Reloop RMX-95 Test

Reloop RMX-95 ist ein 4+1-Kanal-Clubmixer, der im wohlbekannten Formfaktor daherkommt! Mit seinen beiden USB-2.0-Schnittstellen, der üppigen Effektsektion, seiner tiefen Integration in Algoriddim djay Pro AI und der dualen DVS-Soundkarte möchte dieser moderne und erschwingliche Mixer ein Schweizer Taschenmesser für kreative DJs sein. Gegenüber dem Vorgänger Reloop RMX-90 DVS hat Reloop zudem einige nützliche neue Funktionen draufgepackt.

Reloop RMX95 Clubmixer TEST

Der Reloop RMX-95-Clubmixer kommt in einem 47 x 45 x 17 cm großen Pappkarton ins Haus. Der Lieferumfang ist zweckmäßig überschaubar: Mischpult, Kaltgerätenetzkabel, USB-Kabel, Bedienungsanleitung in Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch sowie eine Begrüßungskarte („Hey DJ!“). Ausgepackt bringt der 32,2x 38,7 x 10,75 cm große Mixer 6,8 kg auf die Waage. 

Fotostrecke: 3 Bilder Karton des Reloop RMX-95 Clubmixer

Reloop RMX-95 – Rundgang

Der Reloop RMX-95 erfindet das Rad nicht neu, er ist vielmehr eine Interpretation bekannter Mixer-Designs von Pioneer oder Allen & Heath. Vorteil für DJs: Die Oberfläche hat nichts Exotisches, man findet sich sofort zurecht, die meisten Bedienelemente befinden sich am gewohnten Platz.

Die vier Stereokanäle mit (von oben nach unten) je einem Schalter für die vier möglichen Eingänge, einem Gain-Regler, einem 3-Band-Equalizer, einem bidirektionalen Filter, einer seitlichen Level-LED-Kette mit 12 Segmenten, einem Cue-Button für den Kopfhörerweg und einem 6 cm langen Volume-Fader stellen sich sehr aufgeräumt und zugänglich dar. 

Rechts neben dem sehr leichtgängigen innoFader-kompatiblen Crossfader befindet sich zudem ein Schalter, um vom klassischen Equalizer-Modus (70 Hz, 1 kHz, 13 kHz) mit -26 dB/+9 dB auf Isolator (gleiche Einsatzfrequenzen) mit -90 dB/+9 dB umzuschalten.

Die vier Schalter zur Zuordnung zum Crossfader sind versenkt verbaut.

Fotostrecke: 6 Bilder Der Reloop RMX-95 Clubmixer wartet darauf, eingeschaltet zu werden

Links

Auf der linken Seite finden wir oben die Mikrofonsektion mit Reglern für zwei Mikros, einen 2-Band-Equalizer und einen Talkover-Schalter. Alternativ zu Mikro 1 kann auch ein weiteres Gerät mit Cinch-Buchsen angeschlossen werden. Sowohl der erste Mikro-Eingang mit XLR/TRS-Kombibuchse als auch die Aux-Anschlüsse befinden sich oben auf der Mixeroberfläche, womit das lästige Herumgefummel an der Rückseite entfällt.

Reloop RMX95 Clubmixer TEST
Bei Bedarf kann anstatt des ersten Mikrofoneingangs auch der Aux-Kanal für Line-Signale genutzt werden.

Die Effekte des Reloop RMX-95

Auf der rechten Seite befinden sich ebenso klassisch die Effekt- und Mastersektion.

Ein blaues Display ganz oben rechts stellt die angewählten Effekte sowie Parameterveränderungen in Klartext dar. Die Effektsektion selbst ähnelt sehr dem Layout der bekannten Pioneer-Mixer mit kleinen, feinen Unterschieden: Der Klang des Effektanteils wird mit einem bipolaren Tief/Hochpassfilter „FX Frequency“ justiert. 

Darüber finden wir zwei Schalter zum Teilen oder Verdoppeln der BPM-Zahlen, nach denen sich zeitrelevante Effekte wie Echo, Delay, Ping-Pong, Loop Roll, Tape Delay oder Transformer richten. 

