Phil Jones Bass Bighead Pro HA-2 Test

Welcher Tieftöner hat sich nicht schon einmal eine hochwertige Kombination aus einem Verstärker und einem Audio-Interface gewünscht, mit der man auf Reisen jederzeit üben und neue Grooves auf das Laptop bannen kann? Wenn das Gerät dann noch handlich genug für die Gigbag ist und dank eines Akku netzunabhängig betrieben werden kann – umso besser! Erstaunlicherweise ist das Angebot von Kopfhörerverstärkern im Hosentaschenformat immer noch relativ überschaubar und viele der günstigen Geräte können klanglich nicht vollends überzeugen. Eine hochwertige Lösung ist mit dem Bighead HA-1 von Phil Jones Bass bereits seit 2014 auf dem Markt. 2019 präsentierte die amerikanische Verstärkerschmiede mit dem Bighead Pro HA-2 später das zweite Modell der Bighead-Serie, das qualitativ in jeder Hinsicht noch eine Schippe drauflegt und für Bassisten mit hohen Klanganforderungen entwickelt wurde.

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… und seine Ecken wurden abgerundet.

Details

Der Bighead Pro HA-2 macht ohne Frage einen professionellen Eindruck und wirkt insgesamt sehr stabil und hochwertig. Das Aluminiumgehäuse ist in Silber gehalten, die Seiten sind abgerundet, und auf dem Boden sitzen vier kleine Gummifüße, damit das kompakte und leichte Gerät nicht unnötig auf dem Tisch herumrutscht. Inklusive der hervorstehenden Regler misst der Bighead Pro 76 x 150 x 26 mm und bringt gerade mal 290 Gramm auf die Waage – wenn nötig, verschwindet das Gerät also sogar in der Jackentasche!

Fotostrecke: 3 Bilder Gelungenes Design: Der Bighead Pro der zweiten …

In der Verpackung liegt für den Transport ein schwarzer Stoffbeutel, außerdem gehören ein Micro-USB/USB-Kabel sowie ein kurzes Miniklinkenkabel zum Zubehör. Aus technischer Sicht handelt es sich beim HA-2 um ein High Resolution USB Interface (PCM Playback bis zu 384 kHz Sample Rate / 24 Bit Auflösung), das mit einem hochwertigen Kopfhörerverstärker und einem Basspreamp ausgestattet ist.

An Bord ist außerdem ein Lithium Ionen-Akku, der an jedem Computer oder Smartphone-Netzteil in ca. 3 Stunden aufgeladen werden kann. Laut Phil Jones Bass kann der Bighead Pro mit einer Ladung acht Stunden lang verwendet werden.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Bighead Pro HA-2 ist ein USB Interface, welches über einen …

Auf der Front finden wir zwei Doppelpotis: Mit dem linken werden Eingangs- und Ausgangslautstärke eingepegelt, das rechte Doppelpoti ist für den Zweiband-Equalizer (Bässe/Höhen) des Bighead Pro zuständig. Genau zwischen den Potis parkt die Miniklinke für die Verbindung mit dem Kopfhörer.

Fotostrecke: 2 Bilder Die konzentrischen Potis regeln Eingangs- und Ausgangslautstärke sowie …

Alle anderen Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des HA-2. Hier sitzt eine Eingangsklinke für den Bass sowie eine weitere Klinke, mit welcher das Signal an einen Amp oder an Recording-Equipment weitergeleitet werden kann.
Natürlich hat Phil Jones auch an eine Aux-In Miniklinke zur Verbindung mit MP3-Spielern oder Smartphones gedacht und dem kleinen Alleskönner gleich noch einen USB-Anschluss spendiert, der für den Einsatz des Bighead Pro als Audiointerface und zum Laden des Akkus benötigt wird.

Fotostrecke: 2 Bilder Auf der Rückseite befinden sich die Bass-Inputbuchse sowie der Klinkenanschluss für die Weiterleitung des Signals.

Praxis

Ich habe den Bighead Pro mit verschiedenen aktiven und passiven Bässen zum Üben mit einem Kopfhörer verwendet und fand den Sound stets sehr angenehm. Der Preamp klingt im besten Sinne “neutral” und bildet den Klang aller Bässe sehr detailreich und originalgetreu ab.
Mit dem Zweiband-EQ lässt sich jeder Bass präzise trimmen. Egal, ob man nun mehr Volumen oder transparentere Höhen möchte – das Ergebnis klingt im Kopfhörer erfreulicherweise immer sehr angenehm und man kann mit dem klaren Sound wirklich über längere Zeit üben, ohne die Ohren zu stressen. Das ändert sich auch dann nicht, wenn man über den Aux-Eingang ein Playback oder Drumloops einspielt. Wenn die Qualität der Quelle stimmt, hört man durch den Bighead Pro wirklich jede Nuance im Sound und die Playbacks klingen wundervoll plastisch und luftig.

