Die besten Drop-D-Riffs für E-Bass

Vor allem im Rock & Heavy-Bereich sind Drop-Stimmungen heutzutage eher der Standard als die Ausnahme – mittlerweile dominiert bei vielen Bands sogar Drop-C das harmonische Geschehen! Tiefergestimmte Riffs entwickeln eine ungeheure Power und machen deshab enorm viel Spaß. In diesem Bass-Workshop wollen wir eine Reise in Sachen Drop-D-Stimmung unternehmen und uns zehn coole Bassriffs zu Gemüte führen, die ich für euch grob nach ihrem Schwierigkeitsgrad geordnet habe. Natürlich gibt es mittlerweile unzählige Riffs dieser Art, und zahlreiche Bands (z. B. Tool oder Muse) haben jede Menge Drop-D-Material in ihrem Repertoire. Ich wollte aber von jeder Band lediglich ein Beispiel bringen und habe daher Bassgrooves aus den unterschiedlichsten Bereichen herausgesucht. Und siehe da: Dabei wurde ich sogar in dem einen oder anderen Pop-Song fündig, wo man dieses Tuning eigentlich so gar nicht vermutet hätte!

In diesem Artikel erlernst du die coolsten Drop-D-Riffs für E-Bass (Bild: Bild: Shutterstock / Aleksangel)
Inhalte
  1. Was bedeutet Drop Tuning?
  2. Wie erreicht man ein Drop Tuning?
  3. Kauftipps für Hipshot D-Tuner
  4. Drop-D-Riffs für E-Bass – Workshopteil

Was bedeutet Drop Tuning?

Wörtlich übersetzt bedeutet “to drop” fallen oder fallenlassen. Auf den Bass oder die Gitarre übertragen heißt dies, dass bei einem Drop Tuning eine oder mehrere Saiten tiefer gestimmt werden. Im Falle von “Drop D” werden die tiefen E-Saiten des Basses und der Gitarren einen Ganzton tiefer auf den Ton D “fallen gelassen”.

Bei der Standard-Stimmung von E-A-D-G ist “Drop D” die am häufigste anzutreffende Variante. Mittlerweile ist aber auch z. B. das Drop-C-Tuning sehr beliebt. Hier ist das komplette Instrument bereits einen Ganzton tiefer gestimmt (D-G-C-F), und die tiefste Saite wird dann abermals von D auf den Ton C “gedropt”. Die Stimmung eines Basses stewa lautet folglich C-G-C-F. Denkbar sind aber natürlich auch noch jede Menge andere Stimmungen, die vom traditionellen E-A-D-G abweichen.

Timmy C. (Rage Against The Machine, Audioslave ...)
Meister der ultraschweren Drop-D-Bassriffs: Timmy C. von Rage Against The Machine!
Quelle: www.youtube.com/watch?v=0jaB1j_kYrg

Wie erreicht man ein Drop Tuning?

Drop Tunings erreicht man durch das herkömmliche händische Herunterstimmen (Herunterkurbeln) aller oder bestimmter Saiten des Instrumentes. Vor allem beim schnellen Wechsel zwischen herkömmlichen Tunings und Drop Tunings kann das mitunter schon recht stressig werden. Eine große Hilfe stellt da der sogenannte Bass Xtender (auch als “D Tuner” bekannt) dar, den es für Bässe und Gitarren von der US-Firma Hipshot zu kaufen gibt.

Auch interessant: Die besten Basslines der Red Hot Chili Peppers!
Auch interessant: Die besten Basslines der Red Hot Chili Peppers!
Play-Alike Flea (Part 1) – Bass Workshop

Über einen kleinen Mini-Hebel wird hier die gesamte Mechanik um ein zuvor eingestelltes Intervall heruntergestimmt. Der Name “D Tuner” verrät es bereits: Traditionell wird bei dem Hebel ein Ganzton eingestellt, sodass man die Leersaite E ganz einfach und sogar während des Spiels auf D herunterstimmen kann. Es sind aber auch andere Intervalle denkbar, z. B. nur ein Halbton (E-Saite auf Es) etc.

Inzwischen gibt es sogar Auführungen mit sogenannten “Double Levers”. Hier ermöglichen zwei unterschiedliche Rasterstellungen des Hebels sogar das Verstimmen um zwei Intervalle, also z. B. die E-Saite auf D oder C – und das ganz praktisch und sogar während des Spiels!

Kauftipps für Hipshot D-Tuner

Hier eine kleine Auswahl an interessanten Produkten (Affiliate-Links):

Music Man Stingray mit D-Tuner
D-Tuner an einem Music Man Stingray Bass: Dieses praktische Tool ermöglicht das blitzschnelle Umstimmen selbst in kleinen Pausen im Song und mit etwas Übung sogar während des Spiels! (Bild: Lars Lehmann)

Drop-D-Riffs für E-Bass – Workshopteil

So, nun aber zu den Riffs bzw. Basslines dieses Workshops. Ein Video aller hier vorgestellter Riffs sowie alle erforderlichen Noten und TABs habe ich euch weiter unten in diesem Workshop verlinkt.