Natürlich können die Effekte auch mit dem Endlosregler „Time“ in kleinen Schritten individuell verändert werden. Die Zählzeiten lassen sich per Auto-BPM automatisch oder manuell festgelegen. Als weitere Effekte stehen Standards wie Reverb, Phaser, Flanger, Vinyl Brake, Pitch, Noise und Bit Crusher zur Verfügung.

Und die Mastersektion

Der Master-Regler befindet sich über der 12-Segment-Pegelanzeige. Darunter der Lautstärkeregler für die Booth mit Mono/Stereo-Schalter. Darunter befindet sich auch der Resonanzregler für die Soundfilter-Sektion, daneben zwei kleine Potis für die Kurvenanpassung des Crossfaders und der Kanalfader.

Reloop RMX95 Clubmixer TEST
Der Reloop RMX-95 lässt schön grüßen

Rückseite des Reloop RMX-95

Die Rückseite ist gut bestückt mit vier CD-, zwei Line-, zwei Phono- Buchsen im RCA/Cinch-Format, zwei Masseschräubchen und einem Kensington-Lock-Anschluss.

Außerdem fallen die gleich vier USB-Anschlüsse auf, zweimal USB-B, um zwei Laptops oder iOS-Geräte anzuschließen und zwei USB-A-Buchsen, an die weitere USB-Peripherie wie beispielsweise Controller oder USB-Lampen angedockt werden.

Den Sound gibt der RMX-95 über symmetrische XLR-Outs und unsymmetrische Cinch-Anschlüsse aus. Außerdem gibt es natürlich einen regelbaren Booth-Ausgang und einen Rec-Ausgang für die Aufzeichnung des Sets. 

Richtig klasse wäre es natürlich, wenn sich der bzw. ein weiterer Record-Out auf der Oberfläche des Mixers befände, damit jede/r DJ unkompliziert das persönliche Aufnahmegerät anschließen kann.

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Viele Anschlüsse auf der Rückseite des Reloop RMX-95 Clubmixers

Vorn

Die beiden Kopfhöreranschlüsse sind als große (oben) und kleine (vorne) Klinkenbuchsen ausgelegt, aber nur mit einer Lautstärkeregelung. Vorderseitig finden wir auch den zweiten Mikrofoneingang (Klinke).

Die Miniklinkenbuchse für den zweiten Kopfhörerausgang gehört mittlerweile zum guten Ton bei Clubmixern

Audiointerface des Reloop RMX-95

Die USB-Anschlüsse des RMX-95 erlauben den Einsatz als duale Soundkarte. Zwei Laptops können unabhängig angeschlossen werden, so dass Takeovers zwischen zwei digitalen DJs unkompliziert erfolgen können. Softwareseitig tauchen 10 Ein- und Ausgänge in der Software auf, beispielsweise auch in Ableton Live und anderer Audiosoftware.

Bereits in den Hardware-Settings kann DJ einiges verstellen, z. B. Stereo/Mono, Pan und USB-Ausgang für die Stereosumme, Aux-Gain, die Cue-Settings, Talkover-Threshold, Lowcut für die Mikrofone und auch, ob diese auf den Booth-Ausgang geroutet werden oder nicht. Der Booth-Ausgang kann aber auch zu einem „Zone-Output“ konfiguriert werden, so dass beispielsweise nur der erste Kanal auf die Booth geroutet wird. Cool für Installationen und Hochzeits-DJs, wenn ein anderer Raum mit einem anderen Musikprogramm bespielt werden soll.

Software

So richtig komplett wird das Erlebnis mit dem Reloop RMX-95 aber erst mit der DJ-Software Algoriddim djay Pro, die es sowohl für macOS und Windows 10 als auch für iOS (iPad/iPhone) gibt. 

Die Software kann nicht nur auf Streaming-Services wie Tidal, Soundcloud, Beatport Link oder Beatsource Link zugreifen und unterstützt DVS auf allen Plattformen, sie hat auch mehr als nur „normale“ EQs an Bord. Das aufregendste Feature ist die Neural Mix Stem Separation Technologie, welche die Auftrennung mehrerer Soundgruppen wie Drums, Bass, Melody, Stimme aus einem Stereofile in einzelne Stems ermöglicht, die dann rein- und rausgedreht werden können, einfach wie mit einem EQ.

