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Harley Benton World Ukulele Serie Test

Mit den neuen Harley Benton World Ukulelen stellt die Thomann-Marke eine Serie an preiswerten Instrumenten vor, die sich dem Motto „World“ verschrieben hat. Das kleine Saiteninstrument, das inzwischen tatsächlich überall auf der Welt zu Hause ist, zeigt sich in unserem Fall mit vielen attraktiven Designs.
Die World-Ukulelen stehen in Sopran- und Konzertgröße

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mit jeweils 14 unterschiedlichen Motiven zur Auswahl. Die ansehnlichen Instrumente, die zum Preis von um die 30 Euro angeboten werden, gehen häufig allein wegen ihres Designs über die Ladentheke. Trotzdem versprechen die Herstellerangaben bezüglich der Spezifikationen doch eine gewisse Qualität und preisen das Instrument nicht nur als günstige Erst-Ukulele, sondern sogar als gute Wahl für erfahrene Musiker an.

Details

Die beiden Motive meiner Testinstrumente, das „Summer“-Design bei der Sopranukulele und das „Circus“-Design beim Konzertmodell, sind ansprechend. Ein Blick durch das Sortiment auf der Herstellerseite zeigt, dass eigentlich für jeden Geschmack etwas dabei ist. Weil diese Instrumente wohl häufig wegen ihrer Optik gekauft werden, würde es mich angesichts des günstigen Preises überraschen, wenn hier auch der Anspruch eines fortgeschrittenen Musikers befriedigt wird. Eine Tasche ist nicht im Lieferumfang enthalten.

Fotostrecke: 5 Bilder Aus der Harley Benton World Ukulele Serie erscheinen ein Sopran- und ein Konzertmodell im Testlabor,…

Aber zurück zum ersten Eindruck:
Bei genauerem Hinsehen entdecke ich eine Unregelmäßigkeit beim Motiv der Konzertukulele, die durch das fehlerhafte Auftragen entstanden ist. Schade, denn das Design ist natürlich das Hauptargument für diese Serie und das sollte dann auch in diesem Preisbereich passen. Ansonsten ist das Instrument sauber verarbeitet, es gibt wenig Verarbeitungsrückstände und das matte Finish ist auch durchgehend gleichmäßig aufgetragen.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Saitenhalter ist auf die Decke geklebt…

Verarbeitung & Material

Der Korpus ist komplett aus Linde gefertigt, natürlich in laminierter Bauweise. Der Boden ist leicht gewölbt und es ist auch eine ordentliche Beleistung im Korpusinneren vorhanden. Der Hals besteht aus Okume, was wie Linde verhältnismäßig weich ist und ebenfalls zu den preiswerteren Tonhölzern gehört. Als Griffbrettholz kommt Purple Heart zum Einsatz, wobei es sich um eine Holzart handelt, die hierzulande oft auch als Amaranth bezeichnet wird. Den typischen violetten Schimmer hat es bei den vorliegenden Testmodellen allerdings nicht, sodass man hier auch eine nachhaltigere Alternative als Griffbrettmaterial hätte wählen können. Dafür sind die Bundstäbchen gut abgerichtet und an den Enden nicht scharfkantig. Die Bundmarkierungen sind nicht nur auf dem Griffbrett, sondern auch an der Griffbrettkante vorhanden. Die Konzert-Ukulele hat 17 Bünde, das Sopranmodell 15. Sattel und Stegeinlage sind aus dem relativ hochwertigen Graph Tech NuBone Material gefertigt. Leider ist die Stegeinlage nicht entgratet und die Saiten liegen nicht optimal auf. Ein Fehler, der definitiv zum Punktabzug führt und bei einem Qualitätscheck nicht durchrutschen sollte. Der Sattel wiederum ist in Ordnung. Die Mechanikhülsen stehen teilweise etwas aus der Kopfplatte heraus, die Mechaniken selbst funktionieren, hakeln aber etwas und laufen nicht gleichmäßig rund. Insgesamt entdeckt man auch bei diesem neuen Modell von Harley Benton bei genauerer Betrachtung die üblichen Defizite, die man von Instrumenten in diesem Preisbereich kennt.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Zargentiefe am Halsfuß beträgt 55 mm/60 mm und am Unterbug 65 mm/70 mm.

Bespielbarkeit

Die Saitenlage ist nicht zu hoch und beide Testinstrumente lassen sich bequem greifen. An keinem Bund ist ein Saitenschnarren zu vernehmen und alle Töne klingen selbst in den höheren Lagen sauber. Natürlich nimmt das Sustain mit jeder Lage spürbar ab und die Töne wirken spätestens ab dem siebten Bund sehr stumpf, aber die Intonation ist in Ordnung. Bei der Konzertgröße habe ich auf der vierten Saite eine Differenz von über 10 Cent vom gegriffenen Ton zur Leersaite. Die anderen Saiten intonieren überraschend gut. Letztendlich ist das durch eine Nachbearbeitung der Sattelkerbe schnell zu optimieren, ab Werk klingen beide Modelle aber bei gegriffenen Akkorden leicht „out of tune“. Besonders positiv hervorzuheben ist allerdings die Bearbeitung der Bundkantenenden. Für die Greifhand fühlt sich das Ganze sehr schön geschmeidig an, da an der Griffbrettkante keine Grate überstehen, so wie es in dem günstigen Preisbereich leider oft der Fall ist. Die Werkssaiten sind übrigens von Aquila und somit im Gegensatz zu anderen Budget-Instrumenten relativ hochwertig. Sie sind auch korrekt aufgezogen. Nicht optimal ist die Stimmstabilität, denn die Ukulele verstimmt sich trotz mehrmaligen Nachstimmens immer wieder recht schnell. Das matte Finish auf der Halsrückseite vermittelt für die Greifhand ein gutes Gefühl. Die Sattelbreite ist bei beiden Größen 35 mm und somit das Standardmaß, die Mensur beträgt 345 mm bei der Sopran-Ukulele und 382 mm bei der Konzertgröße. Insgesamt punktet dieses Modell mit der guten Saitenlage, der sauberen Verarbeitung an Hals und Griffbrett und der guten Bespielbarkeit.

Fotostrecke: 5 Bilder Hals und Korpus sind fest und wackelfrei miteinander verbunden.
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