1.) Pink Floyd: “Another Brick In The Wall Pt. II”

Auch Roger Waters wusste um die Wirkung eines tiefen D! Dies demonstriert er mit seinem ersten langen Ton im Klassiker “Another Brick In The Wall Part II”. Danach geht es in diese sparsame aber wirkungsvolle Bassline.

Auch interessant: So stimmst du deinen E-Bass richtig!
Auch interessant: So stimmst du deinen E-Bass richtig!
Bass stimmen mit und ohne Stimmgerät

2.) Tool: “7empest”

Die US-amerikanische Progrock-Band Tool aus Los Angeles benutzt Drop D quasi als ihr “Default Setting”. Entsprechend hoch ist der Anteil an Songs aus dieser Kategorie, den Tool in ihrem Repertoire führen. Das Hauptriff von Bassist Justin Chancellor zum Tool-Song “7empest” gehört für mich zu den wirkungsvollsten – und ist gleichzeitig noch vergleichsweise entspannt spielbar.

3.) Muse: “Hyper Music”

Ebenfalls eine nicht endende Fundgrube für Drop-D-Riffs ist die britische Kultband Muse mit Chris Wholstenholme am E-Bass. (Hier gibt es einen ausführlichen Workshop zu diesem Song!)

4.) King’s X: “Groovemachine”

Bei King’s X sind herkömmliche Stimmungen eher die Ausnahme. Bassist und Lead-Vokalist Dug Pinnick hat seinen Bässe meist auf Drop D oder Drop C#. Der Opener zum Album “Tapehead” ist ein cooles Beispiel, genau genommen sind wir zwar noch mal einen Halbton tiefer, aber zum einen haben es die drei Rocker verdient, hier genannt zu werden, und zum anderen ist dieses Riff schlicht und einfach genial!

Auch interessant: Die besten Bassgrooves für Studio und Jam Sessions!
Auch interessant: Die besten Bassgrooves für Studio und Jam Sessions!
Funk Bass Patterns, die (fast) immer passen

5.) Simply Red: “Something Got Me Started”

Huch, Drop D in einem Pop- und Soul-Kontext??? Simply Red machen es möglich! Und siehe da: Dieser legendäre Hit der im Jahre 1984 von Sänger Mick Hucknall gegründeten britischen Popband beinhaltet sogar eine kleine Slap-Einlage!

6.) Billy Talent: “Devil In A Midnight Mass”

Einer von zahlreichen Drop-D-Riffs der kanadischen Rockband aus Ontario. Auch bei Billy Talent gäbe es noch unzählige andere Song-Kandidaten im Drop-D-Tuning – also ruhig mal im Back-Katalog der Band stöbern. Voel SPaß mit dieser Bassline von ihrem Tieftöner Jonathan Gallant.

7.) Rage Against The Machine: “Killing In The Name Of”

Für mich nicht weniger als DAS Drop-D-Riff überhaupt, Punkt! Wenige Debütalben oder Alben überhaupt besitzen auch nur annähernd eine derartige Durchschlagskraft wie der Erstling von Rage Against The Machine mit Tim Commerford am Bass! (Hier gibt es einen ausführlichen Workshop zu diesem Song!)

Auch interessant: Das sind die besten Riffs von Rage Against The Machine!
Auch interessant: Das sind die besten Riffs von Rage Against The Machine!
Play-Alike Tim Commerford (Timmy C.) – Bass-Workshop

8.) Rammstein: “Engel”

Rammstein sind einer der bekanntesten Exportschlager aus Deutschland und haben seit vielen Jahren weltweiten Erfolg! Im Jahr 1994 gegründet, füllen die Berliner mit ihrem Bassisten und Sandberg-Fan Oliver Riedel sogar in den USA die Stadien. Mit dem Song “Engel” schaffte die Band ihren Durchbruch – und passenderweise beinhaltet der Track sogar ein Knaller-Riff in Drop D!

9.) Audioslave: “Show Me How To Live”

Da ist er wieder: Tim Commerford alias Timmy C. – seines Zeichens “Bassgott der mächtigsten Bassriffs – mit seinen Kumpels von Rage Against The Machine, allerdings dieses Mal mit dem legendären und leider viel zu früh verstorbenen Chris Cornell an den Vocals.

10.) Soundgarden: “Spoonman”

Für viele Fans gilt Soundgardens Album “Superunknown” als DAS Grunge-Album schlechthin. Auch hier haben wir wieder Chris Cornell an den Vocals, diesmal allerdings Ben Shepherd am Bass. Der Titel “Spoonman” ist ein würdiger Abschluss unseres Workshops – und steht dazu noch in einem ungeraden 7/4-Takt.

Drop-D-Riffs: Video, Noten & TABs aller Workshop-Beispiele

Nachfolgend findet ihr hier noch ein Video sowie die Noten und TABS zu allen Beispielen:

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Bis zum nächsten Mal,
euer Thomas Meinlschmidt

Hot or Not
?
drop d riffs für bass

Wie heiß findest Du diesen Artikel?