Zum Beispiel mit den physikalischen EQs des RMX-95, die auf Wunsch die Kontrolle der Neural Mix-Funktionen übernehmen. Sehr cool für DVS-DJs: Auf der B-Seite der Algoriddim Control Vinyl-Platten befinden sich ähnlich wie auf Vinyl-Alben mehrere Control-Tracks, jeder ist für einen der Stems zuständig, sozusagen wie früher auf manchen Disco-Schallplatten auch Drumtakes und Acapellas zum Mixen separat vorlagen. 

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Nicht zu unterschätzendes Detail: Die rückseitigen Anschlußbuchsen liegen exakt unter den jeweiligen Beschriftungen auf der Oberseite. Dadurch ist zielgenaues Verkabeln auch ohne Blick auf die Rückseite möglich.  

Praxis

Obwohl jeder der vier Haupteingänge des RMX-95 vier mögliche Quellen bietet, muss beim Anschluss doch etwas geplant werden, denn nur die beiden mittleren Kanäle weisen Eingänge mit Phono-Vorverstärker auf. Folgende Aufteilung liegt vor:

EingängeKanal 1Kanal 2Kanal 3Kanal 4AuxMikro 2
Phono    
CD  
Line   
USB A  
USB B  
Mikrofon    
       
Reloop RMX95 Clubmixer TEST
Ready to rock: der Reloop RMX-95 Clubmixer

Fader Alert

Der Crossfader flutscht wunderbar leichtgängig und ist innoFader-kompatibel, kann also bei Bedarf ausgetauscht werden. Die Kanal-Fader sind schwergängiger, beim Testgerät leider in verschiedenen Widerstandsstufen. Die Fader 1 und 2 bieten mehr Widerstand als die Fader 3 und 4, was sicher nicht so beabsichtigt ist. Hier fällt der im Vergleich zu teureren Mixern vergleichsweise günstigere Preis am meisten auf. Zumindest besteht die Hoffnung, dass sich die Kanalfader bei fleißiger Nutzung „eingrooven“ und im Widerstand angleichen.

Reloop RMX95 Clubmixer TEST
Der Crossfader des Reloop RMX-95 ist Innofader-kompatibel und kann bei Bedarf ausgetaucht werden 

Eingänge des Reloop RMX-95

Die Schalter für die Quellenwahl pro Kanal sind sehr kurz geraten. Das ist einerseits hilfreich, um sie nicht versehentlich umzuschalten. Andererseits sind die Abstände zwischen den einzelnen Stellungen sehr eng, im dunklen Club kann das schon mal zur Geduldsprobe werden, wenn DJs den Mixer schnell umkonfigurieren wollen. Gut dagegen gefällt mir, dass die rückseitigen Anschlussbuchsen exakt unter den jeweiligen Beschriftungen auf der Oberseite liegen. Dadurch ist zielgenaues Verkabeln auch ohne Blick auf die Rückseite möglich.  

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Die Abstände der Eingangswahlschalters sind sehr eng beieinander

Effekte des Reloop RMX-95

Der RMX-95 bietet massig Effekte, die ganz „Pioneer-mäßig“ mit einem Drehschalter entweder einem Kanal, einer der beiden Crossfaderpositionen oder dem Masterausgang zugeordnet werden können.

Die Effektauswahl selbst erfolgt mit einem Endlos-Dial, der Effektname taucht beim Suchen jeweils kurz blinkend im Display auf und wird dann mit beherztem Druck auf den Regler geladen. Ist es dieser zusätzliche Schritt, ist es das leichte Flackern der Namen beim Suchen durch die Effektbänke oder ist es das aus schrägem Winkel eher schwer ablesbare Display?

Mir gefällt die direkte Anwahl per Drehschalter bei den Mixern der Konkurrenz einfach besser. Noch mehr nervt das Blinken bei der Parametereingabe jedoch im Settings-Menü, das ebenfalls über das blaue Display dargestellt wird. 

Ich führe die träge Darstellung auf die Qualität des Display zurück, denn das zweite Display mit den Effektparamatern gefällt mir sehr viel besser: krispe, klare Darstellung aller Einträge. Der zugewiesene FX-Channel, der Time/Length-Parameter und die beiden BPM-Einträge (Channel/FX und Cue) sind alle sehr übersichtlich und gut ablesbar gestaltet. 

