Mit dem Mikrofonkopf Shure RPW 192 KSM11 hat der US-Hersteller in 2022 einen Wechselkopf für seine Funkhandsender vorgestellt, dessen Kapselklang speziell auf Gesang und Sprache ausgerichtet ist. Das Modell ist kompatibel mit allen Shure-Handsendern, deren Mikrofonköpfe austauschbar sind. Die Shure KSM11 ist eine Mikrofonkapsel, die mit Kondensatortechnik für erstklassigen Vocal- und Sprech-Sound im Live-Betrieb sorgen soll.
Wer bereits eine digitale Funkanlage von Shure mit entsprechendem Handsender mit Wechselkopf sein Eigen nennt, soll mit diesem professionellen Tool die Möglichkeit haben, sein Drahtlossystem klanglich aufs nächste Level zu hieven. Das allerdings zu einem Verkaufspreis, für den sich Einsteiger zwei oder gar drei komplette Funkstrecken kaufen.
Gerade Besitzer von Shure-Wireless-Systemen, die bereits hochwertige Kapseln wie die KSM9 einsetzen, werden sich deshalb die Frage stellen, ob sich die Anschaffung eines KSM11-Wechselkopfes für sie lohnen könnte.
Wir haben es uns deshalb nicht nehmen lassen den Shure RPW 192 KSM11-Kopf für Euch zu testen. Was kann dieses kleine Stück Technik also Profianwendern in der Praxis bieten?
Shure KSM11 – Das Wichtigste in Kürze
- Kondensatortechnik
- fein auflösender, detailreicher Klang
- weitgehend linearer Frequenzgang
- Wechselkapsel für alle Shure-Handfunksender (außer Reihen BLX und GLX)
Der Lieferumfang ist übersichtlich: Neben dem Kopf selbst gibt es eine Dokumentation in gedruckter Form. Sie erteilt Auskunft über die Kenndaten der in ihm verbauten Kapsel. Der Karton, in dem der teure Wechselkopf gelagert wird, ist nicht gepolstert. Zum Schutz ist er jedoch in Luftpolsterfolie verpackt. Gerade wer mehrere dieser kostbaren Mikrofonergänzungen jenseits seiner Handsender sicher transportieren möchte, für den empfiehlt es sich deshalb einen kleinen Extra-Koffer anzuschaffen. Aber werfen wir einen Blick auf den Kopf selbst.
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Shure KSM11 – Design und Aufbau
Die Hauptbestandteile des Shure RPW 192 KSM11 Wechselkopfs sind aus Aluminium gefertigt. Dadurch ist er leicht, aber genau so robust, wie man es in dieser Preisklasse erwarten kann. In Sachen Formgebung bleiben Shure ihrer bereits mit anderen Wechselköpfen eingeschlagenen Linie treu. Entsprechend gleicht ihr Aufbau demjenigen anderer Modelle, wie etwa dem Wechselkopf der Kapsel KSM9.
Die Mikrofonkapsel wird von einem Drahtgeflechtkorb aus gehärtetem Stahl geschützt. Ein horizontal umlaufender Metallring schützt ihn vor Verformung. Auf der einen Seite gibt eine Bedruckung Auskunft über die Modellbezeichnung und die gebotene Richtcharakteristik. Auf der anderen Seite ist schlicht der Herstellerschriftzug aufgedruckt. Beide Seiten ziert ein Shure-Emblem. Im Inneren des Mikrofonkorbs sorgt ein dreistufiger Poppfilter dafür, dass der Luftzug von Plosivlauten und auftreffendem Wind diffundiert wird.
Im optischen Vergleich mit der Wechselkapsel Shure KSM9 wird deutlich, dass der KSM11-Wechselkopf demselben Aufbau folgt, der RPW 192 aber deutlich kürzer geraten ist als der des RPW 184-Kopfes. Gewinde und Kontaktplatten des Anschlusses haben dagegen ein identisches Format. Denn nur so können sie schließlich untereinander kompatibel und austauschbar sein.
Mit Ausnahme der BLX- und GLX-Systeme lassen sich sämtliche Funksystem-Handsender des Herstellers mit diesem Wechselkopf bestücken. Neben der hier zu sehenden schwarzen Ausführung ist auch noch ein nickelfarbener Mikrofonkopf mit der KSM11 erhältlich.
Technik und technische Werte des Shure KSM11
Im Inneren des RPW 192 KSM11 befindet sich eine 3/4-Zoll messende Goldmembran, deren Lagerung Erschütterungen absorbiert. Der Schallwandler arbeitet mit Elektret-Kondensatortechnik. Das hat bei Mikrofonen für den Live-Betrieb noch immer Seltenheitswert, ist aber bei der günstigeren KSM9-Kapsel ebenfalls der Fall. Noch dazu bietet die KSM9 eine umschaltbare Richtcharakteristik von Niere auf Superniere und zurück.
Bei der KSM11 muss sich der Nutzer hingegen ausschließlich mit einer klassischen Nierenform zufriedengeben. Wenn wir einen Blick auf die technischen Werte werfen, stellen wir fest, dass die KSM11-Kapsel denselben Frequenzbereich abdeckt wie die KSM9, nämlich von 50 Hz bis 20 kHz. In Sachen Empfindlichkeit ist sie dagegen mit -46,5 dBV/Pa @1 kHz etwas schwächer aufgestellt.
Und auch der maximale Schalldruckpegel, den die Kapsel verarbeiten kann, ist mit 151 dB SPL wirklich hoch, aber 1 dB SPL geringer als beim Geschwisterchen. Deshalb verwundert es auch nicht, dass auch der Signal-Rausch-Abstand von 71,5 dB und der 128,5 dB umfassende Dynamikbereich geringfügig schwächer aufgestellt sind als bei der KSM9. All diese Vergleichswerte werden für uns ein Grund sein, im Praxis-Check auch auf die klanglichen Unterschiede zwischen beiden Modellen zu hören.