Mapex Comet Fusion Schlagzeug Test

Heute haben wir das jüngste Einsteiger-Schlagzeug aus dem Hause Mapex zu Gast. Das Comet ist ein Komplettset, das mit Hardware und Becken ausgeliefert wird. Es folgt auf das Mapex Tornado. In der hier vorliegenden Fusion-Version kostet es 499 Euro, was erst einmal nicht besonders teuer für ein Komplettset eines Markenherstellers klingt. Wir checken, was es kann und ob man Kompromisse eingehen muss. 

Das Comet Fusion ist das neue Einsteiger-Set aus dem Hause Mapex.
Das Comet Fusion ist das neue Einsteiger-Set aus dem Hause Mapex.

Mapex Comet Fusion Schlagzeug – das Wichtigste in Kürze

  • Folierte Pappelkessel
  • Inklusive Hardwareset, Hocker und zwei Becken
  • Verrundete „SONIClear“-Gratungen
  • Remo UX und UT Felle
  • Hergestellt in China

Das Comet wird in zwei Kartons ausgeliefert, bis auf die Bassdrum und das Standtom sind alle anderen Kessel bereits befellt und vorgestimmt. Wie üblich in dieser Preisklasse, kommen Schichtholzkessel aus Pappelholz zum Einsatz, die mit einer Wandstärke von 7,2mm recht kräftig ausfallen. Auf den Außenseiten sind alle Trommeln mit einer blauen Folie mit einem leichten Sparkle-Effekt beklebt. Mapex wirbt damit, dass die bekannte SONIClear Bearing Edge schon ab dieser Serie Einzug findet. Das bedeutet, dass die Außenkanten des Kessels verrundet sind. Für alle unter euch, die sich nicht so mit Edges auskennen: Mit so einer Gratungsform hat das Fell eine größere Kontaktfläche zum Kessel, wodurch die Obertöne leicht gedämpft werden. Resultat: Die Trommeln lassen sich etwas leichter stimmen. Auch wenn die Gratungen von der Perfektion nicht vergleichbar mit den Oberklasse-Snares und Kits von Mapex sind, ist es doch schön zu sehen, dass man hier etwas Bewusstsein für Details an den Tag legt. Kleiner Spoiler: Besonders bei den Toms hört man es auch. 

Drum Set Parts
Fotostrecke: 6 Bilder Passt in zwei Kartons: das Mapex Comet in Einzelteilen.

Bei der Hardware geht es eher schlicht zu

Schauen wir uns mal die Hardware etwas genauer an. Gut gefallen mir die beiden robusten Tomhalter mit Kugelgelenken. Ansonsten ist das Set mit sehr günstigen Beschlagteilen ausgestattet, die mich – auch von der Optik her – an die Millenium Focus Serie erinnern, die ja ebenfalls in China produziert wird. Eine gedruckte Aufbauanleitung liegt dem Set allerdings nicht bei. 

Die etwas fragil wirkenden Spannböckchen bestehen aus Druckguss, beim Aufspannen der Felle rutschen einige der beweglichen Inlays gerne mal etwas vor und zurück. Aber ansonsten habe ich keine Probleme, das Set zu befellen. Auch die Spannreifen der Toms und Snare sind sehr dünn und leicht. Selbiges gilt für die zwei sehr einfachen Messingbecken, ein 16“ Crash und eine 14“ Hi-Hat. Hier sieht man deutlich, dass es ein Einsteigerset ist. 

Snare
Fotostrecke: 7 Bilder Wie die Bassdrum auch, hat die Snare eine Achterteilung.

Die Trittplatten ähneln optisch den großen Geschwistern

Schauen wir noch in den Fußraum. Die Trittplatten der Pedale erinnern optisch an die teureren Mapex-Modelle, trotzdem sind sie recht einfach gestaltet. An der Fußmaschine fällt mir auf, dass der Beater recht wenig Widerstand hat, man muss die Feder also schon ordentlich stramm spannen. Die Hi-Hat Maschine hat eine fixe Federspannung und keine drehbaren Beine, aber eine Aussparung im Gewinde der Clutch, sehr gut! Auch der Hocker mit der mittelfesten Sitzfläche ist nicht so verkehrt für die erste Zeit. Er macht zwar bei seitlichen Bewegungen leichte Geräusche, aber das sollte zu verschmerzen sein. 

Überraschend gut ist die Befellung. Mapex setzt auf Remo UT Bassdrum-Felle, die recht robust und ausdauernd sind. Bei den Toms und der Snaredrum kommen beidseitig einlagige Remo UC-Felle drauf, die auch okay klingen, aber leider nicht so lange haltbar sind, denn nach ein paar Spielminuten tauchen schon die ersten kleinen Macken in den Tomfellen auf. Für die Aufnahmen habe ich ein Bassdrumkissen in die Trommel gelegt, das aber nicht zum Lieferumfang gehört. Hören wir doch im Praxisteil mal, wie das Set klingt. 