Fotostrecke: 2 Bilder Der angewählte Effekt wird im Top-Right-Display im Klartext benannt

Die Effekte selbst

… klingen gefällig, aber nicht so effektiv wie bei den üblichen Premium-Club-Mixern. Immerhin gehen Echo und Delay von 4 s bis auf 2 ms herunter, Ping Pong, Loop Roll und Tape Delay von 4 s auf 10 ms. Spektakuläre Delaypitch-Effekte darf man beim Tape Delay aber nicht erwarten. Die gibt es hingegen bei Pitch und Vinyl Brake, letzteres simuliert den Klangeffekt der Stopptaste auf einem Plattenspieler. Wer’s mag …

Wo andere Hersteller pro Kanal noch mehrere „Sound Colour FX“ oder „Mixer FX“ zur Verfügung stellen, bietet der RMX-95 lediglich ein bipolares Tiefpass/Hochpassfilter. Das kommt allerdings mit einem schön griffigen Resonanzregler und sweept geschmeidig durch die Frequenzen, wie in unteren Klangbeispielen gut zu hören ist.

Auf der 12-Uhr-Position des Reglers ist das Filter inaktiv. Es gibt keinen separaten Button, um das Filter auszuschalten. Leider fehlt auch die Möglichkeit, eigene Effekte über einen Send/Return einzuschleifen.

Aber hört am besten einmal selbst rein:

Audio Samples
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Echo Reverb Flanger Phaser Vinyl Break Loop Roll Noise Pitchshift Delay Ping Pong Tape Delay Bit Crusher Transformer

Filter und EQs

Neben der Funktion als Controller für Algoriddim djay Pro AI’s Stem Separation, können die Equalizer auch als „normale“ EQs genutzt werden und leisten dabei einen tadellosen Job. Sie werden entweder global auf klassischen Modus mit -26 dB Dämpfung oder auf Isolator-Modus mit -90 dB Kill-EQ geschaltet, bei jeweils +9 dB Boost.

Das bipolare Tief-und Hochpassfilter profitiert sehr von dem Resonanzregler. Damit macht das Schrauben Spaß, wie in den Klangbeispielen zu hören ist.

Audio Samples
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Filter EQ-Classic EQ-Kill

Mikrofon

Die Funktionalität der Mikrofoneingänge gefällt mir. Beide klingen gut mit einem Shure SM58, aber auch mit einem Kopfhörer kann man damit schnell mal eine Ansage machen. Der 2-Band-Equalizer reicht für leichte Klanganpassungen aus und die Feedback-Gefahr ist sowieso schon minimiert, weil die Mikrofonkanäle standardmäßig nicht auf den Booth-Ausgang geroutet sind. Das lässt sich in den Settings aber ändern.

Effekte wie Delay, PingPong aber auch Pitch klingen auf dem Mikrosignal ebenfalls gut. Und Achtung: Der rote Knopf mit dem Mikro-Icon ist kein Cue-Button, sondern dient zum Einschalten der beiden Mikrofonwege.

Bei den folgenden vier Klangbeispielen habe ich ein Shure SM-58 über Mikrofon-Eingang 1 in die Effekte Pitch, Vinyl Break, Loop Roll und Tape Delay geroutet.

Audio Samples
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Vinyl Break Loop Roll Tape Delay

Haptik & Feel

Abgesehen von den schwergängigen Kanal-Fadern und der etwas unintuitiven Effektanwahl gefällt mir die Haptik des RMX-95. Das Teil wirkt sehr stabil, die Bauqualität lässt auf viele Jahre störungsfreien Betrieb hoffen und wer Mixer von Pioneer gewohnt ist, findet hier zumindest bei den Grundbedienelementen nahezu identische Positionen vor. Die Potis fühlen sich griffig an, die hintergrundbeleuchteten Headphone-Cue-Buttons wackeln zwar etwas, lassen sich aber zielsicher bedienen und insgesamt vermittelt der fett gebaute RMX-95 ein solides Wohlfühlgefühl.