Kommentieren
Profilbild von Ben

Ben sagt:

#1 - 09.05.2022 um 10:01 Uhr

0

Kleine Anmerkung: Billy Talent sind Kanadier und keine Amis

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Für dich ausgesucht
Vergleichstest Bass-Saiten: Stainless Steel vs. Nickel Plated Steel
Feature

Stainless Steel vs. Nickel: 11 renommierte Nickel- und Stahlsaiten-Sets für E-Bass im großen Direktvergleich!

Vergleichstest Bass-Saiten: Stainless Steel vs. Nickel Plated Steel Artikelbild

Stainless Steel oder Nickel - welche Bass-Saiten passen am besten zu meinem Stil? Aller exotischen Hölzer, handgewickelten Pickups und ausgefuchsten Bass-Elektroniken zum Trotz sind es am Ende immer noch die Bass-Saiten, mit denen wir als Spieler in Kontakt und in Interaktion mit unserem Instrument treten. Auch die zum Einsatz kommenden Effektgeräte, Instrumentenkabel sowie der Basscombo oder der Bassverstärker und die Bassboxen können noch so gut sein - bei den Saiten liegt der Anfang eines gesunden Basstons! Daher kommt der Wahl der dicken Drähte auch eine enorm wichtige Bedeutung zu. Darüber hinaus beruht die Entstehung des Tons auf dem physikalischen Prinzip der Induktion - sodass auch das Material, aus dem unsere Saiten bestehen, einen wichtigen Einfluss auf unseren Sound hat. In erster Linie ist jedoch entscheidend, wie sich die Bass-Saiten individuell anfühlen und ob sie auf unser Spiel so reagieren, wie wir es uns das wünschen - und ob sie uns eine entsprechende Rückmeldung geben, die uns Sicherheit in unserem Spiel verleiht. Eine Saite unterstützt uns also letztlich im Idealfall ganz allgemein in unserem gesamten musikalischen Wirken!

Die besten Bass Riffs in Tabs und Noten – King’s X: „Dogman“
Workshop

Der Track "Dogman" steht exemplarisch für die enorme Power und Energie des texanischen Trios King's X. Wir präsentieren euch den Song mit seinen brettharten Riffs!

Die besten Bass Riffs in Tabs und Noten – King’s X: „Dogman“ Artikelbild

Ich kenne zwei Gruppen von Musikliebhaber:innen: Eine, die die Band King's X (noch) nicht kennen und eine andere, welche King's X in tief empfundener Bewunderung verehren! Ich gehörte lange Zeit der ersten Sorte an, nach dem Hören von zwei Takten des Songs "Dogman" allerdings unmittelbar zur zweiten. Viele Jahre und viele King's-X-CDs später besitzt diese Musik für mich immer noch einen ganz besonderen Reiz. Das ungewöhnliche Trio aus Texas liefert seit über 40 Jahren eine beeindruckende Mischung aus hartem Rock, eingängigen Hooks, tollem Satzgesang und intelligenten Lyrics fernab des üblichen Chart-Einheitsbreis. Leider hatte die Band nie den kommerziellen Erfolg, den man ihr wünschen würde, und stand deshalb schon mehrfach vor dem finanziellen Aus. Das ist wohl bedauerlicherweise der hohe Preis für solch kompromisslose künstlerische Authentizität!

Rock Bass Patterns, die (fast) immer passen
Bass / Workshop

Standard-Bassgrooves bilden das rhythmische Rückgrat zahlreicher Hits. In diesem Workshop findet ihr bekannte Rockbass-Grooves, die auch als Grundlagen für eure eigenen Ideen fungieren können.

Rock Bass Patterns, die (fast) immer passen Artikelbild

In diesem Workshop möchten wir euch einige Rockgrooves vorstellen, die sich über die Jahrzehnte zu echten Archetypen des Bassspiels in der Rockmusik entwickelt haben. Diese Standard-Grooves fanden und finden in vielen Stücken immer wieder Verwendung ‑ entweder in ihrer ursprünglichen Form oder in einer der zahlreichen Varianten. Alle Bassisten sollten diese Grooves in ihrem "bassistischen Repertoire" haben, denn sie werden vor allem aus einem bestimmten Grund derart häufig verwendet: sie funktionieren! Zudem können diese Standard-Bassgrooves eine hervorragende Basis sein, auf der sich neue Ideen und Konzepte entwickeln - etwa beim Schreiben eigener Songs oder auf einer spontanen Session. Und auch im Falle einer kreativen Blockade sind diese Archetypen hilfreich, um einen Startpunkt zu bilden.

Bonedo YouTube
  • Teaser: Darkglass vs. Trondheim Audio!
  • Darkglass Overdrives vs. Trondheim Audio SkarBassOne
  • AWESOME Multi FX pedal: Zoom MS60B+ #shorts #bass #zoom #multifx #zoomms60b+