Das heißt, dass Letzterer zunächst beschichtet und der versiegelte Draht erst anschließend um den Kern gesponnen wurde. Bei der XS-Serie handelt es sich jedoch um eine Filmbeschichtung, wie sie auch bei Elixir-Saiten anzutreffen ist. Sie umhüllt die komplette Saite, wodurch auch die Zwischenräume gut geschützt werden und sich keine Ablagerungen in den Rillen bilden können.

Allerdings ist die XS-Beschichtung nicht einfach nur eine 1:1 Kopie des ausgelaufenen Elixir-Patents, sondern laut D’Addario eine Weiterentwicklung, die jedoch von Herstellerseite nicht genauer spezifiziert wird. Interessanterweise sehen sich die XS- und Nanoweb-Beschichtung unter dem Mikroskop tatsächlich extrem ähnlich, aber da D’Addario sicherlich zu den innovativsten Saitenherstellern gehört, ist davon auszugehen, dass hier diverse Modifikationen sowohl an der Saite selbst als auch an der Beschichtung vollzogen wurden. Diese besteht, wie auch bei Elixir, aus Polytetrafluorethylen (ePTFE), allerdings entspricht ihre Dicke laut Hersteller nur etwa dem Zehntel eines menschlichen Haares. Polytetrafluorethylen besticht durch hohe Strapazierfähigkeit, UV-Beständigkeit, einem weicheren Spielgefühl mit weniger Griffgeräuschen und soll in unserem Fall auch das “Ausfransen” der Beschichtung verhindern. Da die ePTFE-Membran an den Diskantsaiten nicht haftet, weicht man dort auf die bewährte Dispersionsversiegelung der XT-Serie aus. Kurz gesagt: Die XS-Serie liefert die neue Technologie lediglich für die Basssaiten bzw. Saiten mit Wickeldraht und kombiniert den Satz mit der XT-Technologie für die G-, B- und e-Saite. Als groben Richtwert nennt der Hersteller, dass umwickelte XT-Saiten ca. 3-4 mal und XS-Saiten ca. 7-8 Mal länger leben als unbeschichtete Sätze.

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Profilbild von Derpston Garvey

Derpston Garvey sagt:

#1 - 26.05.2022 um 14:09 Uhr

2

ich hatte früher auch EXP gespielt für eine weile, und habe auch die xt-serie ausprobiert. das problem bei beiden waren nie die umwickelten saiten, sondern die diskantsaiten, die kaum länger halten als normale saiten. ich habe anscheinend echt bösen handschweiss, bei mir hat ein set XTs etwa eine woche gehalten bevor die diskantsaiten schwarz und rauh waren. im kontrast dazu habe ich auf meiner strat einen satz elixir optiweb der mehr als ein jahr alt ist und immer noch glänzt. alle schreiben immer über die beschichtung auf den umwickelten saiten, aber elxir ist auf einem anderen planeten was die diskantsaiten angeht.

    Profilbild von Haiko (Bonedo)

    Haiko (Bonedo) sagt:

    #1.1 - 26.09.2022 um 13:43 Uhr

    0

    Danke für den Kommentar! Zum Zeitpunkt des ersten Artikel-Updates waren hier tatsächlich noch keine Veränderungen zu bemerken. Wir haben mit drei Monaten Abstand allerdings einen weiteren Test gemacht, dessen Ergebnis ihr im frischen Update lesen könnt!

    Antwort auf #1 von Derpston Garvey

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    Profilbild von Wolfgang Paulin

    Wolfgang Paulin sagt:

    #1.2 - 24.03.2023 um 21:45 Uhr

    0

    Muss ich dir völlig recht geben!

    Antwort auf #1 von Derpston Garvey

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Profilbild von Jens Heidenstecker

Jens Heidenstecker sagt:

#2 - 03.07.2022 um 22:45 Uhr

0

Ich habe die gleichen Erfahrungen wie der Nutzer Derpston Garvey mit den XS Saiten in der Stärke 09-42 gemacht. Der Klang und die Bespielbarkeit sind ein Traum. Doch die nicht ummantelten Saiten sind von meinem Handschweiß, trotz Händewaschen vor dem Spielen und Abwischen der Saiten nach dem Spielen, nach einer Nutzung auf oft bespielten Stellen dunkel und stumpf geworden. Im Gegensatz zu unbeschichteten Saiten kann man dann noch nicht einmal Saitenreiniger nutzen, da man damit die komplette Beschichtung der Saite entfernt. Ich hatte es auch nicht mit einem Plagiat zu tun, denn ich habe die verrostete G Saite zu D Addario gesendet und dafür Ersatz erhalten. Aber das selbe Ergebnis. Die Beschichtung der nicht ummantelten Saiten ist bei der Konkurrenz von Elixir haltbarer und bildet vergleichbaren Verschleiß erst nach Wochen. Leider muss man dafür Einschränkungen bei Klang und Sustain hinnehmen.

    Profilbild von Haiko (Bonedo)

    Haiko (Bonedo) sagt:

    #2.1 - 26.09.2022 um 13:43 Uhr

    1

    Danke für den Kommentar! Zum Zeitpunkt des ersten Artikel-Updates waren hier tatsächlich noch keine Veränderungen zu bemerken. Wir haben mit drei Monaten Abstand allerdings einen weiteren Test gemacht, dessen Ergebnis ihr im frischen Update lesen könnt!

    Antwort auf #2 von Jens Heidenstecker

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