Die Gretch Trommel im Namen von Mark Schulmann:
Es ist eine alte Tradition der Menschheit, mehr oder weniger verdienten Mitbürgern Ehre zu erweisen, indem man Dinge nach ihnen benennt. Von der Kaiser-Augustus-Gedächtnis-Kloake im antiken Rom bis zum Fritz-Walter-Stadion werden wir buchstäblich an jeder Straßenecke an die Ikonen ihrer Zeit erinnert. Das hat zumeist für die Namensgeber keinen praktischen Nutzen, denn vielfach erfolgt die Ehrung erst nach ihrem Ableben. Wenn ein Schlagzeuger eine nach ihm benannte Trommel bekommt, geschieht das hingegen eigentlich immer zu Lebzeiten und ist nicht nur ein Zeichen der Ehrerbietung durch den Hersteller, sondern bedeutet auch ein willkommenes Marketing für beide Seiten.
Ungeachtet möglicher wirtschaftlicher Interessen dürfte sich Herr Schulman extrem geschmeichelt fühlen, denn seine Signature Trommel stammt aus einer der angesehensten und sagenumwobensten Manufakturen überhaupt. Verdient hat er sich diese Auszeichnung durch jahrzehntelanges, solides Betrommeln grosser Stars wie Cher, Billy Idol, Sheryl Crow oder zuletzt Pink. Nun gilt es also herauszufinden, ob diese Snare den Namen Schulman und Gretsch tatsächlich die beabsichtigte Ehre erweist. Vorhang auf (oder besser noch: Karton auf), Trommelwirbel, und alle: bum bum bum bum …die Snare…bum bum bum…die Deinen Namen trägt…(zur allseits beliebten Melodie von DJ Ötzis grösstem Hit).
DETAILS
Der Kessel besteht aus neun Lagen Ahorn und hat eine Stärke von 8,6 Millimetern. Zur optischen Auflockerung wurden mittig zwei etwa ein Zentimeter breite, parallel verlaufende Einlagen aus dunklem Bubingaholz eingearbeitet. Abschliessend wurde die Aussenseite mit Klarlack versiegelt. Die Innenseite ist mit silbergrauer Farbe gestrichen und weckt Erinnerungen an die legendären Trommeln der “Round Badge”-Ära. Absolut sauber ist die 45°-Kesselgratung ausgeführt, das Snarebed auf der Bottomseite ist 25 Zentimeter breit und hat eine maximale Tiefe von 2,5 Millimetern. Mit jeweils acht Spannschrauben sind die klassischen Gußspannreifen an den durchgehenden Böckchen befestigt. Diese sind fein abgerundet und mit jeweils drei kleinen Kerben in der Wölbung verziert.
Die Teppichabhebung besteht aus Strainer mit seitlicher Hebelmechanik und Butt-End, der Hebel rastet über der geriffelten Stellschraube ein. Die relativ starren Kunststoffbänder des extrem breiten, 42-spiraligen Snareteppichs können unter Zuhilfenahme eines handelsüblichen Stimmschlüssels befestigt werden. Der Teppich ist fast zehn Zentimeter breit und seine Stahlspiralen sind sauber an den kupfernen Endplatten verlötet. Alle Hardwareteile sind durch schwarze Gummiunterlagen vom Kessel entkoppelt. Inmitten des großen, eckigen Badges, welches den Firmenschriftzug und die Signatur des Namensgebers trägt, befindet sich das genietete Luftloch.
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Als Schlagfell wurde ein „Genera G1 Coated“ von Evans aufgezogen, während die Unterseite mit einem „Hazy 300“ desselben Herstellers versehen wurde. Abschließend wäre noch zu erwähnen, dass Gretsch die Signature-Snare in Taiwan fertigt, was sich weder im verwendeten Material noch in der Qualität der Verarbeitung irgendwie negativ bemerkbar macht. Vielmehr war es wohl nur so möglich, dem Wunsch des Künstlers gerecht zu werden, eine hochwertige Snare zu einem für jedermann erschwinglichen Preis herzustellen.