Reloop RMX95 Clubmixer TEST
Die Filterknöpfe heben sich durch ihren hellblauen Ring gut von den anderen Potis ab

USB

Mit geöffnetem Algoriddim djay Pro AI wird beim Verbinden mit dem Mixer sofort angeboten, den RMX-95 für den DVS-Betrieb zu konfigurieren – praktisch. 

Durch die doppelte USB-Soundkarte können zwei Laptops oder iOS-Geräte synchron am RMX-95 betrieben und über die Kanaleingangswahlschalter USB-A und USB-B individuell den Kanälen zugeordnet werden. Auf welchen Kanal des RMX-95 die Ausgänge des jeweiligen Laptops verweisen, muss natürlich in der Software voreingestellt werden.
Weil dem RMX-95 trotz Neural Mix-EQs dann doch die Funktionselemente für Laden, Hot Cues, Loops etc. fehlen, schloss ich dafür meinen hochgeschätzten kleinen Reloop Mixtour Controller an den Hub des RMX-95 an. 

Der wurde ebenfalls sofort erkannt und funktionierte Plug-and-Play. Sogar die Equalizer des Mixtour griffen auf die Neural Mix EQs in djay Pro AI zu, gleichzeitig mit denen des RMX-95. Also, der kleine Mixtour kann auch solo zum Betrieb von djay Pro AI genutzt werden.

Fotostrecke: 2 Bilder Die vielen USB-Anschlüsse untermauern den digitalen Machtanspruch des Reloop RMX-95

Neural Mix

OK, das ist schon krasse Technologie. Mal eben mit dem EQ die Drums rausziehen, die Stimme nach vorne holen oder einfach verschwinden lassen – mit Neural Mix ist völlig neues Mixen machbar. Dafür muss nichts exportiert oder importiert, gewandelt oder sonstwie gemagiced werden, das geht einfach so, mit jedem Stereofile, direkt nach dem Laden in djay Pro AI. 

Ja, die Qualität ist noch nicht Goldstandard, es geht nicht ohne Artefakte und Glitches. Aber im Mix schon mal eine Gesangsphrase oder Melodie ohne die Musik drumrum aufblitzen lassen oder einen Track, der zu busy ist, nur auf die Drums reduzieren, das klappt schon wirklich ausgezeichnet. 

Wir sind hier gerade am Anfang der Stem-Separation-Technologie. Wer sich noch an die gequält klingenden Timestretch-Algorithmen der frühen Nuller-Jahre erinnert, kann erahnen, wie lässig und selbstverständlich Stem-Separation im Jahre 2030 klingen wird. Also: Play with the future!

Audio Samples
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Neural Mix Session

Für diese Neural Mix-Demo habe ich den gleichen lizenzfreien Track wie bei den übrigen Effektdemos gespielt. Alle Klangmanipulationen sind ausschließlich Neural Mix im Modus Drums – Bass – Melodie.

DVS

Leider standen mir für den Test keine Algoriddim-Vinyls zur Verfügung. Djay erkannte auf meinen Traktor Scratch Vinyls zwar den Timecode, spielte die Tracks jedoch mit doppelter Geschwindigkeit ab. Deshalb habe ich zum Testen der DVS-Funktionalität Traktor Pro 3 mitsamt Traktor Control Vinyl verwendet. Auch das funktionierte nach Zuordnung der Ein- und Ausgänge in den Traktor-Einstellungen tadellos.

Reloop RMX95 Clubmixer TEST
Screenshot Algoriddim djay Pro AI, Konfiguration 

Für wen ist das? 

Der Reloop RMX-95 ist für alle Fans von Algoriddims Neural Mix-Technologie ein Must-have. Nachdem ich Neural-Mix Demos mit dem Reloop Buddy gesehen hatte, erwartete ich mir einen „richtigen“ Mixer für dieses abgefahrene Feature. Und hier ist er. Schwarz, robust, stabil. Nutzbar mit Laptop, iPad, iPhone, DVS.

