Beim Quilter Superblock US handelt es sich um einen vollständigen, einkanaligen Gitarrenamp fürs Pedalboard, der neben allen Bedienelementen wie einer Dreiband-Klangregelung, Gain und Master auch einen eingebauten Hall bietet, der allerdings als einziges Element digital erzeugt wird. Dazu kommen ein serieller Einschleifweg, eine Speakersimulation sowie ein Kopfhörerausgang.
Mastermind der Firma und Namensgeber ist Patrick Howe Quilter, der bereits eine erfolgreiche Karriere als Ingenieur und Gründer von QSC Audio Products hinter sich hat. Dort arbeitete er seit 1968, bis er sich 2011 zurückzog und Quilter Labs gemeinsam mit den beiden ehemaligen QSC-Mitstreitern und Gitarren-Nerds Christopher Parks und Robert Becker gründete. Das Grundkonzept seiner Firma ist der Verzicht auf Röhrentechnologie. Anstatt jedoch auf digitales Modeling zu setzen, ist das Ziel, Röhren durch Transistorschaltungen zu ersetzen, also quasi ein analoges Röhren-Modeling. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Beschaffenheit der Endstufe, die ähnlich wie eine Röhrenendstufe mit dem angeschlossenen Speaker auf elektronischem Weg eine Symbiose eingehen soll.
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Das Konzept
Neben den bereits genannten Features kann der Superblock als besonderer Clou mit einer eingebauten Endstufe aufwarten, die eine vergleichbare Power erzeugen soll wie ein 25-Watt-Röhrenverstärker. Da es sich dabei um eine Class D Endstufe handelt, kann das Pedal im Gegensatz zu einem Röhrenboliden auch ohne angeschlossene Box betrieben werden. Class D Endstufen sind übrigens keine digitalen Verstärker, denn ihr Funktionsprinzip ist analog und basiert auf der Pulsweitenmodulation. Um die Interaktion von Röhrenendstufen mit den angeschlossenen Speakern zu imitieren, hat der Hersteller laut eigenen Angaben eine neuartige und patentierte Implementierung der Class D Endstufe erarbeitet. Die Bezeichnung “US” steht übrigens für die drei Voicings 57 Tweed, 61 Blonde und 65 Blackface.
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Die Bedienelemente
Der kleine Amp im Pultformat bietet im Vergleich zu den originalen klassischen Tweed- und Blackface-Amps eine Dreibandklangregelung, bestehend aus Treble, Mid und Bass. Ebenfalls unüblich bei Vintage-Amps sind Gain- und Masterregler, denn damals gab es einfach nur einen Volume-Regler. Um beispielsweise einen alten Fenderamp zum Zerren zu bringen, musste man seine Endstufe ins Clipping fahren, und dazu brauchte es teilweise hohe Lautstärken. Beim Quilter Superblock US kann man im Gegensatz dazu den Sättigungsgrad in jeder Lautstärke realisieren. Ein weiteres Poti steuert den Anteil des Digitalhalls. Für mich am ungewöhnlichsten ist der regelbare eingebaute Limiter, der Pegelspitzen ausgleichen soll, aber den Sound ziemlich schnell totkomprimiert, aber dazu später mehr. Vor den Potis befinden sich drei kleine Dreifach-Kippschalter. Mit dem dreistufigen Voice-Schalter auf der rechten Seite kann man zwischen unterschiedlichen Amps wählen, der mittig gelegene Schalter ist für zwei integrierten Cab-Simulationen und ein Fullrange-Signal zuständig. Letzteres eignet sich für Leute, die lieber externe Speakersimulationen verwenden. Der dritte Miniswitch ist für das Powermanagement zuständig und bietet neben der On- und Off-Position sogar noch ein Standby-Setting.
Die Anschlüsse
Auf der Oberseite befindet sich der Line-Out in Form einer XLR-Buchse. Hier liegt entweder eine der beiden Cab-Simulationen oder das FRFR-Signal an. An der Stirnseite liegen der Gitarreneingang, der serielle Einschleifweg und eine Klinkenbuchse für den Kopfhörer. Der Pedal-Amp hat gleich zwei Netzteilanschlüsse: Über die 9-Volt-Buchse bekommt er gerade genug Saft, um die Endstufe mit einem Watt Leistung zu betreiben, was zum Üben im Wohnzimmer vollkommen ausreicht. Alle anderen Funktionen laufen übrigens auch schon im 9-Volt-Modus. Wenn man aber in den Genuss der vollen 25 Watt Leistung kommen möchte, muss man die zweite Netzteilbuchse zusammen mit dem beigelegten 24 Volt DC 3A Netzteiladapter verwenden. Bliebe noch der Lautsprecherausgang zu erwähnen, der sich an der linken Seite befindet.