Und auch als Audio-Interface macht das neue Bighead-Familienmitglied eine ausgezeichnete Figur und zeichnet sich dabei vor allem durch seine unkomplizierte Handhabung aus. Das Gerät wurde von meinem Mac blitzschnell erkannt, sobald ich die Verbindung via USB hergestellt hatte. Ich musste dann in Logic Pro nur noch das HA-2 als Interface bestätigen – einfacher geht’s wirklich nicht!

Fixer Aufbau: Das Setup des Bighead geht ausgesprochen schnell von der Hand.
Fixer Aufbau: Das Setup des Bighead geht ausgesprochen schnell von der Hand.

Die Lautstärke im Kopfhörer wird mit dem Volume-Regler eingestellt; für den Aufnahmepegel ist natürlich der Gain-Regler zuständig. Mehr Optionen gibt es hier nicht, für die schnelle Aufnahme unterwegs reichen die Funktionen aber allemal und das Setup mit dem Bighead Pro ist wirklich erfreulich unkompliziert. Perfekt fänd ich, wenn man den Bighead Pro auch einfach an ein iPad oder Smartphone anschließen könnte, um unterwegs Grooves oder Ideen festhalten zu können. Laut Phil Jones Bass ist dies jedoch derzeit nicht möglich, weil portable Geräte leider (noch) zu wenig Strom über den Anschluss liefern.

Die Firma Phil Jones Bass hat schon seit Jahren viele feine "Problemlöser" für Bassisten im Programm!
Die Firma Phil Jones Bass hat schon seit Jahren viele feine “Problemlöser” für Bassisten im Programm!

Klanglich habe ich den Bighead Pro in neutraler EQ-Einstellung mit meinem Mittelklasse-Interface verglichen und fand den Unterschied beider Aufnahmen nicht wirklich signifikant. Mit meinem eigenen Interface klang der Bass zwar noch eine Spur klarer und offener, aber ohne direkten Vergleich hätte mir bei der Aufnahme mit dem Bighead Pro wohl rein nichts gefehlt! Ganz klar: Wer auf Reisen den Bighead Pro im Gepäck hat, kann sein heimisches Audio-Interface auf jeden Fall zu Hause lassen, denn die Qualität der Wandler ist völlig in Ordnung – vor allem, wenn man bedenkt, dass es sich beim Bighead Pro ja schließlich um ein hochkompaktes Multifunktionsgerät handelt!
Hier könnt ihr noch einige Soundfiles hören, die ich mit dem Bighead Pro aufgenommen habe:

Audio Samples
0:00
Flat-Einstellung Bass-Boost Bass-Boost, Treble-Cut

Fazit

Mit dem Bighead Pro HA-2 ist Phil Jones Bass ein ausgesprochen praktisches Tool gelungen, welches ich Bassisten jedweden Spiellevels nur unbedingt empfehlen kann. Der Preamp liefert detailreiche und klare Sounds, und die Audioqualität des Kopfhörerverstärkers ist absolut überzeugend, sodass auch längere Übe-Sessions mit einem Kopfhörer das Ohr nicht ermüden. Wer das Bighead Pro als Audio-Interface einsetzen will, wird sich über das blitzschnelle und problemlose Setup freuen – zudem gibt es auch an der Aufnahmequalität absolut nichts auszusetzen. Das Ganze funktioniert – völlig unabhängig von einer Steckdose – nämlich per Akku! Bemerkenswert ist außerdem der Formfaktor, denn das Bighead Pro kommt in einem edel wirkenden stabilen Gehäuse. Somit verschwindet das nützliche Multi-Tool locker in jeder Gigbag und verursacht unterwegs so gut wie keinen Transportaufwand. Allein eine Anschlussmöglichkeit für das iPad wäre in meinen Augen noch sinnvoll – wer weiß, vielleicht findet sich dieses Feature ja bei der nächsten Bighead-Generation!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • zahlreiche nützliche Funktionen
  • hervorragende Audioqualität
  • kompakte Bauweise
  • einfache Bedienung/Setup
  • 1a Verarbeitung
Contra
  • -/-
Artikelbild
Phil Jones Bass Bighead Pro HA-2 Test
Für 349,00€ bei
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… Generation wurde in einem schicken Silberton gehalten …
Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: Phil Jones Bass
  • Modell: Bighead Pro HA-2, Kopfhörerverstärker/Audio-Interface für Bass
  • Regler: Master Volume, Gain, Treble, Bass
  • Anschlüsse: Kopfhörer, Aux-In, Line-Out, Input Bass, Micro-USB
  • AD/DA-Wandler: bis 384 kHz / 24 bit
  • Strom: Lithium-Ionen-Akku über USB
  • Maße: 76 x 150 x 26 mm
  • Gewicht: 290 g
  • Preis: 329,- Euro (Ladenpreis im Dezember 2019)
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