Vergleichstest Gitarren Kapodaster

Kapodaster gibt es für jeden Gitarrentyp und in den unterschiedlichsten Ausführungen. Und sie unterscheiden sich nicht nur in Konstruktion und Ausstattung, sondern auch im Preis. Aber welcher Kapo passt auf meine Gitarre? Immerhin gibt es unterschiedliche Halsformen, und während bei Western- und E-Gitarren das Griffbrett in der Regel gewölbt ist, verfügen Konzertgitarren über eine flache Spielfläche. Und was ist mit 12-saitigen Gitarren?

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Oder gibt es vielleicht doch den universellen Kapodaster, der sich mit allen meinen Instrumenten versteht? Und wie schlägt sich der Preis in der Qualität nieder? Reicht vielleicht schon eine 5-Euro-Klemme, oder sollte es doch das Luxusmodell für mehr als dreißig Euro sein? Fragen über Fragen …
Wir haben in unserem Kapodaster Vergleichstest die passenden Antworten.

Kapodaster Typen

Was das Konstruktionsprinzip anbelangt, gibt es grundsätzlich zwei Arten von Kapodaster:

Kapodaster mit Federmechanik

Dieser Kapodaster bezieht seine Spannung über eine Feder und hat den Vorteil, dass man ihn recht schnell verschieben kann, ohne ihn nachstellen zu müssen. Sogar der Wechsel von einer zur anderen Gitarre geht flott und problemlos. Wird er nicht gebraucht, kann er an die Kopfplatte geklemmt werden. Allerdings muss die Federspannung präzise eingestellt sein. Ist sie zu stark, werden die Saiten unter Umständen beim Aufsetzen zu sehr gedehnt und verstimmen sich nach oben. Hier muss man Abstriche in der Flexibilität machen, wenn ein solcher Kapodaster auf unterschiedlichen Gitarren mit verschieden dicken Hälsen und unterschiedlich hohen Bünden zum Einsatz kommt.

Kapodaster mit einstellbarer Spannung

Die Spannung dieses Modells lässt sich mit einer Schraube oder einem Klemm-Mechanismus bestimmen, was den Kapo sehr flexibel für die unterschiedlichsten Instrumente und Halsformen macht – allerdings auch etwas langsamer, will man zum Beispiel von einer Strat mit dünnem Hals auf direktem Weg auf die dickere Akustikgitarre wechseln. In diesem Fall muss meist nachjustiert werden, und das kostet Zeit, die beim Gig kostbar und stimmungstötend sein kann. Andererseits kann ein Kapodaster mit einstellbarer Spannung auch mal zum Abdämpfen der Saiten (z.B. im Studio) zweckentfremdet werden: Wenn Leersaiten nicht mitklingen sollen, wird einfach ein Kapo mit geringer Spannung in den ersten oder zweiten Bund geschnallt.

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Testaufbau

Ein Kapodaster sollte einige Basisfunktionen erfüllen, auf die auch beim Test besonderer Wert gelegt wird und die auch entsprechend beschrieben werden. Daher soll die Bewertung weniger werten als vielmehr aufzeigen, für welchen Einsatz das jeweilige Modell geeignet ist und in welchen Bereichen seine Stärken und Schwächen liegen. Auch Exoten haben wir uns angeschaut, die zwar nur eingeschränkt nutzbar sind, aber es dennoch verdient haben, hier vorgestellt zu werden.

Verstimmung

Jeder Gitarrist, der schon einmal einen Kapodaster im Einsatz hatte, kennt die Situation: Der Kapo wird aufgespannt und weil er mit zu starkem Druck zugreift, werden die Saiten etwas gedehnt und die Stimmung verschiebt sich mehr oder weniger nach oben. Lässt sich das Problem nicht durch Nachjustieren am Kapo beseitigen, bleibt nichts anderes übrig, als das Instrument komplett nachzustimmen. Hier ist man mit Ausführungen, deren Spannung einstellbar ist, flexibler als mit solchen, die mit einer Feder bestückt sind und keinerlei Möglichkeiten bieten, den Druck zu verändern.

Schnarren der Saiten

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die “Schnarrfreiheit” der Saiten. Bei einem Kapodaster mit einstellbarem Druck ergibt sich immer der Spagat, den Punkt zu finden, an dem nichts mehr schnarrt, aber der Druck auch nicht zu hoch ist, dass die Intonation darunter leidet. Bei einer 12-saitigen Gitarre ist das am kniffligsten, denn parallel zu jeder tiefen (dicken) Saite läuft auch eine dünnere Oktavsaite. Und um diese so zu drücken, dass sie sauber klingt, bedarf es etwas mehr Kraft, die aber für die Intonation der restlichen Saiten unter Umständen schon zu viel ist. In den meisten Fällen müssen daher bei der 12-saitigen Gitarre die tiefen (dicken) Saiten nachgestimmt werden, was allerdings eindeutig an ihrer Konstruktion liegt.

Griffbrett-Wölbung

Kapodaster unterscheidet man generell als Modelle für gewölbte oder flache Griffbretter. Letztere findet man bei klassischen (Nylon) Gitarren, bei denen die Hälse auch wesentlich breiter sind. Akustische Gitarren mit Stahlseiten (Westerngitarren) und E-Gitarren sind in der Regel mit gewölbten Griffbrettern ausgestattet. Die Kapos aus unserem Vergleichstest sind allesamt für diesen Einsatzbereich gedacht. Das bedeutet also, dass der Bereich des Kapodasters, der auf dem Griffbrett aufliegt, über eine leichte Wölbung verfügt. Natürlich sind die Griffbrettradien nicht bei allen Gitarren gleich, weshalb unser Test auch herausfinden soll, für welche Gitarren welcher der Kapodaster am besten geeignet ist.
Die Probanden hierfür sind :

Lakewood D-46

  • Akustik-Gitarre, Stahlsaiten
  • Halsbreite Sattel: 43,6 mm
  • Halsbreite 12. Bund: 54,5 mm
  • Halsdicke 5. Bund: 24,6 mm

Seagull S12

  • Akustik-Gitarre, Stahlsaiten, 12 String
  • Halsbreite Sattel: 49,5 mm
  • Halsbreite 12. Bund: 57,7 mm
  • Halsdicke 5. Bund: 24,1 mm

Gibson Les Paul

  • E-Gitarre, geringere Griffbrettwölbung, höhere Bünde
  • Halsbreite Sattel: 42,3 mm
  • Halsbreite 12. Bund: 52 mm
  • Halsdicke 5. Bund: 23,6 mm

Fender Stratocaster

  • E-Gitarre, höhere Griffbrettwölbung, flachere Bünde
  • Halsbreite Sattel: 42,2 mm
  • Halsbreite 12. Bund: 51,5 mm
  • Halsdicke 5. Bund: 22,2 mm

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Concertguitar rulez sagt:

#1 - 01.02.2023 um 03:07 Uhr

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Erst schreibt Ihr im Intro u.a. auch über Konzertgitarren, dann werden (mit einer einzigen Ausnahme, dazu auch noch ein Billigteil!) nur Capos für Nicht-Konzertgitarren vorgestellt. Hm. Als Konzertgitarrist fühle ich mich nach der Lektüre veräppelt...

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