Inline-Amp Kaufberater: Die besten Mic-Booster für dynamische & Ribbon-Mikrofone

Es gibt eine etwas exotisch wirkende Gerätegattung: „Inline Amps“, auch „Inline-Preamps“, „Mic Booster“oder „Mic Activator“genannt. Diese kleinen Verstärker sind keine normalen Mikrofon-Vorverstärker, sondern sind für spezielle Anwendungen gedacht. Wenn du dich fragst „Was ist ein Inline-Amp?“, „Wofür benötigt man ihn?“ und „Welchen Inline-Amp soll ich kaufen?“, dann ist dieser Kaufberater genau richtig für dich. Hier gibt es Tipps, Erklärungen, Hinweise, Abwendungsbeispiele, Links zu unseren Testberichten und Kauftipps.

Inline-Amps, Mic-Booster: Kaufberatung

Mic Booster für Eilige: Kaufempfehlungen

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Was sind Mic Booster? Wie funktionieren sie?

Ein Mic Booster oder Inline-Amp verstärkt leise Mikrofone wie Ribbon- oder dynamische Mics zwischen Mikrofon und Preamp, bevor der eigentliche Vorverstärker das Signal verarbeitet. Die Stromversorgung erfolgt meist über Phantomspeisung (48 V) vom Interface oder Preamp. FET- oder Transistor-Schaltungen heben den ansonsten zur Verstärkung zu geringen Pegel an. So sorgt ein Mic Booster für potenziell sauberes, rauscharmes Signal.

Wichtigste Indikation für den Kauf eines Inline-Amps

Ein schwaches Signal, das mit einem Mikrofon mit geringem Output abgenommen und mit einem Preamp mit wenig Gain aufgenommen werden soll: Hier solltest du in den meisten Fällen einen Inline-Amp nutzen. Ansonsten handelst du dir klangliche und technische Nachteile ein, etwa erhöhtes Rauschen, oft schwachere Wiedergabe der Dynamik, ein flaches und farbloses Signal. Allerdings müssen nicht alle diese Dinge zusammentreffen, damit die Verwendung eines Inline-Amps sinnvoll sein kann.

Typische schwache Signale sind zum Beispiel:

  • leise Stimmen
  • manche akustische Instrumente
  • piano gespielte Instrumente
  • viele Signale bei großer Entfernung, Ambience/Room

Schwache Mikrofone sind solche mit geringer Sensitivity: 

  • fast alle Tauchspulenmikrofone (dynamische Mikrofone), besonders z.B. Shure SM7B
  • fast alle passiven Bändchenmikrofone (sind auch dynamisch!), ganz besonders Coles 4038

Preamps mit geringem Gain:

  • fast alle bus-powered Audio-Interfaces mit eingebauten Preamps
  • viele andere Audio-Interfaces, z.B. Merging Technologies HAPI
  • einfachere, preiswertere Mischpulte
  • seltener externe Preamps
  • manche Vintage-Mikrofonvorverstärker, z.B. Sitral-Kassetten (haben selbst keine Phantomspeisung)

Das bedeutet nicht, dass die genannten Produkte schlecht wären – es beschwert sich ja auch niemand, dass Wien nicht am Meer ist und in die meisten Sportwagen kein Wocheneinkauf passt. Es bedeutet nur, dass manche Kombinationen ungünstig sind.

Es gibt auch Mikrofone, die eine geringe Sensitivity besitzen, aber dennoch die Phantomspeisung benötigen, etwa das Josephson C715 oder das Sony C-38B.

Weitere Gründe für die Nutzung von Inline-Amps

Manche Amps zeigen ihre klanglichen Vorteile erst bei etwas höheren Pegeln. Das gilt besonders dann, wenn Übertrager und Röhren im Spiel sind. Hier würdest du einen Inline-Amp also aus klangästhetischen Gründen einsetzen. Und manche Inline-Verstärker besitzen einen leichten Eigenklang, der durchaus vorteilhaft sein kann.

Einem schwachen Signal kann auf einem langen Weg durch ein Kupferkabel mehr zustoßen als einem schwächeren. Vor allem dann, wenn der Weg für ein Multicore mit anderen Signalen durch den Kabelkanal von Aufnahmeraum bis zum Preamp in der Regie lang ist, können Einstreuungen sehr relevant werden – gerade durch Digitalsignale, Stromkabel und dergleichen. Hier ist ist sinnvoll, wenn du die Signale durch einen Inline-Amp im Aufnahmeraum entsprechend rüstest.

Gibt es Nachteile bei der Nutzung von Inline-Amps?