Mapex Comet Drum Hardware Pack
Fotostrecke: 6 Bilder Hier seht ihr das Hardwareset.

So klingt das Mapex Comet Fusion

Ich muss sagen, dass ich von den Sounds der Bassdrum und insbesondere der Toms recht angetan bin. Auch ohne jegliche Dämpfung bekomme ich sie sauber gestimmt und der Ausklang ist gut dosiert, aber nicht zu lang. Klarer Schwachpunkt ist die Snare, die einfach nicht mit den anderen Trommeln mithalten kann. Hier vermisse ich etwas Punch, besonders beim Spielen von Rimclicks und Rimshots. Die Teppichansprache ist aber durchaus fein und präzise. Die zwei Becken sind allerdings keine wirkliche Dauerlösung, sondern sollten eher als Komplettierung des Sets verstanden werden. Hier wird man wohl als erstes aufstocken müssen. 

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Mehr Informationen

Wie klingt das Set mit Markenfellen?

Für den zweiten Take habe ich die Becken gegen B20-Modelle (im Video zu hören) aus meinem Fundus ausgetauscht, außerdem habe ich der Bassdrum ein gelochtes Resonanzfell verpasst. Die Toms sind mit Evans UV2 und die Snare mit einem UV1 Fell bezogen. Doch damit noch nicht genug, auch der Spannreifen der Snare wurde gegen einen 2,3 Millimeter Triple Flanged Reifen getauscht. Ich hatte mit dem leichten Werksreifen nicht nur das Problem, dass die Rimclicks und Rimshots sehr schwach klangen, auch ließ sich die Snaredrum ab einem mittleren Tuning nur begrenzt höher stimmen. Mit einem stabileren Reifen ging dies dann wesentlich leichter. 

Guter Schachzug von Mapex: Bei den Resonanzfellen wird ansonsten besonders gern gespart.
Guter Schachzug von Mapex: Bei den Resonanzfellen wird ansonsten besonders gern gespart.
Audio Samples
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Becken, solo Trommeln, solo Groove Markenfelle, solo

FAZIT

Mapex macht mit dem Comet Studio einiges richtig, zum Beispiel die Fellauswahl und auch die runden Gratungen, die das Stimmen erleichtern. Die Sounds der drei Toms und der Bassdrum überzeugen, gemessen an dem recht schmalen Preis. Auch die Teppichansprache der Snare gefällt mir. Und klar, mit Markenfellen lässt sich hier noch eine ganze Menge mehr rausholen, das gilt aber generell für alle günstigen Einsteigersets, sei es das kürzlich getestete Ludwig Accent Drive oder das Tama Stagestar, die beide übrigens eine satter klingende Snare dabei hatten. Die etwas schwach klingende Snaredrum und vor allem die Becken sind der große Kontrapunkt des Mapex Comet Sets. Besonders bei den Becken müsstet ihr nach kurzer Zeit nach- bzw. aufrüsten, da je eh nur ein Crashbecken und kein weiteres Ridebecken (plus Stativ) dabei ist. Hier muss man dann durchrechnen, ob es sich nicht vielleicht lohnt, doch etwas mehr für ein umfangreicher ausgestattetes Set auszugeben. Trotzdem ist das Set gut genug, um die ersten Schritte am Instrument zu gehen, aber in meinen Augen keine Dauerlösung, wenn es wirklich ambitioniert zur Sache gehen soll und erste Gigs anstehen.

Geht für den Anfang klar und lässt sich leicht stimmen. Das Kit hat aber aufgrund des günstigen Preises auch einige Kompromisse an Bord.
Geht für den Anfang klar und lässt sich leicht stimmen. Das Kit hat aber aufgrund des günstigen Preises auch einige Kompromisse an Bord.
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • runde Sounds von Toms und Bassdrum
  • gute Fellauswahl für die Preisklasse
  • feine Snareansprache
  • guter Hocker dabei
Contra
  • dem Snaresound fehlt es an Druck
  • Becken sind kompromissbehaftet
Artikelbild
Mapex Comet Fusion Schlagzeug Test
  • Hersteller: Mapex
  • Serie: Comet
  • Herkunftsland: China
  • Finish: Indigo Blue (Folie)
  • Kesselgrößen:
  • 20“ x 16“ Bassdrum
  • 10“ x 7“ und 12“ x 8“ Toms
  • 14“ x 12“ Standtom
  • 14“ x 5“ Snare
  • inklusive 4-teiligem Hardwareset
  • und Drumhocker
  • Becken: 14“ Hi-Hat & 16“ Crash (Messing)
  • Zubehör: Stimmschlüssel, 7A Drumsticks
  • Felle: Remo UT (Bassdrum) Remo UX (Snare und Toms)
  • Auch mit 18“ und 22“ Bassdrums erhältlich
  • Weitere Farben: Rot und Schwarz
  • Preis: (Verkaufspreis Juni 2024) EUR 499,-

Herstellerseite: https://mapexdrums.com/de

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