Aber auch für User anderer DVS-Systeme oder Ableton Live ist der neue Reloop ein sehr brauchbares Mischpult für weniger als den halben Preis eines „Clubstandardmixers“. Natürlich erkennt man hier und da Argumente für den großen Preisunterschied. Aber der robuste RMX-95 verrichtet seinen Job mit angeschlossenen Plattenspielern, CD-Playern und Computern mit verlässlichem Layout und solider 24 Bit Klangqualität. 

Dieser Mixer macht Spaß und kann mit einigen Abstrichen auch im professionellen Bereich eingesetzt werden. In Clubs und im Verleih wird man ihn dennoch selten antreffen, denn lasst uns ehrlich sein: Zwischen die Phalanx aus Allen & Heath und Pioneer passt kaum ein anderer Mixer rein.

Reloop RMX-95 Clubmixer – mögliche Alternativen

ProduktReloop RMX-95Pioneer DJM-900nexus2Allen & Heath Xone.96Behringer DJx 900 USB
Phono-Inputs2443
CD-Inputs22
Line-Inputs2+1443
Mic-Inputs2221
USB-Inputs2221
SonstigesDigitaler Multieffekt mit Filter, bipolares Tief-/Hochpassfilter pro KanalSound Color FX, 4 digitale Eingänge, 1 digitaler Ausgang, Send/Return, Pro-Linkanaloge Filter, MIDI-Out, Send/ReturnDigitaler Multieffekt
Preis1.099,00 Euro2.495,00 Euro2.349,00 Euro289,00 Euro

Fazit

Der Reloop RMX-95 ist ein sehr solider Mixer zum erschwinglichen Preis. Stabil gebaut und gut bestückt, bietet er einen ähnlichen Mix-Komfort wie die Clubstandard-Mixer. Mit seinen beiden USB-Ports bietet er sich auch für DJ-Teams mit zwei Laptops an. Im Zusammenspiel mit Algoriddims fortschrittlicher djay Pro AI-Software zeigt er seine ganzen Muskeln und glänzt als Werkzeug für magische Mixe jenseits der Grenzen normaler Filter und Equalizer. Aber auch in Verbindung mit anderen DVS-Systemen und analogen Zuspielern hat das Mischpult viel zu bieten. 

Reloop RMX-95 Clubmixer TEST
Der Reloop RMX-95 ist ein solider Mixer zum fairen Preis 

Reloop RMX-95 Features

  • professioneller 4+1-Kanal DJ-Club-Mixer
  • DUAL 10 In/Out USB 2.0 Audiointerface mit 24 Bit Klangqualität
  • Beat FX-Einheit mit mehreren Effekten: Echo, Reverb, Flanger, Phaser, Vinyl Brake, Loop Roll, Noise, Pitch Shift, Delay, Ping Pong Delay, Tape Delay, Bit Crusher, Transformer
  • FX-Frequenzregler (LPF/HPF) für der Effekte
  • bipolare Filtereinheit mit LPF und HPF
  • Echtzeit-Resonanzkontrolle für Kanalfilter
  • aktiver USB-Hub zum Anschluss von USB-Zubehör
  • 3-Band-EQ mit einstellbarem Verhalten (klassisch/kill)
  • zwei digitale Displays mit Echtzeitinformationen über Parameteränderungen
  • digitale Mixer-Architektur mit umfangreichen Einstellmöglichkeiten
  • umfangreiches Setup-Menü, einschließlich
  • EQ-Frequenzbereich (niedrig, hoch)
  • Neural Mix™ EQ-Modus
  • Audiointerface-Routing
  • Booth-Ausgangszonen-Routing (Matrix)
  • Cue-Solo-OptionRMX innoFADER-kompatibel
  • einstellbare Linefader- und Crossfader-Kurven
  • MIDI-kompatible Bedienelemente
  • 2x High-Retention USB 2.0 Anschluss, besonders langlebig
  • 2x Kopfhörerausgänge über 6,3/3,5 mm Stereoklinke mit Split-Cue
  • 2x Mikrofoneingänge mit eigener MIC ON-Taste
  • Booth-Ausgang in Stereo oder Mono
  • robuste Konstruktion in einem Metallgehäuse mit verschraubten Metallschächten
  • Kensington-Schloss zur Sicherung des Gerätes
  • inkl. Handbuch, Netzkabel und USB-Kabel
  • Preis: 1.099,00 Euro (UVP)

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