Prinzilpiell ist es für ein Signal besser, wenn es möglichst wenig „Stationen“ hat. Damit ist nicht nur gemeint, dass ein Inline-Amp ein zusätzlicher Verstärker ist, sondern alleine, dass es noch Verbindungen gibt, an Steckern/Buchsen, ja selbst Lötstellen. High-End-HiFi-Freaks machen daraus gerne eine Wissenschaft. Einerseits kann man sagen, dass es sich bei einem einzelnen Mikrofonsignal wohl kaum bemerkbar macht im letztlichen Produk, andererseits macht Kleinvieh auch Mist. Wenn man hier abwägt, gewinnt ber meistens der Inline-Amp gegen das sonst in Kauf zu nehmende Rauschen.

Ein Gerät mehr ist auch eine Fehlerquelle mehr. Und man muss mehr auf- und abbauen, verstauen – und natürlich kaufen.

Der Charakter von Mikrofonvorverstärkern kann in den Hintergrund treten. Wie ein Mikrofon im Zusammenspiel mit einem Preamp klingt, ist häufig ausschlaggebend für die Wahl einer Kombination für eine Aufnahme. Ist ein Inline-Verstärker dazwischen, „sieht“ das Mikrofon zunächst diesen. Ganz besonders ist es das Zusammenspiel der Ausgangsimpedanz des Mikrofons und der Eingangsimpedanz des Preamps (die sich manchmal ja auch umstellen lässt), die die Eigenschaften einer Mic-Preamp-Kombination besonders machen.

Gibt es Alternativen zur Inline-Verstärkung?

Bei vielen Problemen ist es einfach, eine Alternative zum Inline-Amp zu nennen, das wäre ein hochwertigerer Preamp mit mehr Gain. Es gibt sogar Vorverstärker, die bewusst ohne Phantomspeisung ausgerüstet sind oder einen separaten Eingang für Ribbons und ähnliche Mikrofone besitzen.

Studiostandards: Mic-Preamps Artikelbild
Studiostandards: Mic-Preamps

Mic Pres gibt es viele, doch nur einige Klassiker dürfen sich "Studiostandards" nennen, weil sie oft und gerne benutzt werden. Wir zeigen, welche das sind.

29.10.2019
4,5 / 5

Ganz simpel ist natürlich die Wahl eines anderen Mikrofons. Vor allem bei Bändchen gibt es oft auch die Aktivversionen beliebter Mikros! Statt des Royer R-10 ist vielleicht das R-12 eine gute Wahl.

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Welche Mic Booster sind empfehlenswert?

Es gibt viele verschiedene Mic Booster. Der wichtigste Hersteller ist Triton Audio aus den Niederlanden, die dieses Konzept sehr früh angeboten haben (siehe FET Head Test). Von Klark Teknik, Thomann, Royer, Fredenstein, Soyuz, Warm, sE und Cloud gibt es verschiedenste dieser „Vor-Vorverstärker“. Schon die einfachen machen einen ordentlichen Job, in der Klasse von 50-100 Euro macht man definitiv nichts verkehrt. Schau einfach bei Thomann nach. Dort gibt es keine separate Kategorie, doch hier haben wir schon für dich passend nach Inline-Amps gefiltert.

Manche bieten weitere Funktionen. Was ist sinnvoll?

Es gibt Produkte, bei denen die Impedanz verändert werden kann, vor allem der . Außerdem ist manchmal eine Filterung (Hochpassfilter, Anhebung der Höhen) oder ein speziell klingender Transistor oder Übertrager mit im Spiel.

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Warm Audio WA-WL
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Von Triton gibt es viele unterschiedliche FetHead-Amps. Wie unterscheiden sie sich?

ModellGain in dB (ca.)BesonderheitTypischer Einsatz
FetHead27(neutraler FET-Booster)Allround-Mic-Boost
FetHead Germanium29Germanium-Transistor (klangfärbend)Klang leicht färben
FetHead Transformer28Übertrager im SignalwegKlang färben
FetHead Filter27festes Hochpassfilter (220 Hz)bei Trittschall und Nahbesprechung
FetHead Phantom27auch für aktive Mikrof und KondensatormikrofoneAllround-Mic-Boost
FetHead Broadcast23Hochpass, lange Kabelwege, robuste AuslegungBroadcast, Live

Fazit

Du siehst, selbst das vermeintlich einfache Thema ist durchaus komplex. Aber dank der vielen Produkte wirst du sicher fündig und erhältst genau das, was du brauchst. Teile uns gerne in den Kommentaren von deinen Erfahrungen mit Mic Boostern etwas mit!

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