Ob es wohl jemanden auf dieser Welt gibt, der sich alles, was er zum Leben braucht von Yamaha kauft ..? Nach der Recherche zur SD 2465 Snaredrum auf der Yamaha-Website habe ich nämlich den Eindruck, dass das möglich ist. Immer vorausgesetzt natürlich dieser Jemand legt nicht besonders viel Wert auf Häuser, Nahrungsmittel und Körperpflege… Dabei – und das dürfte die Musiker freuen – hat Torakusu Yamaha sein Unternehmen 1887 mit dem Bau von Tasteninstrumenten gestartet. Schlagzeuge kamen dann in den Sechzigern des letzten Jahrhunderts dazu und inzwischen produziert Yamaha fast alles was man so braucht. Aber bevor ich mir jetzt noch aus Versehen ein Rennboot kaufe, komme ich lieber wieder zurück zu meinem Testkandidaten, der Yamaha SD 2465 Stahlsnare.
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DETAILS
Das Sortiment der Yamaha SD Stahlsnares umfasst Trommeln in den Maßen 10”x5,5”, 12”x4”, 12”x5,5”, 13”x4”, 13”x5,5”,14”x5,5” und 14”x6,5”.
Mit 14”x6,5” ist die SD 2465 also die größte ihrer Familie. Ihr Kessel ist 1,2 mm stark und verchromt und mit zehn durchgehenden “One Piece”-Böckchen ausgestattet. Die Felle werden beidseitig von dreifach geflanschten und 1,6 mm starken Stahlspannreifen gehalten. Als Snareabhebung kommt Yamahas Standard-B-Type Mechanik zum Einsatz und für das “Schnarren” sorgt ein Hi-Carbon-Stahlsnareteppich mit 20 Spiralen. Die SD 2465 ist mit einem “White Coated”-Schlagfell und einem klaren Resonanzfell bestückt. Beide Felle haben “Ambassador”-Stärke, sind also mitteldick – Hersteller ist Remo USA. Weiterhin im Lieferumfang enthalten sind ein Stimmschlüssel und ein Dämpfring zum Auflegen auf das Schlagfell.
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Der erste Blick…die Snare macht einen hochwertigen Eindruck. Die Verchromung des Kessels, der Böckchen und der Spannreifen ist einwandfrei. Die um 45° abgewinkelte Fellauflagekante ist exakt gebogen. Allerdings verursacht die ansonsten sauber gearbeitete Kesselnaht leichte Unebenheiten in beiden Fellauflagen. Das 1,8 mm tiefe Snarebed ist recht schmal, exakt gearbeitet und liegt genau an der richtigen Stelle (Das ist auch nicht immer selbstverständlich!).
Die zehn “One Piece”-Böckchen sind ohne Kunststoffunterlage auf dem Kessel montiert. Die Befestigungsschrauben an der Innenseite des Kessels wurden mit Metallhütchen statt normaler Scheiben unterlegt, um die fehlende Wandstärke gegenüber Holzkesseln auszugleichen und damit die gleichen Anbauteile verwenden zu können. Die B-Type-Snareabhebung ist in Yamahas eigenen Worten: “im klassischen Design, einfach und verlässlich”. Das trifft es sehr gut, wie ich finde. Obwohl ein Plastikknopf auf einer Metallabhebung sonst oft laut “Achtung preiswert” ruft, funktionieren hier Hebel und Einstellschraube einwandfrei und sogar sehr präzise.
Auch das “Butt End”, also das Gegenstück zur Abhebung auf der gegenüber liegenden Seite, wirkt sehr robust. Auf beiden Seiten werden Vierkantschrauben zur Befestigung des Teppichs verwendet, somit ist eine Montage mit dem Stimmschlüssel möglich. Sehr erfreulich ist der hochwertige, zwanzigspiralige Snareteppich. Häufig wird ja bei günstigeren Snares besonders an diesem Ende gespart. Einen Pluspunkt in Sachen Serviceleistung hat auch der mitgelieferte Dämpfring zur Reduzierung von Obertönen des Schlagfells verdient. Für so etwas findet man ja besonders auf Snaredrums recht häufig Verwendung. Und nun zum…
SOUND
Vorweg sei noch kurz gesagt, dass die Spannreifen beim Stimmen einen stabilen Eindruck machen und die Stimmschrauben selbst bei höheren Spannungen einwandfrei und leicht in den Gewindehülsen laufen.
Besonders in hohen Stimmungen funktioniert die SD 2465 mit den “Ambassador” Fellen hervorragend. Ihr Kessel spricht schon bei geringen Spiellautstärken an, was bedeutet, dass sie auch ohne großen “Kraftaufwand” einen vollen Ton liefert. Dazu kommt über das gesamte, nicht gerade kleine Dynamikspektrum, ein runder und sehr definierter Stockanschlag. Die Teppichansprache ist ebenfalls von der leisesten Ghostnote bis hin zum kräftigsten Schlag sehr präzise und klanglich ausgewogen. Zu guter Letzt lassen sich die Obertöne (z.B. mit dem mitgelieferten Dämpfring) nach belieben variieren. So einfach kann das manchmal sein, und besonders im Hinblick auf den recht günstigen Preis könnte man in Erwägung ziehen, sich die SD 2465 als Spezialist für hohe Stimmungen ins Regal zu legen.
In mittleren Stimmungen klingt die 2465 nicht ganz so ausgewogen wie in höheren Lagen, behält aber ausreichend Bauch und Bass. Dafür gewinnt sie hier etwas an Durchsetzungsstärke und kann auch offenen Hi-Hats trotzen ohne dabei aufdringlich zu werden. Die Teppichansprache bleibt sehr gut.
In tiefen Stimmungen legt sie naturgemäß kräftig im Bassbereich nach, ohne dabei an “Attack” zu verlieren. Wenn man ein wenig mit Fell- und Teppichspannung experimentiert, lassen sich schnell sehr “interessante” Ergebnisse erzielen, die allerdings nicht so nach “Lehrbuch” klingen wie die Resultate höherer Stimmungen.
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FAZIT Yamahas SD 2465 ist gut verarbeitet und macht unterm Strich einen hochwertigen Eindruck. Dank ihrer ansprechenden Werks-Ausstattung (Remo-USA-Felle, hochwertiger Teppich uvm.) ist sie aus dem Stand auf hohem Niveau spielbereit. Klanglich konnte mich die SD 2465 besonders in hohen Stimmungen überzeugen – ohne dabei in allen anderen Disziplinen besonders schlecht da zu stehen. Ihr günstiger Preis macht sie zur idealen Zweitsnare im Proberaum oder Live. Aber sicherlich wird sie auch öfter ihren Weg ins Studio finden.
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